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Mehr Geld für Masterplan Kultur

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Mehr Geld für hessischen Masterplan Kultur im nächsten Jahr

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Klärung der Herkunft von Gemälden im Zusammenhang mit Raubkunst, Finanzierung klammer Musikschulen - zum Masterplan Kultur gehören viele Projekte. Wie geht es damit weiter?

Wiesbaden - Für den neuen hessischen Masterplan Kultur soll im nächsten Jahr mehr Steuergeld fließen. «Insgesamt stehen im Haushaltsjahr 2023 rund 2 815 000 Euro und im Haushaltsjahr 2024 3 940 000 Euro zur Verfügung», teilte das Ministerium für Wissenschaft und Kunst auf Anfrage der SPD-Fraktion im Landtag mit.

Für fast alle acht Schwerpunktthemen des Masterplans Kultur wird somit 2024 mehr Geld eingeplant als in diesem Jahr. Einen besonders großen Sprung gibt es bei der Kultur in «ländlichen Räumen» von 35 000 Euro (2023) auf 275 000 Euro (2024).

Allerdings handelt es sich laut Ministerium beim Masterplan «nicht um ein Förderprogramm, sondern um eine Kulturentwicklungsplanung». Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Für manche Lösungen braucht es vor allem Hirnschmalz, wenn wir etwa über die Vereinfachung von Förderrichtlinien reden.» Für andere Maßnahmen sei Geld nötig. «Deshalb investieren wir 2023 und 2024 zusätzlich zu allen anderen Mitteln im Kulturhaushalt rund 6,7 Millionen Euro in die Umsetzung der ersten Schritte.»

Wie es nach 2024 weitergeht, muss laut Dorn die künftige Landesregierung entscheiden - am 8. Oktober 2023 wird ein neuer Landtag gewählt. «In diesen Masterplan ist so viel Engagement und Wissen aus der Kultur eingeflossen, davon können künftige Landesregierungen ganz sicher profitieren», betonte Dorn. Nach seiner Vorstellung im Februar 2023 im Landtag war der Masterplan Kultur im Juni an 330 Beteiligte verschickt worden. Zahlreiche Künstler und Kulturinteressierte hatten in einem mehrjährigen Beteiligungsprozess an seiner Entstehung mitgewirkt.

Gegenwärtig werden dem Ministerium zufolge unter anderem folgende Projekte umgesetzt: Provenienzforschung, also die Klärung der Herkunft von Kunstwerken insbesondere im Zusammenhang mit Raubkunst, digitales Kunstschaffen, digitale Kunstvermittlung und digitale Erfassung von Kulturgütern. Zudem berät ein Runder Tisch über die bessere Finanzierung der oft klammen Musikschulen.

Laut Ministerin Dorn ist es ein zentrales Anliegen des Masterplans, dass Kunst und Kultur in Hessen für alle Menschen leichter zugänglich werden. Es dürfe dabei keinen Unterschied machen, ob jemand auf dem Land oder in der Stadt lebe, jung oder alt sei oder wie viel Geld er habe. «Kultur ist für alle da. Das ist unsere gesellschaftliche Chance: Wenn alle klugen und kreativen Köpfe ihre Potenziale entwickeln können, bereichern sie unser Zusammenleben.»

 

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