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Rückblende (2013/07)

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Vor 50 und vor 100 Jahren
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Vor 100 Jahren: Zum 48. Tonkünstler-Fest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins +++ Vor 50 Jahren: Erste Ankündigung „Jugend musiziert“

Vor 100 Jahren

Zum 48. Tonkünstler-Fest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins vom 3. bis 7. Juni in Jena unter dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Max v. Schillings bemerkt Paul Ehlers: „Es ist nicht zu leugnen, dass eine kleine Gruppe eine schärfere Betonung des Programmes wünschte, das im Sinne einer fortschreitenden Entwicklung dienen solle. So stellte ich im Auftrage mehrerer Mitglieder die Anfrage, nach welchen Leitsätzen die Wahl der Konzertprogramme erfolgt sei, alldieweil wir etliche Kompositionen darin zu bemerken glaubten, die sich in jenes Fortschrittsprogramm des Vereins nicht schicken wollten; auch vermeinten wir, dass der Musikverein an Erscheinungen wie Schönberg, Schreker, Korngold, Busoni u.a. nicht vorübergehen dürfe, sondern sie einmal zur Diskussion stellen müsse. Dass diese Anfrage nicht sogleich ein Misstrauensvotum gegen den Musikausschuss bilden konnte, verstand sich von selbst … Es treibt uns zu verhüten, dass sich der Verein außerhalb der Entwicklung der Musik stelle. Ich selbst glaube nach meiner ganzen gewiss nicht ängstlichen Disposition, dass z.B. die neueste Phase der Schönbergischen Musiziererei, wie sie sich in den Liedern des Pierrot Lunaire kundgibt, ein Irrtum ist, ja, ich für meine Person kann sie gar nicht ernst nehmen und erblicke darin nur die musikalische Parallele zum sogenannten Futurismus in der Malerei. Man kann es begreifen, wenn dem Musikausschusse seine musikalische Anschauung verbietet, Kompositionen von solch problematischem Charakter unter seine Fittiche zu nehmen; denn in der Tat übernimmt er eine gewisse Verantwortung …“
Neue Musik-Zeitung, Jg. 34.1913, Heft 19, S. 381

Vor 50 Jahren

Erste Ankündigung „Jugend musiziert“. Dazu der Deutsche Musikrat: Das instrumentale Musizieren der Jugend, besonders auf Streichinstrumenten und einigen wichtigen Blasinstrumenten, ist im ständigen Rückgang begriffen. Die vorgeschlagenen Wettbewerbe für das instrumentale Musizieren der Jugend sind einer der möglichen Wege, den Schüler in möglichst frühem Alter an ein Musikinstrument heranzuführen und damit zum instrumentalen Musizieren anzuregen. Diese Aufgabe ist, bedingt durch viele für das Musizieren ungünstige Zeiterscheinungen, Lebens- und Wohnformen, in den letzten Jahren immer mehr in die Mitverantwortung der Schulen gewachsen. Die Musik in der Schule hat da und dort beispielhafte Erfolge erzielt. Sie sollte sich deshalb noch viel mehr um musikalische Anregungen bemühen. Die Wettbewerbe wollen Wunderkinder weder suchen noch züchten. Jedoch fehlt es bisher an einer wirksamen überregionalen Auslese musikalischer Frühbegabungen. (…) Deutschland hat eine sehr hoch entwickelte Orchester- und Theaterkultur, weitgehend von den Gemeinden und vom Staat getragen. Viele Orchesterstellen aber bleiben unbesetzt; es fehlt an genügend zahlreichen und genügend guten Nachwuchsmusikern. Die Wettbewerbe wollen den Schülern, ihren Eltern und Erziehern bewusst machen, dass vorhandene musikalische Begabung früh entfaltet werden muss. (…) Deshalb wird die musizierende Jugend in der Bundesrepublik und in Berlin von den Initiatoren der Jugendmusikpflege und den musikpädagogischen Verbänden aufgerufen, sich an Jugendwettbewerben für das instrumentale Musizieren zu beteiligen. In Verbindung mit dem Deutschen Musikrat und der Deutschen Stiftung Musikleben werden sie gemeinsam durchgeführt von: Arbeitsgemeinschaft für Musikerziehung und Musikpflege, JMD, Verband der Jugend- und Volksmusikschulen, VDS, Verband Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer
XII. Jahrgang 1963, 4 (Juli/August),  S. 5

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