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Gema hat Probleme bei Verhandlungen mit Onlineanbietern

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München - Musik aus dem Internet wird immer beliebter. Die Verwertungsgesellschaft Gema hat 2011 online 21,2 Millionen Euro erwirtschaftet, 7,9 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, wie der Vorstandsvorsitzende Harald Heker am Dienstag in München sagte. Dies geht aber auf Kosten von CDs und DVDs: Der Erlös sank dort um 40 Millionen auf 136,7 Millionen Euro.

Hier zeige sich der allgemeine Trend weg vom klassischen Bild- und Tonträger hin zu Mediendiensten im Internet, hieß es. Insgesamt sanken die Einnahmen der Gema im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent auf 825,5 Millionen Euro.

Das Geschäft mit Rundfunk und Fernsehen blieb dagegen mit 262 Millionen Euro relativ konstant. Die Zahlungen aus Live-Veranstaltungen stiegen sogar auf 312 Millionen Euro.

Online-Piraterie bereitet Schwierigkeiten

Trotz der florierenden Musikdienste im Netz habe die anhaltende Online-Piraterie der Branche Schwierigkeiten bereitet, sagte der Vorstandsvorsitzende. Außerdem kritisierte Heker Youtube: Das Videoportal zahle überhaupt nichts an die Gesellschaft, "das ist in höchstem Maße bedauerlich". Dabei sei die Gema verhandlungsbereit. Zugleich betonte Heker, dass die Gema nichts mit der Sperrung von Videos auf Youtube zu tun habe.

Auch der digitale Musikanbieter Spotify ist am Dienstag ohne eine rechtliche Einigung mit der Gema gestartet. Die Lizenzbedingungen werden am 26. März verhandelt, wie Heker ankündigte. "Die Gema freut sich sehr darüber, dass Spotify an den deutschen Markt gegangen ist." Für die Vertragsgespräche werde der für alle Online-Musikdienste geltende Streamingtarif vom 1. Januar 2012 zugrunde gelegt. Der an die Verwertungsgesellschaft abzutretende Betrag richte sich danach, wie intensiv ein Stream genutzt werde.

Spotify bietet im Internet 16 Millionen Musiktitel an, die im ersten halben Jahr kostenlos gehört werden können. Finanziert wird der Dienst über Werbeeinnahmen und Abonnements.