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10.8.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Wien: Harnoncourt kritisiert Salzburgs Mozart 22 +++ Berlin: Admiralspalast startet mit Dreigroschenoper +++ Bochum: RuhrTriennale startet mit großem Fest in neue Spielzeit


Wien: Harnoncourt kritisiert Salzburgs Mozart 22
Wien (OTS) - Nikolaus Harnoncourt, der mit diesem Sommer scheidende Hauptdirigent der Salzburger Festspiele, übt in einem Interview für die morgen erscheinende NEWS-Ausgabe Kritik am Projekt der 22 szenisch aufgeführten Mozart-Opern. Harnoncourt zu NEWS: " Das ist tatsächlich ein Problem. Es gibt viele Künstler mit vielen Lesarten, aber gute Lesarten gibt es nur wenige, und alle anderen haben bei Festspielen keinen Platz. Das Schlimmste dabei ist das Mittelmaß: Die ganz großen Komponisten sträuben sich dagegen. Die verkraften das nicht."
Harnoncourt äußert sich auch zu dem Buh-Ruf nach seiner eigenen Salzburger "Figaro"-Premiere: "Was kann ich dafür, dass jemand den "Figaro" in der Staatsoper oder sonstwo Dutzende Male falsch gehört hat? Übrigens gibt es ja auch Leute, die ein Interesse daran haben, dass "Buh" gerufen wird. Ich habe sogar schon erlebt, dass einer beim
falschen Stück geschrien und nachher das Geld zurückgegeben hat.
(...) Das Stück hat 35 verschiedene Tempi, die von Mozart ganz genau festgelegt sind. Ich kann also nur im Vergleich zu offensichtlichen Irrtümern meiner Kollegen langsam gewesen sein. Aber wenn ich die frage, weshalb sie die Ouvertüre so schnell nehmen, antworten sie: Mozart hat sich geirrt (...) Ich habe oft unrecht gehabt, aber wenn sich Leute auf einen Fehler Mozarts berufen müssen, um recht zu haben, kann in diesem Fall nicht ich derjenige sein, der sich irrt. Die Aufgabe eines Musikers ist: herausfinden, was uns diese unglaublichen Genies hinterlassen haben; nie aufhören zu suchen; und andere an dem, was man gefunden hat, teilnehmen lassen."

Berlin: Admiralspalast startet mit Dreigroschenoper
Berlin (ddp). Eine legendäre Berliner Kultur- und
Vergnügungsstätte feiert Wiederauferstehung: Am Freitag (20.00 Uhr) eröffnet in Berlin der restaurierte Admiralspalast nach fast zehn Jahren des Leerstands mit einer Inszenierung von Bertolt Brechts «Dreigroschenoper» in der Regie von Klaus Maria Brandauer. Auf der Besetzungsliste von Brandauers privater Theaterproduktion finden sich neben Schauspielneulingen wie dem Sänger der Punkrock-Band Tote Hosen, Campino, auch gestandene Mimen wie Katrin Sass und Gottfried John. Erst am Donnerstag war das Theater von den Baubehörden für den Spielbetrieb freigegeben worden.
Der Aufführungsort ist nur einen Steinwurf entfernt vom Berliner Ensemble, dem Theater, das Brecht einst gegründet und wo er die «Dreigroschenoper» uraufgeführt hatte. Am 14. August 1956 starb der Dichter und Theatermann Bertolt Brecht.
Im Anschluss an die «Dreigroschenoper» bittet der Grandseigneur der leichten Unterhaltung, Johannes Heesters, ab 24.00 Uhr zum Konzert. Der 102-Jährige hatte bereits als junger Sänger und Schauspieler in den 20er Jahren das Publikum im Admiralspalast unterhalten.

Bochum: RuhrTriennale startet mit großem Fest in neue Spielzeit
Bochum (ddp). Mit einem großen Fest rund um die Bochumer Jahrhunderthalle eröffnet am 19. August die RuhrTriennale ihre Spielzeit 2006. Dabei werde vom Nachmittag bis in die späte Nacht ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm geboten, teilte der Veranstalter am Mittwoch in Gelsenkirchen mit. Intendant Jürgen Flimm wird den Besuchern unter anderem die Künstler der Spielzeit wie den
Bassisten Greg Cohen, die Sänger Alan Titus und Philip Langridge sowie die Regisseure Johan Simons und Ute Rauwald vorstellen. Zudem können die Gäste einen Blick hinter die Kulissen der Opern-Produktion «Die Soldaten» werfen.
In einen Ballsaal verwandelt sich der Vorplatz der
Jahrhunderthalle. Dort können tanzfreudige Besucher unter Anleitung renommierter Tanzmeister drei Choreographien erlernen. Zudem treten unter anderem der Kabarettist Reiner Kröhnert und der Satiriker Wiglaf Droste auf dem Fest auf.
Für Kinder gibt es zahlreiche Mitmachaktionen, bei denen unter anderem Masken und Kostüme des Barock gebastelt werden können. Am Abend wird das Eröffnungskonzert mit dem früheren Talking-Heads-Frontmann David Byrne und Joe Henry live auf den Vorplatz der Jahrhunderthalle übertragen.




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