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Rammstein darf nicht in Moskau singen +++ Punk-Sänger Dee Dee Ramone gestorben +++ Michael Jackson für mehr Gerechtigkeit im Musik-Geschäft

Rammstein darf nicht in Moskau singen
mdr - Die Moskauer Stadtregierung versucht, ein für den 19. Juni geplantes Konzert der deutschen Brachial-Band Rammstein zu verhindern. Wie die Zeitung "Kommersant" berichtet, weigert sich Oberbürgermeister Luschkow, eine Genehmigung dafür zu erteilen, weil er die nötigen Ordnungskräfte nicht stellen könne. Die Behörden erklärten, Rammstein sei in Russland vor allem unter rechtsgerichteten Jugendlichen und Skinheads populär. Daher sei das Risiko von Zwischenfällen besonders hoch. Bislang sei erst ein Bruchteil der Karten verkauft worden, schrieb die Zeitung. Rammstein will während einer Europa-Tournee unter anderem auch in Sankt Petersburg und Kiew auftreten.

Punk-Sänger Dee Dee Ramone gestorben
orf - Dee Dee Ramone, einer der Gründer der Punk-Band "Ramones", ist tot. Der 49-jährige sei bereits am Mittwochabend (Ortszeit) zu Hause in Los Angeles von seiner Frau tot aufgefunden worden, sagte Ramones Agent am Donnerstag.
Die Todesursache sei noch unklar, es soll eine Autopsie vorgenommen werden. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Douglas Glenn Colvin hieß, den Drogentod gestorben sei. Ein Gewaltverbrechen oder ein Selbstmord seien so gut wie ausgeschlossen.
Ramone wurde 1952 in Virginia als Douglas Colvin geboren. Er wuchs in Berlin auf, wo seine Eltern als Angehörige des US-Militärs lebten. Als Teenager kehrte er in die USA zurück.
1974 war er einer der Gründer der "Ramones", Was er zusammen mit Johnny und Tommy Ramone beim ersten öffentlichen Auftritt ihrer Band im Frühjahr 1974 in New York angezettelt hatte, war für amerikanische Verhältnisse eine musikalische Revolution. Mit ihren simplen drei Akkorden, die sie in einem wahnwitzigen Tempo in die Instrumente hauten, und mit wütenden Texten wurden die Ramones zu Prototypen des amerikanischen Punk.
Auch was sie anzogen, wirkte - damals - in den USA schrill: Die Jeans mussten völlig zerschlissen sein, die Lederjacken schäbig und schwarz, die Sonnenbrillen besonders dunkel. Die Haare sahen aus wie zu lang geratene und verfilzte Pilzköpfe der Beatles. Von Paul McCartney hatten sie den Namen ihrer Band. Der hatte sich in seinen Sauf- und Rüpeljahren mit den Silver Beatles Phil Ramone genannt.
Ende der 80er Jahre verblasste das Skandalimage der Punker, als Rapper den Protest der Unterschichten auf neue Weise musikalisch artikulierten. Ab 1989 versuchte sich Dee Dee selbst als Rapper unter dem Namen Dee Dee King, aber das kam nicht so gut an. 1995 nahm die Band ihr letztes Studioalbum auf und ein Jahr später ging sie auf Abschiedstournee. Doch ihren Kultstatus behielten die Ramones bis heute, und eine treue Fangemeinde trauert aufrichtig um Dee Dee.
"Die Ramones sind für alle Zeiten die Daddys des amerikanischen Punk", bekannte der späte Clash-Leadsänger Joe Strummer. Auch Rocker im Mainstream ließen sich von ihnen beeinflussen oder wenigstens inspirieren. The Who gehörten dazu und U2, ebenso wie die Red Hot Chili Peppers und Pearl Jam. Doch es dauerte bis zum Jahr 2002, ehe den Ramones auch die offizielle Segnung einer Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame zuteil wurde.
Im stinkvornehmen Waldorf-Astoria-Hotel in New York erschien Dee Dee in abgeschabter Lederjacke. "Ich gratuliere mir selbst", sagte er grinsend vor lauter Smokingträgern mit Ladys in Abendkleidern an der Seite. "Und ich danke mir auch selbst, und ich klopfe mir ordentlich auf die eigene Schulter".

Michael Jackson für mehr Gerechtigkeit im Musik-Geschäft
Millionen-Gewinnen der Plattenfirmen stehen oft geringe Gagen oder ausbeuterische Künstler-Verträge gegenüber. Die Bewegung gegen Ungerechtigkeit im Musik-Geschäft hat einen prominenten Unterstützer bekommen: Michael Jackson. Illustre Namen finden sich auf der Mitglieder-Liste des National Action Network (NAN) gegen Ausbeutung von Künstlern durch ihre Platten-Firmen: Vorsitzende sind die Civil-Rights-Aktivisten Reverend Al Sharpton und der berühmt-berüchtigte Anwalt Johnnie Cochran.
Unterstützung erhält die bunte Vereinigung gegen Ungerechtigkeit im Musikgeschäft jetzt auch durch einen immer noch sehr einflussreichen Pop-Star, Michael Jackson.
In einer Stellungnahme teilte Jackson mit, dass die Plattenfirmen «Künstler endlich mit Respekt, Anstand und finanzieller Gerechtigkeit» begegnen sollten. Er sei «stolz», der Koalition beizutreten. Reverend Al Sharpton sagte auf einer Pressekonferenz, dass viele Künstler durch «miserable» Verträge nach Jahren immer noch fast mittellos seien, obwohl sie den Labeln Millionen einbrächten. Sharpton und Cochran führten als Beispiele für die Ausbeutung im Musik-Geschäft an, dass viele Künstler die Kosten für PR und Musik-Videos selber tragen müssten. Das Network will sich für seine Ziele auch mit der Recording Artists Coalition (RAC) zusammenschliessen. Diese verlangt ebenfalls gerechtere Verträge und bessere Einblicke für Künstler in die Einnahmen der Labels. Mitglieder bei der Rac sind unter anderen Don Henley, Sheryl Crow, the Dixie Chicks, Billy Joel und Clint Black. Das NAN, dem sich Jackson angeschlossen hat, will innerhalb der kommenden drei Wochen ein «Gipfeltreffen» der Chefs von AOL Time Warner, BMG, Vivendi Universal, Sony und EMI und Künstlern einberufen.
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