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Kaufvertrag für Schlossanlage Salem soll unterschrieben werden

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Salem - Der langjährige Streit zwischen dem Land Baden-Württemberg und dem Haus Baden ist beendet. Das Land will heute (6. April) den Kauf der Schlossanlage Salem abschließen. Bei einem Empfang im Rathaus der Gemeinde Salem werden Wissenschaftsminister Frankenberg und Prinz Bernhard von Baden für das Haus Baden die entsprechenden Verträge unterzeichnen.

Das Geschäft mit dem Haus Baden, das auch den Erwerb von Kunstwerken umfasst, kostet das Land rund 58 Millionen Euro. Hinzu kommen in den nächsten 25 Jahren Aufwendungen für Sanierungsmaßnahmen in voraussichtlicher Höhe von 47 Millionen Euro. Mit der Unterzeichnung ist der Streit zwischen dem Land und dem Haus Baden über die Besitzverhältnisse an badischen Kunstschätzen und die Zukunft des Schlosses endgültig beigelegt. Für die Schlossanlage muss das Land 25,8 Millionen Euro aufbringen. Hinzu kommen 17 Millionen Euro für Kunstgegenstände und 15 Millionen Euro als Ausgleich für einen Klageverzicht.


Geschichte des Schlosses Salem

1134 Guntram von Adelsreute stiftet aus seinem Grundbesitz den Ort Salemaneswilare dem Zisterzienserorden

1137 Gründung des Klosters unter Abt Frowin, Konvent aus 12 Mönchen aus Kloster Lützel bei Basel

1140 Papst Innozenz II. bestätigt die Stiftung

1142 Konrad III. unterstellt das Kloster direkt dem Reich als königliches Stift

1282-1311 Umfangreiche Erneuerung der Klosteranlage unter Abt Ulrich II.

um 1285 Baubeginn des gotischen Münsters, 1319 vorläufige Einstellung der Bauarbeiten, das erste Joch und die Westfassade unvollendet

1355 Salem wird als freies Reichstift anerkannt

um 1400 Wiederaufnahmen der Bauarbeiten und Weihung der Klosterkirche 1414 (während des Konstanzer Konzils)

ab 1615 Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges Abbruch des mittelalterlichen Klosters und großangelegter Neubau unter Abt Thomas I.; erste Barockisierung der Klosterkirche

1697 Das neugebaute Kloster brennt fast vollständig ab, die Kirche wird weitgehend vom Feuer verschont

1697-1707 Neubau der Klosteranlage im Barockstil unter Abt Stephan I.

1746-1778 Neue Blütezeit des Klosters unter Abt Anselm II.; neuer Münsterturm mit Geläut aus 16 Glocken

1778-1802 Letzte Salemer Abt Robert wird Generalabt für die Oberdeutsche Kongregation des Ordens; klassizistische Ausstattung im Münster

1802 Salem geht in den Besitz des Hauses Baden über

1804 Endgültige Auflösung des Konvents

1920 Gründung der Schule Schloss Salem durch Prinz Max von Baden und Kurt Hahn

1980 Umfassende Renovierung der gesamten Anlage

1997-2002 Renovierung des Münsters