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Liebe zur Kunst und Leidenschaft für Gesetzgebung – Anforderungen an den neuen Kulturstaatsminister
Berlin, den 04.10.02. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, hat mit großem Bedauern die Entscheidung von Staatsminister Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin zur Kenntnis genommen, für eine weitere Amtszeit als Staatsminister für Kultur und Medien nicht zur Verfügung zu stehen. Mit großem Interesse nimmt der Deutsche Kulturrat das derzeitige Personalkarussel um die Besetzung dieser Position zur Kenntnis.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, ergänzt: „Wir brauchen einen Vollblutpolitiker als nächsten Kulturstaatsminister, aber keinen Administrator oder Apparatschik. Wir brauchen einen Medienprofi, der Kunst und Kultur liebt sowie Verständnis für Künstlerinnen und Künstler, die Kultureinrichtungen und die Unternehmen der Kulturwirtschaft hat. Der nächste Kulturstaatsminister muss wissen, dass Bundeskulturpolitik in erster Linie die Gestaltung von gesetzgeberischen Rahmenbedingungen für die Kultur etwa im Steuerrecht oder im Urheberrecht ist. Die derzeit laufenden GATS-Verhandlungen der Welthandelsorganisation zum Beispiel werden eine Bewährungsprobe für den neuen Kulturstaatsminister sein, ob er die wirtschaftlichen Interessen der Künstlerinnen und Künstler, der Kultureinrichtungen, der Kulturwirtschaft und der Kulturvereine mit Nachdruck gegenüber den internationalen Verhandlungspartner verteidigen kann.“