Das Künstlerpaar Daniel und Angela Richter hat seinen Umzug von Hamburg nach Berlin als Protestaktion gegen die Hamburger Kulturpolitik bezeichnet. «Wir wollten der Stadt einen Gefallen tun und eine Debatte anstoßen», sagte Angela Richter dem Kulturspiegel, der monatlichen Kulturbeilage des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel». Sie seien nicht gegen die Elbphilharmonie, sondern dagegen, dass die Elbphilharmonie von der Politik gegen andere Kulturprojekte in der Stadt ausgespielt werde. Allerdings habe ihr Umzug vor allem auch private Gründe.
Daniel Richter sagte: «Ich bin ein totaler Lokalpatriot, aber eben ein enttäuschter.» Die Kulturpolitik in Berlin hält Richter für besser als jene in Hamburg, schon aus der Not heraus: «Der Stadt bleibt doch gar nichts anderes übrig, als ihr nicht vorhandenes Geld in Kultur zu stecken.»
Der Maler zog eine Parallele zwischen der Hamburger Kulturpolitik und den Salzburger Festspielen, für die er in diesem Jahr ein Bühnenbild zur Oper «Lulu» entworfen hat: «Der Ökonomisierungszwang in Kombination mit Inkompetenz verunmöglicht tendenziell das künstlerische Experiment.» Salzburg sei «eines der großen Popanz-Festivals, und es gibt immer diesen ganzen Mozart-Quatsch».