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Offener Brief an Merkel für inhaftierte Künstler in der Türkei. Foto: Hufner
«Noch näher, noch intensiver» - Köthener Bachfesttage trotzen Corona. Foto: Hufner
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Nach Bund-Länder-Schalte: Neue Lockerungen, neue Konzepte

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Theater und Konzerthäuser in Bayern öffnen wohl nicht vor Herbst wieder +++ Theater und Kinos in NRW dürfen ab 30. Mai unter Auflagen öffnen +++ Mit Maske ins Theater: Sachsen will wieder mehr Kultur ermöglichen

Theater in Bayern öffnen wohl nicht vor Herbst wieder

München - Die Theater in Bayern können vorerst nicht auf eine Rückkehr zum normalen Spielbetrieb hoffen. «Es wird ein schwerer Sommer für viele Theater- und Konzertveranstalter», sagte Kunstminister Bernd Sibler (CSU) am Mittwoch nach einer Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst in München. Es sei aber Zeit für einen Neustart unter den veränderten Bedingungen. Derzeit richte man alle Planungen darauf aus, zur neuen Spielzeit im Herbst wieder zu beginnen, allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vor vollen Sälen. Im Gespräch sei auch, die Theaterferien vorzuziehen, um früher mit dem Probenbetrieb starten zu können. Ein früherer Beginn etwa bei Veranstaltungen unter freiem Himmel sei denkbar.

Derzeit arbeite man intensiv an Konzepten, auch im Hinblick auf Abstandsregeln und Hygienevorschriften, sagte Sibler, der auch Vorsitzender der bundesweiten Kulturministerkonferenz ist. Am 20. Mai wollten die Kulturminister der Bundesregierung ihre Konzepte für das weitere Vorgehen vorlegen.

Susanne Kurz von den Grünen forderte im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst, sich bei der Unterstützung von Betroffenen aus der Kulturbranche nicht nur auf die Künstler zu konzentrieren. «Es braucht auch jemand, der das Licht anmacht, es braucht jemand, der die Bühne aufbaut und es braucht jemand, der den Sound hochzieht, sonst haben wir nämlich von der ganzen Kunst leider nichts.» Gerade in Bayern sei die Kultur- und Kreativwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Den müsse man im Blick behalten.

Theater und Kinos in NRW dürfen ab 30. Mai unter Auflagen öffnen

Düsseldorf - Theater, Opern und Kinos dürfen in Nordrhein-Westfalen ab dem 30. Mai unter Auflagen wieder öffnen. Das sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch nach einer Bund-Länder-Schalte in Düsseldorf. Der Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Besuchern müsse gewährleistet werden. Durch den verstärkten Einsatz von Ordnern seien Ansammlungen im Warte- und Pausenbereich zu verhindern.

Mit Maske ins Theater: Sachsen will wieder mehr Kultur ermöglichen

Dresden - Sachsen will in der Corona-Krise wieder mehr Kultur ermöglichen - auch wenn die meisten Bühnen und Konzerthäuser die Saison schon vorzeitig beendet haben. Kultur sei wie Medizin für die Seele, habe ihr ein Gesprächspartner in den vergangen Tagen gesagt, erklärte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in Dresden: «Ich glaube, treffender kann man das vielleicht nicht auf den Punkt bringen.»

Nach der Öffnung der Museen am vergangenen Montag sollen ab dem 18. Mai weitere Bereiche folgen. Allerdings werde es eine andere Art von Kultur geben: «Wir werden Kultur unter Corona-Regeln aufstellen, wir werden Kultur unter Corona-Bedingungen quasi erleben.» In den kommenden Tagen sollen dazu Details mit Theatern und anderen Einrichtungen besprochen werden. Es gehe in erster Linie um Hygienevorgaben.

Klepsch deutete an, dass Aufführungen mit weniger Publikum und von kürzerer Dauer denkbar sind. Konzerte sollen in kleinen Ensembles aufgeführt werden - also Kammermusik statt Sinfoniekonzerte. Wo immer es möglich ist, werde man auf Open-air- Veranstaltungen setzen, sagte die Ministerin. Zudem dürfte die Maskenpflicht eine Rolle spielen.

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