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Klingen statt Klüngeln

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Mit Finanzskandalen, massiven Etatkürzungen und den jährlichen Carnevalsexzessen macht Köln viel von sich hören. Auch ist die Stadt nicht mehr der Fixstern am Himmel der Avantgarde wie noch in den 50er- und 60er-Jahren.

Dennoch zählt die Rheinmetropole, die sich neben zehn anderen deutschen Städten um die Europäische Kulturhauptstadt 2010 bewirbt, auch heute noch zu den energiereichsten Planeten im Kosmos der neuen Musik. Die Musikszene ist hier vitaler als mancher vor Ort und über die Stadtgrenzen hinaus glauben mag, wie ein Querschnitt durch das Mai-Programm eindrücklich belegt.

Noch läuft die MusikTriennale Köln mit einem markanten Schwerpunkt auf der Musik von und einigen Uraufführungen, etwa von Nonos Frühwerk „Due liriche greche“ (1948/49) am 6. Mai und Mauricio Kagels „Auftakte, achthändig“ für zwei Pianisten und zwei Schlagzeuger am 9. Mai jeweils im Klaus von Bismarck Saal des WDR.

Und schon schließt sich vom 13. bis zum 18. Mai das 4. Ökumenische Kirchenmusikfestival an mit neuen Klangrauminstallationen und Uraufführungen von Wilfried Kaets, Manos Tsangaris, Herbert Callhoff und Thomas Becker.

Es folgt das Musikfest der Kölner Gesellschaft für Neue Musik am 14. Mai im Japanischen Kulturinstitut mit Uraufführungen von Shoko Shida und Chao-Ming Tung und mit drei weiteren Konzerten vom 20. bis 22. Mai in der Alten Feuerwache unter anderem mit der erstmaligen Realisation des Kapitels IV aus Hans G Helms „Fa:m’ Ahniesgwow“ (1959) durch das Kölner Ensemble „Ästhetische Phonetiker“. Am 19. Mai präsentieren in der Aula der Kölner Musikhochschule das Elektronische Studio der Musikhochschule und die Kompositionsklasse von Hans Ulrich Humpert neue Werke von Fabio Gorodski, Valerij Voronow und Yati Durant während zugleich in der Kunststation Sankt Peter eine eindrückliche Retrospektive des Werks von John McGuire zu hören ist. Und schließlich hebt am 23. Mai das seit einem Jahr in Köln ansässige Ensemble des Landes NRW „musikFabrik“ im Rahmen seiner neuen Konzertreihe im Sendesaal des WDR das neue Stück „Nora“ für Cymbalom und Ensemble von Alessandro Soliati aus der Taufe.

Weitere Uraufführungen

Enjott Schneider, nullvier – Keiner kommt an Gott vorbei, das Schalke-Musical, Theater Gelsenkirchen
Johannes Maria Staud, Berenice, Kammeroper Staatstheater am Gärtnerplatz München
15. und 19.5.: Chaya Cernowin, Winter Songs II und III, Alte Oper Frankfurt bzw. Festspielhaus Hellerau Dresden
Vykintas Baltakas, Cantio, Kammeroper, Haus der Kunst München
Adriana Hölszky, Der gute Gott von Manhattan, Oper, Schwetzinger Rokokotheater
Helmut Lachenmann, Gridone/Schrei Streichorchesterfassung des 3. Streichquartetts, Herkulessaal München
Hanspeter Kyburz, Klang_Körper für Stimme, Tänze, Instrumente, Live-Elektronik, Licht und Video, Konzerthaus Dortmund
Erich Urbanner, Akkordeonkonzert, Arnold Schönberg Center Wien

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