München. „1.000 ganz legale Kompositionstricks“, unter diesem Titel erscheint in wenigen Wochen eine Publikation der Bärenreiter-Breitkopf-Schott-Corporation. Autor Claus Kühnl liefert darin neben kompositionsästhetischen Kniffen auch einen Haufen Tricks zum Thema „Wie bekomme ich mehr Geld von der GEMA?“ und „Wie verhalte ich mich auf der Besetzungscouch für Kompositionsaufträge?“ Der knapp 200 Seiten umfassende Band soll 399 Euro kosten und ist kopiergeschützt.
Berlin. Zum vierten Mal hat der Deutsche Musikrat den „Deutschen Musikwettbewerb Komposition“ ausgeschrieben. Bevorzugt werden Schöpfungen für weniger aufwändige Besetzungen, also: Tenor-Posaune solo, Triangel-Duo oder Singende Säge. Die Teilnahmegebühr beträgt 500 Euro pro Partiturzeile, Einsendeschluss ist der 21. November. Alle Werke gelangen Im Januar 2012 auf dem Vorplatz des Berliner Konzerthauses bei jedem Wetter zur Uraufführung. Der erste Preis besteht in einem gemütlichen Fünf-Gänge-Menü mit der gesamten Jury bei Borchardts in der Französischen Strasse. Auswärtige Teilnehmer zahlen die Anreise selbst.
Ohu. Im Sinne einer dringenden und kompletten Erneuerung des Musiklebens sollen die Restlaufzeiten von Repertoire-Opern drastisch verkürzt werden. Alle Werke, die älter als fünfzig Jahre sind, fallen der restrisikofreien Endlagerung im Bayreuther Haus Wahnfried anheim. Bei einem Bühnenbild-Meeting im Reaktorblock 2 des Kraftwerkes Ohu beschloss die Opern-Intendanten-Konferenz einstimmig diese Anpassung an die gesamtgesellschaftliche Technologie-Ästhetik.
Düsseldorf. Völlig überraschend ist Shooting-Star Lena von ihrem Mentor Stefan Raab aus dem Eurovision-Song-Contest gekippt worden. Sie wird durch die Münchener Jung-Komponistin Katharina Müller ersetzt. Raab dazu beim von ihm selbst moderierten Televoting bei 9-Live: „Die Katharina kann zwar auch nicht singen, sieht aber viel besser aus, spielt passabel Geige und hat mir alle Rechte an ihren zukünftigen Werken übertragen…“
Berlin. Der Verband „Erneuerbare Energien“ schreibt einen Kompositionswettbewerb für Große Oper aus. Komponisten sollen sich zum Thema „Kernschmelze“ und „Restrisiko“ Gedanken machen. Als aussichtsreichster Komponist gilt Arvo Pärt, der sich im Bereich „erneuerbare, restrisikofreie Komposition“ einen Namen gemacht hat. Als erster Preis winkt ein Windrad für den Garten. Die Uraufführung soll im Offshore-Windpark der Ostsee auf 17 Schlauchbooten stattfinden.
München. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen macht, unterstützt von der EU-Justiz-Kommissarin Juliane Reding Druck auf den Siemens-Musikpreis: Wenn nicht künftig eine 60-prozentige Frauenquote bei der Ausschüttung des Preisgeldes zum Tragen käme, müsse der Geschäftsführer der Stiftung, Michael Roßnagl, in Beugehaft genommen werden. Roßnagl soll sich daraufhin zu einer mehrjährigen Komponistinnen-Casting-Tour in die neutrale Schweiz begeben haben…