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+++ Wladimir Putin wird Schatzmeister der BDMV +++ Super-DSL für alle Kindergärten +++ Urheberrecht: Widerstand gegen „Bagatell-Klausel“ +++ Gefährliche Mozart-Grippe – WHO warnt +++ RTL beantragt Aufnahme in den Deutschen Musikrat +++ Musikrats-Präsident Martin Maria Krüger erhält hohen chinesischen Orden +++
Wladimir Putin wird Schatzmeister der BDMVStuttgart: Im Rahmen seiner Name-Dropping-Tour 2006 ist es dem Geschäftsführer der „Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände“, Stefan Liebing, gelungen, Russlands Premier Wladimir Putin als Schatzmeister seines Verbandes zu verpflichten. Die Amtsübernahme ist an zwei Bedingungen geknüpft. Zum einen wird das Vereins-Inkasso künftig direkt von sogenannten Mitarbeitern des russischen Innenministeriums durchgeführt. Zum anderen gibt es ein neues Pflichtinstrument beim Deutschen Blasmusikwettbewerb: Die Stalin-Orgel. Dazu Verbandspräsident Wolfgang Bötsch: „Dafür schmeißen wir das Posthorn raus. Die gelben Schnecken zahlen eh zu schlecht“.
Super-DSL für alle Kindergärten
Hamburg: Um die Qualität der deutschen Kinder-Tagesstätten zu verbessern, fordert der Erziehungswissenschaftler Wolfgang Eipott ein Gütesiegel für Kindergärten. In der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ weist der Pädagoge auf gravierende Qualitätsunterschiede zwischen den Einrichtungen hin. So gebe es immer noch KiTas, in denen nach überkommenen pädagogischen Konzepten agierende Betreuerinnen Kinder mit ausgehöhlten Kürbissen, Glockenspielen oder gar Blockflöten und eigenem Gesang malträtierten. Das Güte-Siegel in Form einer vergoldeten Pampers-Windel sollen Kindergärten erhalten, die pro Klient vom Säugling bis zum Vorschul-Kunden einen DSL-Anschluss samt zugehöriger Hardware bereitstellen.
Urheberrecht: Widerstand gegen „Bagatell-Klausel“
Berlin. Der Entwurf zur Novellierung des Urheberrechts des Bundesministeriums der Justiz trifft auf vehementen Widerspruch. Die sogenannte Bagatellklausel, wonach private Vervielfältigung von Musik straffrei bleiben soll, fand seitens der FDP- und der CDU-Fraktion Widerstand. »Es darf keine unterschiedliche Wertung zwischen dem Diebstahl eines Kaugummis und einer Raubkopie geben«, meinten Steffen Kampeter und Günther Krings von der CDU. Dem entgegnete der Geschäftsführer des Deutschen Musikrates, Christian Höppner, „Man könne doch Musik nicht mit Kaugummis vergleichen, auch wenn die Mehrzahl zeitgenössischer Werke heute so so klinge.“
Gefährliche Mozart-Grippe – WHO warnt
Wien, Salzburg, Berlin: Die Weltgesundheits-Organisation WHO weist auf eine neue Virusbedrohung hin, die offensichtlich am Wiener Zentralfriedhof ihren Ausgangspunkt hat. Zunächst erlitt Daniel Barenboim nach einem Besuch des Mozart-Grabes einen Schwächeanfall. Dann mussten Dirigent Seiji Ozawa und Regisseur Willi Decker erkältungsbedingt die Proben zur Wiener Idomeneo-Premiere absagen. Auch Placido Domingo ist unpässlich. Insofern rät die WHO vorsichtshalber eindringlich von jedem Kontakt mit Mozart und seiner Musik ab. Die EG-Gesundheitsminister haben inzwischen verordnet, Mozart-Cds mit der Aufschrift zu versehen: „Mozart fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu“.
RTL beantragt Aufnahme in den Deutschen Musikrat
Köln/Berlin. Der Fernsehsender RTL will Mitglied des Deutschen Musikrates werden um sein Projekt „Deutschland sucht den Superstar“ in Zukunft mit Bundesmitteln fördern zu lassen. Ein Sprecher des Senders meinte, man könne nicht länger die Wettbewerbsverzerrung dulden, dass eine positive private Initiative weniger staatliche Zuwendung erhalte als beispielsweise „Jugend musiziert“, nur weil man in der Öffentlichkeit erfolgreicher agiere. Der Bund dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen und immer nur kulturelle Auslaufmodelle fördern. Außerdem plane man, in Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung deutscher Musikverbände (BDMV) eine neue kulturell wertvolle Doku-Soap: Die musikalische Feuerwehr. Dabei würde das Duell zweier Feuerwehr-Fanfaren-Züge in der sächsischen Schweiz thematisiert. Wer zum Ende mehr selbstgelegte Brände gelöscht habe, der sei der Sieger des Wettstreits.
Musikrats-Präsident Martin Maria Krüger erhält hohen chinesischen Orden
München, Shanghai: Dem Präsidenten des Deutschen Musikrates, Martin Maria Krüger, wurde heute die Ehrenprofessur der chinesischen „Kung-Fu-Zupf“-Universität verliehen. Er erhielt diese Würdigung in Anbetracht seiner völkerverbindenden Flugschrift „Das Plektrum als flexibles Instrument der deutsch-chinesischen Freundschaft“. Gleichzeitig wurde Krüger der Orden „Ewiger himmlischer Frieden“ überreicht – in Anerkennung seines innovativen Kontaktes zu altgedienten chinesischen Kultur-Funktionären. Der Orden hat die Form einer geschmackvoll stilisierten Panzerkette.
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