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Stellt die Kirche die Freiheit der Kunst in Frage?

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Buch des Deutschen Kulturrates „Die Kirchen, die unbekannte kulturpolitische Macht“ wird morgen vorgestellt

Berlin, den 29.10.2007. Einige Bischöfe der Katholischen Kirche polarisieren zurzeit die aktuelle gesellschaftspolitische Debatte. Zu diesen Bischöfen zählt auch Joachim Kardinal Meißner mit seinen Aussagen zum Richter-Fenster im Kölner Dom sowie zur Einweihung des Neubaus des Erzbischöflichen Kolumba-Museums in Köln. Kardinal Meißner macht sich für eine Rückkehr zur Verbindung von Kult und Kirche stark. Seine Äußerungen, dass das Richter-Fenster auch in einer Moschee Platz finden könnte und dass die Kultur mit der Gottesverehrung einhergehen müsse, um keinen Schaden zu nehmen, haben für Empörung gesorgt.

Will die Kirche die Freiheit der Kunst in Frage stellen? Müssen wir mit einem neuen Kulturkampf des Christentums rechnen?

Kirchenumzug



In dem Buch „Die Kirchen, die unbekannte kulturpolitische Macht“, das morgen Dienstag, den 30.10.2007 um 11.00 Uhr in der Kulturkirche St. Matthäus, Matthäikirchplatz (ummittelbare Nähe Potsdamer Platz), 10785 Berlin vorgestellt wird, geht es um das Verhältnis von Kultur und Kirche. In den insgesamt 35 Beiträgen wird das Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet. Das Engagement der Kirchen in der kulturellen Bildung, in der Kunstförderung, in der Auslandskulturarbeit wird dargestellt. Es wird gefragt, welche Bedeutung die Kirchen in einer weitgehend säkularisierten Gesellschaft haben und ob sie auch ein Ort für ein weltliches Miteinander sein können. Künstler geben über ihr Verhältnis zu Religion und Kirche Auskunft.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die Kirchen sind unbestritten eine kulturpolitische Macht. Ihre Kulturfördermittel betragen immerhin 4,4 Mrd. Euro im Jahr, das sind 20% ihrer Einnahmen aus Kirchensteuern und Vermögenserlösen. Die Frage ist aber, wie mit dieser Macht umgegangen wird. Verleiht diese Macht Souveränität im Umgang mit der Autonomie der Kunst oder wird sie dazu genutzt, um Einfluss auf die Kunst zu nehmen? Und wie wirken sich solche Debatten schließlich auf die Kulturvermittlung aus? Diesen Fragen wird in den Beiträgen des Buches „Die Kirchen, eine unbekannte kulturpolitische Macht“ nachgegangen.“


Sie sind herzlich zur Vorstellung des Buches „Die Kirchen, die unbekannte kulturpolitische Macht“ eingeladen. Bitte teilen Sie uns Ihr Kommen telefonisch (030/24 72 80 14) oder per E-Mail (post [at] kulturrat.de (post[at]kulturrat[dot]de)) mit.
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