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Deutscher Kulturrat bedauert Ablehnung der Öffentlichkeitskampagne der Bewerberstädte zur Kulturhauptstadt Europas 2010
Berlin, den 14.12.2004. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, bedauert, dass die Kulturstiftung des Bundes gestern Nachmittag das Projekt der zehn Bewerberstädte zur Kulturhauptstadt 2010 für eine gemeinsame Öffentlichkeitskampagne aus politischen Gründen abgelehnt hat.
Die Öffentlichkeitskampagne stieß auf großes Interesse der Stiftungsratsmitglieder. Trotzdem wurde der Antrag abgelehnt und zwar nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern weil der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes mit dieser Entscheidung ein Exempel statuieren wollte. Der Stiftungsrat war mehrheitlich der Meinung, dass, nachdem die Kultusministerkonferenz die Kulturstiftung der Länder beauftragt hatte, die Jury zur nationalen Vorauswahl der Kulturhauptstadt Europas 2010 zu betreuen, das Thema allein von den Ländern zu behandeln und damit auch zu finanzieren sei. Nach Meinung des Stiftungsrates sollte die Praxis, dass der Bund zwar Projekte finanziert, in inhaltliche Entscheidungen aber nicht genügend eingebunden wird, mit diesem Projekt nicht fortgesetzt werden.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte heute: ?Die Kulturstiftung des Bundes hat mit ihrer gestrigen Entscheidung deutlich gemacht, dass es in ihr an Selbstbewusstsein fehlt. Statt die zehn Bewerberstädte zur Kulturhauptstadt Europas 2010 mit offenen Armen zu empfangen, hat sie ihnen den Stuhl vor die Tür gesetzt, um den Ländern eins auszuwischen. Es muss jetzt endlich Schluss gemacht werden, mit dieser unsäglichen Konkurrenz zwischen der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder. Wieder einmal wurde ein wichtiges Kulturprojekt Opfer des Streites zwischen Bund und Ländern.?