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Philharmoniker wollen Dialog mit umstrittenem Dirigenten Gergijew

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München - Mit seiner Nähe zu Putin hat der russische Dirigent Gergijew sich in München nicht nur Freunde gemacht. In der kommenden Saison beginnt seine Amtszeit als Chef der Philharmoniker - und das Orchester freut sich. Denn: Diskussionen mit ihm könnten auch Spaß machen.

 

Die Münchner Philharmoniker freuen sich auf ihren neuen Chef und hoffen gleichzeitig auf einen Dialog mit dem umstrittenen russischen Dirigenten Waleri Gergijew. «Er ist klar russisch orientiert, gleichzeitig ist er aber auch international orientiert», sagte Intendant Paul Müller am Donnerstag in München. «Die schlechteste Version ist dann erreicht, wenn Menschen und Nationen nicht mehr miteinander reden.» Orchestervorstand Stephan Haack sagte: «Er ist einfach eine Type. Es macht Spaß, mit ihm zu reden und zu diskutieren.»

Gergijew, ein Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wird sein Amt als Chefdirigent mit der kommenden Saison antreten. Er hatte mit seiner Nähe zu Putin schon lange vor seinem Amtsantritt in München für Wirbel gesorgt.

Mindestens 43 Konzerte werde Gergijew, der auch das Mariinski-Theater in St. Petersburg leitet, in seiner ersten Spielzeit mit den Philharmonikern geben - 23 davon in München, den Rest auf Reisen. Seinen ersten Auftritt als Chef am Pult hat er am 17. September mit der «Auferstehungssymphonie» von Gustav Mahler. Er dirigiert außerdem unter anderem Werke von Johannes Brahms, Anton Bruckner, Richard Strauss, Richard Wagner und Peter Tschaikowski. Im November will Gergijew mit dem Orchester auf Asien-Reise gehen.

«Das Orchester wird wirklich gefordert von ihm», sagte Haack. Intendant Müller meinte nach all der Aufregung um den neuen Chefdirigenten: «Das Orchester sollte eine Chance bekommen, sich jetzt auf diese Arbeit zu konzentrieren.» 

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