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1.11.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Dresden: Zu wenige Forsythe-Auftritte +++ Chemnitz: «Splash! meets Classic» +++ Berlin: Mussbach befürchtet Schließung der Staatsoper Unter den Linden


Dresden: Zu wenige Forsythe-Auftritte
Dresden (ddp-lsc). Die SPD beschwert sich über das Ausbleiben von Uraufführungen des US-amerikanischen Star-Choreographen William Forsythe in Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt zahle jährlich 1,5 Millionen Euro an die Tanztruppe Forsythes, während diese neue Produktionen «offensichtlich lieber andernorts» zeige, kritisierte der kulturpolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Wilm Heinrich, am Mittwoch in Dresden. Als Beleg führte er eine Uraufführung von Forsythe mit dem Titel «Heterotopia» vor wenigen Tagen in Zürich an.
Heinrich zufolge hat sich Forsythe vertraglich dazu verpflichtet, eine neue Produktion pro Jahr in Dresden zu zeigen. Weder 2005 noch 2006 habe Forsythe diesen Vertragsbestandteil erfüllt. Zwar sei das Festspielhaus erst vor acht Wochen und damit viel später als geplant eröffnet worden. Dies sei aber «wohl kein hinreichender Grund, in Dresden so spärlich aufzutreten und die Uraufführungen mit überregionaler Medienresonanz nicht hier zu zeigen».
Im Vertrag zwischen Dresden und der Forsythe-Company seien jährlich mindestens 25 Aufführungen vorgesehen, fügte Heinrich hinzu. 2005 und 2006 sei Forsythe lediglich jeweils zwölf Mal in Dresden aufgetreten, teilweise habe es sich dabei um keine Aufführungen, sondern um die Präsentation von Installationen gehandelt. Laut Heinrich, der zugleich Sprecher des Staatsschauspiels Dresden ist, hat die Stadt bislang mehr als drei Millionen Euro an die Forsythe-Company überwiesen.
Das Festspielhaus Hellerau war Anfang September nach zweijähriger Restaurierung wiedereröffnet worden. Die Kosten für das Engagement der Tanztruppe Forsythes teilen sich die Städte Dresden und Frankfurt am Main sowie die Bundesländer Sachsen und Hessen.

Chemnitz: «Splash! meets Classic»
Chemnitz (ddp-lsc). Mit einer Wiederholung des Konzerts «Splash! meets Classic» will die Chemnitzer Robert-Schumann-Philharmonie am Freitag zur Rettung von Europas größtem Hip-Hop-Festival in Chemnitz beitragen. Zur Benefizveranstaltung in der Chemnitz Arena haben mit Samy Deluxe, Beginner, Curse, Tefla & Jaleel, Azad, Toni L & Torch und Spezializtz noch einmal die Akteure der Uraufführung vom 6. August ihre Mitwirkung zugesagt. Wie Orchestersprecher Jörg Scholz ankündigte, ist dies die letzte Gelegenheit, die einzigartige Kombination von Hip-Hop-Musik und Sinfonieorchester live zu erleben. Im Vorprogramm würden mit D-Flame, Dendemann, FR und Söhne des Kreises ebenfalls bekannte deutsche Vertreter der Hip-Hop-Szene auftreten.
Das neunte Splash!-Festival vom 4. bis 6. August 2006 hatte wegen schlechten Wetters erhebliche Verluste erlitten. Durch Verzicht auf Gagen, Preisnachlässe der Dienstleister und Spenden sind nach Veranstalterangaben bislang etwa 38 Prozent der aufgelaufenen 400 000 Euro Schulden zusammengekommen. Wenn 80 Prozent der Summe gedeckt seien, könne man auch über das zehnte Splash! im kommenden Jahr reden, hatte Mirko Roßner von der splash! Entertainment AG angekündigt.
Das diesjährige Festival zählte mit 20 000 Besuchern etwa ein Fünftel weniger als erwartet. Andererseits waren erhebliche Mehraufwendungen für die Wetterfestigkeit und Wiederherstellung des Geländes am Chemnitzer Stausee Oberrabenstein notwendig.
Einer Befragung der Technischen Universität (TU) Chemnitz zufolge befürworten mehr als drei Viertel der Chemnitzer die Fortführung des Festivals.

Berlin: Mussbach befürchtet Schließung der Staatsoper Unter den Linden
Die Staatsoper geschlossen, mit Moos bewachsen, umgeben von einem Bauzaun. Dieses Szenario droht nach Angaben des Intendanten der Staatsoper Unter den Linden, Peter Mussbach, falls sich der Bund und das Land Berlin nicht über die Zukunft des Hauses einigen. Die rot-rote Koalition in Berlin instrumentalisiere die Staatsoper für künftige Verhandlungen über mehr Bundeshilfen, sagte Mussbach der Deutschen Presse-Agentur. SPD und Linkspartei hatten sich in ihren Koalitionsverhandlungen gegen die Zahlung eines Anteils an der Sanierung des Opernhauses ausgesprochen und den Bund aufgefordert, die Staatsoper zu übernehmen. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat dies bislang abgelehnt.
Quelle: http://www.dradio.de

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