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Berlin, Bonn (nmz, thg) Bei seiner Sitzung am Dienstag hat das Präsidium des Deutschen Musikrates mit deutlicher Mehrheit beschlossen, die notwendigen Maßnahmen für eine Zusammenführung des in Berlin ansässigen Vereines mit der in Bonn angesiedelten gemeinnützigen GmbH einzuleiten.
Mit einer solchen Wiedervereinigung würden die offensichtlich gewordenen Kommunikations- und Kompetenz-Problematiken zwischen den beiden Organschaften des Musikrates möglicherweise einer Lösung näher gebracht. Die Aufteilung in einen Vereinsteil und eine gGmbh zur Bewirtschaftung der Projekte (z. B.: Bundesjugendorchester, Jugend musiziert, Musik-Informationszentrum) war als Folge der Insolvenz des Rates vor drei Jahren vor allem auf Druck der geldgebenden Ministerien vollzogen worden.Zwar kann die Geschäftsführung der gGmbh durch Norbert Pietrangeli in bekannt schwierigen Zeiten als über weite Strecken höchst erfolgreich gewertet werden. Allerdings litt der Kompetenz-Transfer aus dem großen Reservoir des bürgerschaftlichen Vereinsteiles hinein in die Bonner Projekt-Realität immer wieder unter dem Splitting.
Dem Präsidiumsbeschluss vorausgegangen war nach unseren Informationen eine enge Abstimmung mit politischen Entscheidungsträgern. Insofern kann dieser Anlauf zur Verschmelzung auch als politische Meinungsäußerung zur Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements interpretiert werden.
Zur Klärung der komplizierten notwendigen Massnahmen für eine "Wiedervereinigung" hat das Präsidium des Musikrates eine Arbeitsgruppe gebildet. Sicherlich wird die geplante Neuorientierung auch Gegenstand der Generalversammlung des Musikrates im Oktober sein. Wir halten Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden.