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Magdeburg: Telemann-Festtage beginnen - Preis geht an Nikolaus Harnoncourt +++ Berlin: Barenboim will sein Leben «etwas verdünnen» +++ Gera: Französische Tanzkunst dominieren 26. Ballett-Tage +++ Berlin: Mahler Chamber Orchestra unter Daniel Harding auf Tournee
Magdeburg: Telemann-Festtage beginnen - Preis geht an Nikolaus Harnoncourt
Magdeburg (ddp). Die 17. Telemann-Festtage beginnen am Mittwoch (19.00 Uhr) mit einem Konzert im Magdeburger Theater. Zur Aufführung kommen unter anderem Arien und Duette aus verschiedenen Opern des Barockmusikers Georg Philipp Telemann (1681 - 1767). Die diesjährigen Festtage stehen unter dem Motto «Telemann - der musikalische Maler». Der Georg-Philipp-Telemann-Preis geht in diesem Jahr an den Wiener Musiker Nikolaus Harnoncourt, wie die Veranstalter mitteilten. Die Auszeichnung wird von der Landeshauptstadt jährlich für hervorragende Leistungen bei der Interpretation, Pflege und Erforschung von Werken Telemanns vergeben.
Zu den Telemann-Festtagen werden bis 14. März rund 430 Künstler aus acht Ländern erwartet. Auf dem Programm stehen insgesamt 29 Veranstaltungen. Zur Aufführung kommen unter anderem das Oratorium «Heilig, heilig, heilig ist Gott», die «Pastorelle en musique» sowie die Trauerkantate «Du aber, Daniel, gehe hin». Abgerundet wird das Programm der Festtage durch eine internationale wissenschaftliche Konferenz vom 10. bis 12. März.
http://www.musikfeste.de / http://www.telemann.org
Berlin: Barenboim will sein Leben «etwas verdünnen»
Berlin (ddp). Dirigent Daniel Barenboim sehnt sich nach mehr Zeit zum Musizieren. Der Generalmusikdirektor der Deutschen Staatsoper Berlin und der Staatskapelle Berlin, der am Dienstag sein 40-jähriges Dienstjubiläum mit den Berliner Philharmonikern feiert, sagte der Zeitung «B.Z.» (Dienstagausgabe), «es kommt der Punkt, an dem man bestimmte Dinge im Leben ändern will». Das spüre man auch im Körper. Er wolle jetzt einfach mehr Zeit haben fürs Klavierspielen und Dirigieren und die Zeit nicht mehr in Sitzungen vergeuden.
Barenboim hatte angekündigt, seinen Posten als Chefdirigent des Symphony Orchestras Chicago 2006 aufgeben zu wollen. «Ich muss mein Leben jetzt etwas verdünnen», sagte er dem Blatt zur Begründung. So «verrückt» wie in den letzten zwölf Jahren könne es nicht weitergehen.
Gera: Französische Tanzkunst dominieren 26. Ballett-Tage
Gera (ddp-lth). Französische Tanzkunst dominiert die 26. Geraer Ballett-Tage vom 16. bis 25. April. Frankreich als Wiege des klassischen Tanzes sei eines der Länder, die sich internationalen Strömungen weit geöffnet und deshalb heute eine der farbigsten Tanzszenen der Welt hätten, sagte der Ballettdirektor des Theaters Altenburg-Gera, Wolfgang Ranke, am Dienstag in Gera. Die beiden zu erwartenden Gastspiele böten zwar nur einen kleinen Ausschnitt. Im Kontext der Gastspiele französischer Gruppen in den zurückliegenden Jahren jedoch veranschaulichten sie das ungeheuer breite Spektrum.
Mit dem Ballett Preljocaj aus Aix-en-Provence und der Association Mawguerite bereichern zwei renommierte Gruppen des Nachbarlandes das Internationale Tanz-Festival Thüringens in Gera. Erstere thematisiert in ihrer Choreografie «Near Life Experience» Todeserfahrung und Wiedergeburt, letztere setzt sich in «O.More» auf sehr kraftvolle Weise mit William Shakespeares Othello-Stoff auseinander.
Den «Sommernachtstraum» des britischen Dichters und Theatermanns steuert die gastgebende Altenburg-Geraer Company als Premiere bei. Peter Werner-Ranke schuf eine Choreografie, mit der sich nach Worten des Ballettdirektors vor allem junge Leute identifizieren können. Sie folge nicht sklavisch der literarischen Vorlage, sondern konzentriere sich auf die zwischenmenschlichen Probleme, die heute genau so aktuell seien wie damals.
Die Staatliche Ballettschule Berlin setzt mit ihrem Gastspiel ebenfalls eine Tradition fort. Die Eleven werden mit drei Choreografien von Marius Petipa, Birgit Scherzer und Robert North ihr breites Leistungsspektrum zwischen klassischem Ballett und modernem Tanztheater demonstrieren. Ergänzt wird dieses 26. Geraer Festival von einer Ausstellung, die Ballett auf und hinter der Bühne präsentiert.
Die Gastspiele der französischen Gruppen seien nur durch die enge Zusammenarbeit mit dem Institut Francais de Berlin und der französischen Botschaft möglich gewesen, betonte Generalintendant Rene Serge-Mund. Sie trügen einen Teil der Kosten. Extra Gelder habe es weder vom Land noch von der Stadt gegeben.
http://www.theater.altenburg.gera.de
Berlin: Mahler Chamber Orchestra unter Daniel Harding auf Tournee
Das Mahler Chamber Orchestra und Daniel Harding werden ihre erste gemeinsame Konzertereise mit Stationen in Berlin, Hamburg, Baden-Baden, Frankfurt, Düsseldorf, Paris und Köln unternehmen.
Den Auftakt dieser Reise bildet ein Konzert im Berliner Konzerthaus, wo das Ensemble zum zweiten Mal seit seiner Gründung auftritt. Die Probenarbeit dafür wird in der Jesus-Christuskirche in Berlin-Dahlem am 15. und 16. März stattfinden und größtenteils für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Damit soll dem Berliner Publikum neben dem Konzertauftritt auch die besondere Arbeitsweise und die Atmosphäre im Vorfeld einer Tournee als außergewöhnliches Erlebnis nahegebracht werden.
Das Konzertprogramm umfasst bedeutende Werke des klassischen und spätromantischen Orchesterrepertoires. Der Solist in Gustav Mahlers Liederzyklus "Lieder eines fahrenden Gesellen" ist der schwedische Bariton Peter Mattei, mit dem das Orchester seit vielen Jahren zusammenarbeitet.
Interessierte Zuhörer können sich unter der Telefonnummer +49-30-41 71 79-0 anmelden.
Programm und Termine im Überblick:
Wagner, Siegfried-Idyll
Mahler, Lieder eines fahrenden Gesellen
Beethoven, Sinfonie n°4 in B-Dur op. 60
17. März 2004, 20 Uhr, Berlin, Konzerthaus, Grosser Saal
18. März 2004, 20 Uhr, Hamburg, Musikhalle
20. März 2004, 20 Uhr, Baden-Baden, Festspielhaus
21. März 2004, 19 Uhr, Frankfurt, Alte Oper, Grosser Saal
22. März 2004, 20 Uhr, Düsseldorf, Tonhalle
24. März 2004, 20 Uhr, Paris, Théâtre des Champs-Elysées
25. März 2004, 20 Uhr, Köln, Philharmonie