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Unser Bild zeigt Demonstrierende gegen die GEMA-Reform im Münchener Werksviertel. Foto: Bernhard Plechinger

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„Das Schlimmste vorerst abgewendet“

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Die geplante GEMA-Reform wurde von den Mitgliedern mehrheitlich abgelehnt
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Vom 13. bis 15. Mai kamen rund 1.000 Kreativschaffende zusammen, um gemeinsam vor Ort in München sowie digital über die Zukunft der GEMA zu entscheiden. Den Auftakt der Mitgliederversammlung bildete der AI Music Summit, der am 12. Mai Musikschaffende, Tech-Interessierte und Startups ins Werksviertel lockte, um über die Rolle von künstlicher Intelligenz in der Musikbranche zu diskutieren. Traditionsgemäß kamen am ersten Abend der Versammlung rund 800 Gäste in der Münchner Tonhalle für das Mitgliederfest zusammen und feierten Fred Jay Preisträger Bodo Wartke. Zum ersten Mal hat sich die Mitgliederversammlung auch in Teilen für die Öffentlichkeit geöffnet: An allen drei Veranstaltungstagen sorgten mehr als 25 Live-Auftritte von Bands unterschiedlichster Genres sowie Mitarbeitende der GEMA auf der „Knödel-Stage“ für musikalische Highlights.

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Im Rahmen der Hauptversammlung trafen die Musikschaffenden in diesem Jahr zahlreiche Entscheidungen. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr die Diskussion über eine „moderne und zielgerichtete Kulturförderung der GEMA, die allen Mitgliedern offensteht und die die kulturelle Vielfalt musikalischen Schaffens in ihrer gesamten Breite berücksichtigt,“ wie es in einer Pressemitteilung der GEMA heißt. In der Mitgliedschaft herrsche Einigkeit über die Reformbedürftigkeit des bisherigen Systems – die Entscheidung zur weiteren Ausgestaltung sei nun bis zur nächsten Mitgliederversammlung zu diskutieren.

Ernste Musik oder Unterhaltungsmusik? Die geplante GEMA-Reform sah eine Abschaffung der beiden verschiedenen Sparten vor, denn die Einteilung in diese beiden Kategorien sei „nicht mehr zeitgemäß“. Nach dieser Einteilung zahlt die GEMA bislang Lizenz-Einnahmen an ihre Mitglieder aus. Das Vergütungssystem soll reformiert werden, das erste Konzept dafür stieß auf großen Widerstand, wie wir im letzten Heft berichteten. Federführend war der Komponist und Hochschullehrer Moritz Eggert: „Es ist geschafft – die GEMA-Reform, die uns alle die letzten Monate beschäftigte (…) konnte erfolgreich verhindert werden. Obwohl man sich nicht zu früh freuen sollte, denn natürlich wird man weiter für den Erhalt der E-Musik kämpfen müssen“, schreibt er jetzt in seiner Kolumne „Absolute Beginners“ (S. 4).

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Am 15. Mai stimmten also mehr als ein Drittel der GEMA-Mitglieder gegen die Reformpläne. Eine Überarbeitung des derzeitigen Vergütungsmodells wurde jedoch nicht per se abgelehnt. Die Notwendigkeit zu einer Reform bleibe weiterhin bestehen, so Vorstandsmitglied Georg Oeller: „Darüber bestand Einigkeit in der Mitgliedschaft.“

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