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Hamburgs designierte Kultursenatorin will freie Kulturschaffende stärker fördern

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Hamburgs designierte Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) will die Kultur einem breiten Publikum öffnen und weniger zur Vermarktung der Stadt einsetzen. Hamburg sei nicht gut darin beraten, wenn Kultur in eine «repräsentationsorientierte Ecke» gestellt werde, sagte Kisseler am Mittwoch bei ihrer offiziellen Vorstellung in Hamburg. Es gehe um die Frage, was Kultur für das Gemeinwesen einer Stadt beitragen könne und nicht darum, das Profil einer Stadt zu vermarkten.

Die 61-Jährige kündigte an, neben den institutionellen Kulturbetrieben insbesondere die freien Kunstschaffenden stärker fördern zu wollen. Aus dieser Szene kämen häufig «wichtige Impulse für die gesamte Kulturlandschaft einer Stadt». So müssten Freiräume als Arbeitsstätten den Künstlern vorbehalten bleiben und dürften nicht «ökonomischen Verwertungs-Zusammenhängen untergeordnet werden».

Darüber hinaus rief Kisseler die Künstler in der Stadt zu mehr Selbstbewusstsein auf. Kultur müsse sich häufig stärker als andere Politikbereiche legitimieren und werde in ihrem Nutzen für die Gesellschaft schneller infrage gestellt. Ob das Projekt Elbphilharmonie weiter in der Zuständigkeit der Kulturbehörde verbleibt, ließ Kisseler zunächst offen.

Hamburgs zukünftiger erster Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) machte deutlich, das linksautonome Zentrum «Rote Flora» beibehalten zu wollen. Niemand habe vor, «etwas an dem jetzigen Zustand im Großen und Ganzen zu verändern», sagte Scholz bei der Vorstellung der künftigen Kultursenatorin.

Mit Barbara Kisseler gab Scholz den zweiten Senatorenposten in seinem Kabinett bekannt. Neben der 61-Jährigen wird der frühere Handelskammer-Präses Frank Horch (parteilos) als neuer Wirtschaftssenator in das Kabinett einziehen.

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