Frankfurt/Main - Zur Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit der Familie Wagner soll es voraussichtlich 2013 auch eine Art öffentlichen Zwischenbericht in Bayreuth geben. «Wir hoffen, dass es 2013 zum Wagnerjahr soweit ist. Es soll auf keinen Fall zur Festspielzeit stattfinden, eher später im Jahr», sagte Eva Wagner-Pasquier der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung».
Wer das unabhängige Forschungsprojekt durchführen werde, sei aber noch nicht spruchreif, weil die Verträge noch nicht alle unterschrieben seien. Wagner-Pasquier und ihre Halbschwester Katharina Wagner sind die beiden neuen Leiterinnen der Bayreuther Festspiele.
Beide wiesen zugleich Kritik an den Musikbesetzungen der Bayreuther Festspiele zurück. «Es wird in Bayreuth gar nicht so schlimm gesungen, wie immer behauptet wird. Ist es anderswo etwa besser?», sagte Wagner-Pasquier. Katharina Wagner kündigte an, «die 'Tristan'-Besetzung 2015 wird Spitze, das kann ich Ihnen versprechen. Und auch 2013 gibt es sängerische Überraschungen.» Es gebe zudem nur «einen kleinen Pool von guten Wagnersängern. Wollten wir ausschließlich Spitzenbesetzungen hinkriegen, dürften wir den 'Siegfried' oder den 'Tristan' nicht mehr spielen».