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Gestaltungsauftrag der Kulturpolitik
Neuer Vorstand des Deutschen Kulturrates stellt künftige Arbeitsfelder vor
Der Vorstand des Deutschen Kulturrates, Prof. Dr. Max Fuchs, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Dr. Georg Ruppelt, stellte in Berlin sein Arbeitsprogramm vor.
Neben der Fortsetzung der Lobbyarbeit zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur will der neue Vorstand dem inhaltlichen Diskurs in der Kulturpolitik einen neuen Stellenwert geben. Der ökonomische, soziale und kulturelle Wandel der Gesellschaft verlangt nach Antworten auch der Kulturpolitik. Es ist eine zentrale Aufgabe der Kulturpolitik, die Lebensfähigkeit des Kultursystems sicherzustellen und seine spezifischen Leistungen und Beiträge für den Einzelnen und die Gesellschaft darzustellen. Orientierung für den kulturpolitischen Diskurs ist, so bekräftigte der Vorstand, der in der UNESCO formulierte "weite Kulturbegriff", der die Künste in ihren sozialen und kulturelle Kontext rückt.
Für den Vorstand sagte, Prof. Dr. Max Fuchs, zu den künftigen Arbeitsfeldern des Deutschen Kulturrates: "Eine wichtiges Thema wird für den Deutschen Kulturrat die Frage nach der kulturellen Bewältigung des gesellschaftlichen Wandels sein. Mit seiner Stellungnahme zur "Kulturellen Bildung im digitalen Zeitalter" hat der Deutsche Kulturrat zu dieser Fragestellung im Jahr 2000 eine Positionierung vorgelegt, an die angeknüpft werden kann. Die Entwicklung der Informations-gesellschaft ist eine Herausforderung und Chance zugleich für den gesamten Kulturbereich. Hier werden wir unsere Diskussionen in der Zukunft vertiefen müssen." Weiter führte Prof. Dr. Fuchs aus: "Der Kulturbereich kann ein Muster dafür sein, dass Pluralität Reichtum bedeutet. Fragen der kulturellen Identität, die Rolle des Nationalen und unser Verhältnis dazu müssen verstärkt debattiert werden. Gerade die Kultur ist gefordert, wenn mit Blick auf eine Leitkultur oder zu Fragen des Stolzes diskutiert wird. Kultur ist lebendig und unterschiedlich. Diese Unterschiedlichkeit spiegelt sich auch in den Mitgliedsverbänden des Deutschen Kulturrates wider. Ich sehe diese Unterschiede als Chance für fruchtbare Diskussionen."
Berlin, den 18.05.2001