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Erneuter Rückschlag bei Suche nach neuem Bonner Kulturdezernenten

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Bonn - Bei der Suche nach einem neuen Kulturdezernenten muss die Stadt Bonn einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Mit Peter Vermeulen, derzeit Beigeordneter der Stadt Mülheim/Ruhr, hat am Dienstag bereits der dritte aussichtsreiche Kandidat seine Bewerbung zurückgezogen. Die für morgen geplante Wahl des neuen Dezernenten ist nun mangels Kandidat hinfällig geworden.

Am Montagabend hatte sich Vermeulen noch den Bonner Ratsfraktionen vorgestellt. Offenbar habe er danach keine Chance auf eine Mehrheit für seine am Donnerstag vorgesehene Wahl im Stadtrat gesehen, hieß es von Seiten der Stadtverwaltung.

Vermeulen war für Susanne Olbertz nachgerückt, die bereits am Montag ihre Kandidatur ebenfalls mangels politischen Rückhalts zurückgezogen hatte. Zuvor hatte nach Angaben von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) schon der Top-Favorit der Stadtverwaltung, der Kulturdezernent einer norddeutschen Großstadt, verzichtet. Dieser sei nicht bereit gewesen, sich einer öffentlichen Debatte um seine Person zu stellen.

Durch die Absagen von Olbertz und Vermeulen erleide Bonn einen Verlust an Kompetenz, die die Stadt dringend gebraucht hätte, erklärte Nimptsch weiter. 62 Kandidaten hatten sich um das Amt des Kulturdezernenten beworben, elf Bewerberinnen und Bewerber wurden in Vorstellungsrunden gehört. Die drei, die jetzt abgesagt hätten, seien in einem internen Ranking für uneingeschränkt geeignet gehalten worden. «Das war die erste Liga, besser geht es kaum», sagte Nimptsch.

In einigen Fraktionen sei nicht Leistung, Befähigung und Eignung, sondern allein parteipolitische Zugehörigkeit für die Unterstützung eines Kandidaten ausschlaggebend, kritisierte der Oberbürgermeister. Dies könne negative Auswirkungen auf künftige Besetzungen von Spitzenstellen in der Stadtverwaltung Bonn haben. Der Sozialdemokrat Nimptsch muss im Stadtrat gegen eine Koalition von CDU und Grünen regieren.

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