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Deutscher Kulturrat sieht Zivilgesellschaft gefordert
Berlin, den 29.04.2004. In zwei Tagen wird die Europäischer Union um zehn Staaten größer, erstreckt sich geografisch vom Nordpol bis an den Rand des afrikanischen Kontinents und wird eine Bevölkerung von rund 450 Mio. Menschen haben. Diese größte Erweiterung in der Europäischen Union ist eine kulturelle und kulturpolitische Herausforderung.
Zur Vertiefung des Erweiterungsprozesses wird es erforderlich sein, die zivilgesellschaftlichen Akteure stärker einzubeziehen. Die europäische Integration kann zwar von der Politik vollzogen, sie muss von den Menschen aber gelebt werden. Die heute in Berlin beginnende Konferenz „Eurovisionen“, an der der Deutsche Kulturrat beteiligt ist, soll ein Beitrag zum zusammenwachsenden Europa leisten.
Der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Max Fuchs, sagte heute: „Am ehesten liefert die Kultur eine Grundlage für die europäische Integration, da Europa als „Wiege der Moderne“ die geistigen Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben der Völker hervorgebracht hat. Vielfalt ist ein Charakteristikum für europäisches Leben. Allerdings reicht sie nicht eindeutig zur Charakterisierung Europas aus. Zum Anderen muss die Frage nach Gemeinsamkeiten und Einheit gestellt werden. „Europa“ ist als Aufgabe und Ziel zu wichtig, um sie den Parteien, den Regierungen oder den Verwaltungen zu überlassen. Wenn das Legitimationsdefizit, das Defizit an Öffentlichkeit und an Identität beseitigt werden sollen, dann wird dies nicht ohne die Zivilgesellschaft und deren Einmischung gehen. Der Deutsche Kulturrat will hier seine Verantwortung wahrnehmen.“
Siehe hierzu auch das Positionspapier des Deutschen Kulturrates „Kulturelle und Kulturpolitische Herausforderungen der europäischen Erweiterung. Deutscher Kulturrat sieht Zivilgesellschaft in der Verantwortung“ unter: http://www.kulturrat.de/aktuell/Stellungnahmen/Erweiterung.htm