Ab 2013 sollen die Sächsische Staatsoper und das Staatsschauspiel Dresden unter dem gemeinsamen Dach als Sächsische Staatstheater firmieren. Das haben die Verwaltungsräte beider Einrichtungen in Absprache mit Sachsens Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst beschlossen. Das neue Konstrukt wird den Plänen zufolge keinen Generalintendanten erhalten, sondern von der derzeitigen Opernintendantin Ulrike Hessler und Schauspielintendant Wilfried Schulz gemeinsam mit dem Kaufmännischen Geschäftsführer Wolfgang Rothe geleitet. Die künstlerische Eigenständigkeit der bisherigen Sparten soll auch in Zukunft gewahrt bleiben.
Dass aus zwei bestehenden Staatsbetrieben künftig ein Staatsbetrieb wird, soll beide Häuser für die Zukunft wappnen, um sowohl ihre Wettbewerbsfähigkeit als auch ihre regionale und internationale Strahlkraft zu bewahren und auszubauen. Ausdrücklich gehe die Zusammenführung nicht mit zusätzlichem Personalabbau einher, wird übereinstimmend betont.
Sollte es, wie derzeit geplant, ab 1. Januar 2013 zum Zusammenschluss der Sächsischen Staatstheater kommen, würde sich am kostenträchtigen Dilemma der momentanen Probenbedingungen etwas ändern lassen. Zur Idee der künftigen Staatstheater gehört die Vision von einem gemeinsamen Probenzentrum. Der künftige Staatsbetrieb könne und müsse aber noch mehr Synergieeffekte bringen: Der logistische Aufwand zum Transport von Dekorationen sei derzeit kaum mehr ökonomisch zu vertreten, heißt es. Mehr als ein Dutzend über die Stadt verteilte Lagerräume werden von beiden Häusern genutzt. Ein gemeinsames Logistikzentrum neben dem schon bestehenden Werkstattverbund würde da Abhilfe schaffen. Als drittes Novum neben Proben- und Logistikzentrum solle die allgemeine Verwaltung beider Häuser zusammengelegt werden.
Dazu gehören unter anderem Personalabteilungen, Finanzbuchhaltungen, IT-Bereiche und Kartenvertrieb. Kurzfristige Spareffekte seien damit nicht verbunden, die entstehende Verschlankung bedeute, das Geld ökonomischer einsetzen zu können. Die Intendanten pochen aber auf eine Festschreibung der bisherigen Etats sowie auf die Übernahme von Tarifsteigerungen durch den Freistaat. Über die Höhe des Investitionsbedarfs für Proben- und Logistikzentrum gibt es vom Ministerium noch keine Auskunft. Damit ist auch die inhaltliche Realisierung der Idee von Sächsischen Staatstheatern offen.