Füssen - Beinahe wäre es unter den Hammer gekommen. Doch das Festspielhaus gegenüber von Schloss Neuschwanstein konnte gerade noch vor der Zwangsversteigerung gerettet werden. Jetzt ist dort wieder ein Ludwig-Musical geplant - nicht zum ersten Mal.
Das Festspielhaus in Füssen startet nach der Insolvenz im vergangenen Jahr Anfang April in die neue Saison. Zum Auftakt wollen die neuen Betreiber des Hauses in der Nähe des Märchenschlosses Neuschwanstein am 1. und 2. April ein Drei-Gänge-Menü mit musikalischem Begleitprogramm sowie einen Jazz-Frühschoppen präsentieren. Diese beiden Wochenendveranstaltungen sollen aber nur «zum Hineinschnuppern» sein. Später im Jahr ist noch die offizielle Wiedereröffnung des Theaters geplant, der reguläre Spielbetrieb soll im Juni starten.
Derzeit werde das Programm zusammengestellt, sagte Intendant Florian Zwipf. In Zukunft soll auch wieder das Musical «Ludwig²» gezeigt werden; dies werde aber nur ein Bestandteil des wechselnden Kulturangebots sein. Details des diesjährigen Programms sollen ebenfalls Anfang April bekanntgegeben werden. Zudem bieten die Betreiber das Festspielhaus als Event-Location an. Interessierte können es beispielsweise für Hochzeiten, Modenschauen, Tagungen oder Unternehmensveranstaltungen buchen.
Das Festspielhaus wurde im November 2016 vom Insolvenzverwalter an die Investoren Manfred Rietzler und Jan Dieter Leuze verkauft. Dem Theater stand damals die Zwangsversteigerung bevor. Diese konnte durch den Verkauf abgewendet werden. Der Insolvenzverwalter hatte zuvor den Spielbetrieb des Theaters eingestellt. Zum Schluss hatte er kaum noch Geld zur Verfügung, um den Strom für das geschlossene Haus zu zahlen.
Das Festspielhaus am Ufer des Forggensees war Ende der 1990er-Jahre eigens für ein Musical über den legendären Bayernkönig Ludwig II. gebaut worden. Mehrere Versuche, in Füssen ein Ludwig-Musical zu etablieren, sind seitdem aber gescheitert.