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Leipziger Opern-Bass feiert Debüt in New York +++ Moritzburg-Festival plant erstmals USA-Gastspiel +++ Wien: Harnoncourt-Boom vor Neujahrskonzert
Leipziger Opern-Bass feiert Debüt in New YorkLeipzg (ddp-lsc). Der Leipziger Opern-Bass Ain Anger feiert am 19. Dezember sein Debüt mit dem New York Philharmonic Orchestra. Der gebürtige Este wird in der Avery Fisher Hall die konzertante Welturaufführung der Oper «The Enchanted Wanderer» singen, wie die Leipziger Oper am Dienstag mitteilte. Das Werk ist eine Auftragsarbeit des New Yorker Orchesters und wurde von dem Russen Rodion Shchedrin geschrieben. Anger gehört seit einem Jahr zum Leipziger Ensemble und war in der vergangenen Saison unter anderem in «Hoffmanns Erzählungen» und «La Boheme» zu hören.
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Moritzburg-Festival plant erstmals USA-Gastspiel
Das Moritzburg Festival bereitet für das kommende Jahr erstmals eine USA-Gastspiel vor. Im Anschluss an das renommierte Kammermusikfest 2003 vom 2. bis 17. August wird Festival-Chef Jan Vogler mit Künstlern des Jahrgangs drei Konzerte in der New Yorker Carnegie Hall geben, informierte die Geschäftsführerin Ulrike Jessel. Bereits im Januar geben Moritzburg-Teilnehmer wie Jörg Widmann, Andrea Lucchesini und Benjamin Schmid eine Deutschland-Tournee mit Konzerten in Berlin, Köln und Saarbrücken.
Wien: Harnoncourt-Boom vor Neujahrskonzert
Am 1. Januar dirigiert Nikolaus Harnoncourt bereits zum zweiten Mal das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Die Plattenindustrie rechnet erneut mit höchst erfreulichen Verkaufszahlen. Für das Weihnachtsgeschäft hat sich Warner Music noch ein Schmankerl ausgedacht: "Das Galakonzert der Klassik" bietet eine Art "Best of"-Zusammenstellung aus dem reichhaltigen Wirken des prominenten österreichischen Dirigenten - ein Harnoncourt-Wunschkonzert.
Die Strauß-Dynastie bildet die Klammer des Angebots, das vom "Frühlingsstimmenwalzer" mit den Berliner Philharmonikern bis zum "Donauwalzer" und dem "Radetzky-Marsch" (aus dem Neujahrskonzert 2001) reicht. Die Wiener Philharmoniker steuern noch "Aida"-Ausschnitte bei, das Royal Concertgebouw Orchestra ist mit der Ouvertüre zur "Hochzeit des Figaro", dem Largo aus Dvoraks "Aus der neuen Welt" und dem Andante aus der Paukenschlag-Sinfonie Haydns zu hören. Aus den vielen Aufnahmen mit dem Concentus Musicus Wien hat man einen winzigen Appetizer der "Vier Jahreszeiten" und kleine Häppchen von Bach und aus Mozarts Klarinettenkonzert in A-Dur ausgesucht. Den einzigen Gesangspart steuert Anton Scharinger (Papageno-Arie mit dem Orchester der Zürcher Oper) bei.
Das Ganze ergibt sicher nichts, was Fans auf dem Gabentisch brauchen, kann aber als Einstiegsdroge für mögliche künftige Harnoncourt-Liebhaber verwendet werden. Die Fans werden sich eher an ein Buch halten, das dieser Tage im Residenz Verlag erscheint. Unter dem Titel "Unmöglichkeiten sind die schönsten Möglichkeiten" hat die Choristin Sabine M. Gruber die witzigsten und tiefgründigsten Aussagen Harnoncourts während der Probenarbeit mit seinen Musikern herausgegeben. Und für März ist anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Concentus Musicus ein Buch von Harnoncourt-Biografin Monika Mertl und dem Concentus-Fagottisten Milan Turkovic über "Die seltsamsten Wiener der Welt" (so der Titel) angekündigt.
Weniger lang muss man auf den nächsten Live-Auftritt des Ensembles warten: Bereits am Samstag und Sonntag (14./15.12., 19.30 Uhr) bringt der Originalklang-Pionier mit dem Concentus das Händel-Oratorium "Jephtha" im Wiener Musikverein zur Aufführung.