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Pfusch am Bau: Stuttgarter Schauspielhaus wird erneut geschlossen

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Stuttgart - Wegen Mängeln bei der Sanierung des Schauspielhauses muss das Schauspiel Stuttgart erneut sein Domizil verlassen. Das Ensemble werde seine Hauptspielstätte für die Spielzeit 2012/13 im Probenzentrum Nord am Löwentorbogen einrichten, teilten das Theater, das Finanzministerium und die Stadt Stuttgart mit. Die große Probebühne der Oper Stuttgart soll als Spielstätte für rund 400 Zuschauer ausgestattet werden.

Erst im Februar war das Theater nach der Sanierung wieder eröffnet worden. Ursprünglich waren die Sanierungskosten mit 24 Millionen Euro veranschlagt. Die Behebung der Mängel kostet nun weitere 5,5 Millionen Euro.

Wegen der Mehrkosten bei der Sanierung des Stuttgarter Schauspielhauses will das Land die Baufirmen und Hersteller in die Pflicht nehmen. "Wir wollen die Kosten für die öffentliche Hand minimieren", sagte Finanzminister Nils Schmid (SPD) am Dienstag. Daher würden "auf Hochtouren" Regressforderungen geprüft. Vorsorglich stockt Baden-Württemberg aber die Mittel im Haushalt 2013/14 entsprechend auf, sollten sich die Regresszahlungen verzögern.

Der Geschäftsführende Intendant der Staatstheater Stuttgart, Marc-Oliver Hendriks, wies darauf hin, dass seinem Haus durch die Bauverzögerung eine außerplanmäßige Mehrbelastung von 3,5 Millionen Euro entsteht. Das sei eine "echte Deckungslücke."

Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) sagte, wichtig sei, "dass der Vorhang zur neuen Spielzeit hochgeht". Hier habe die Intendanz innerhalb kürzester Zeit eine gute Lösung erarbeitet.

Die Baumaßnahmen sollen von August 2012 bis März 2013 laufen. Im Probenzentrum können sieben ursprünglich für das Schauspielhaus geplante Premieren stattfinden. Eine Premiere wird ins Kammertheater verlegt, eine weitere für das Schauspielhaus konzipierte Inszenierung als Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim realisiert.

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