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Erfolgsmusical "Elisabeth" für eine limitierte Spielzeit wieder im Theater an der Wien +++ Ernst-Krenek-Symposion in Wien
Erfolgsmusical "Elisabeth" für eine limitierte Spielzeit wieder im Theater an der Wien
Wien (ots) - Aus Anlass "10 Jahre Elisabeth" und auf vielfachen Wunsch der österreichischen Musicalfreunde bringen die Vereinigten Bühnen Wien das erfolgreichste deutschsprachige Musical "Elisabeth" für eine limitierte Spielzeit von 7 Monaten wieder ins Theater an der Wien.
Ab Oktober 2003 wird die Musicalgeschichte von Kaiserin Elisabeth, die nach der Welturaufführung in Wien mittlerweile einen Erfolgszug durch die Welt angetreten hat, wieder nach Wien zurückkehren.
Basierend auf der Originalproduktion sollen aber auch jene musikalischen Elemente integriert werden, die im Rahmen der Weiterentwicklung des Stückes in Holland, Japan und Deutschland entstanden sind.
Probenbeginn wird Anfang August 2003 sein, die Premiere ist für Oktober 2003 vorgesehen. Die ursprünglich geplanten Produktionen verschieben sich entsprechend.
Ernst-Krenek-Symposion in Wien
Im Vorfeld der Staatsopern-Premiere von Ernst Kreneks Oper "Jonny spielt auf" (16. Dezember) wurde am Freitag im Haus am Ring in Wien eine Ausstellung im Gustav-Mahler-Saal eröffnet, die sich mit dem Musiktheater von Ernst Krenek (1900-1991) befasst.
Bis zum 2. Januar 2003 bietet sie den Opernbesuchern mit Partituren, Autografen, Dokumenten und Fotos einen Überblick über das insgesamt 21 Werke umfassende Opernwerk des Wieners, der 1938 emigrieren musste. Dem gleichen Thema gilt auch ein Symposium, das an diesem Wochenende im Mahler Saal abgehalten wird. Unter dem Titel "Der zauberhafte, aber schwierige Beruf des Opernschreibens" setzen sich internationale Wissenschafter mit dem Komponisten auseinander.
"Eigentlich ist Ernst Krenek der erste moderne Komponist der Geschichte", meinte Staatsoperndirektor Ioan Holender bei der Ausstellungs-Eröffnung unter Verweis auf das Bühnengeschehen von "Jonny spielt auf", in dem eine Lokomotive ebenso wie ein Saxophon und ein Megaphon integriert sind.
Die Tatsache, dass Krenek einen schwarzen Jazzmusiker in den Mittelpunkt seiner Handlung stellte, sorgte für nationalsozialistische Proteste gegen die "freche jüdisch-negrische Besudelung" der Staatsoper anlässlich der Wiener Erstaufführung am 31. Dezember 1927, wenige Monate nach der triumphalen Uraufführung der Oper in Leipzig. Dokumente dieser beschämenden Hetzjagd (bei der später auch "Jonny spielt auf" für das Plakatsujet zu der Ausstellung "Entartete Musik" verwendet wurde) finden sich in der kleinen Staatsopern-Schau ebenso wie Beweise der ungeheuren Popularität dieser "Jazzoper", die ihren Siegeszug über die ganze Welt antrat: Die Tabakwerke brachten "Jonny"-Zigaretten auf den Markt.
Beim Rundgang durch die Ausstellung wird aber auch rasch klar, dass Kreneks Opernschaffen wesentlich mehr umfasst als nur die populären Werke "Jonny spielt auf" und "Karl V." (eine Oper, die 1984 an der Staatsoper gespielt wurde, 50 Jahre nach der kurzfristig abgesetzten Uraufführung). Aus Anlass der Staatsopernpremiere befindet sich auch Kreneks Witwe Gladys derzeit in Wien. Noch nicht in Wien eingetroffen ist dagegen der Nachlass Kreneks, den dieser gerne in Wien gesehen hätte. "Wir sind in Verhandlungen", meinte Petra Preinfalk, die Generalsekretärin des Wiener Ernst Krenek Instituts, "aber wir hoffen, sie bald abschließen zu können."
Unter dem Titel "Der zauberhafte, aber schwierige Beruf des Opernschreibens. Das Musiktheater Ernst Kreneks." veranstaltet von 29. 11. bis 1. 12. 2002 das Ernst Krenek Institut gemeinsam mit der Wiener Staatsoper ein hochkarätig besetztes Symposium zum Opernschaffen von Ernst Krenek (1900 - 1991).
Ziel dieses Symposiums ist es, dieses umfangreiche und breit gefächerte Oeuvre vorzustellen und seine musikalischen, aber auch soziohistorisch relevanten Besonderheiten zu untersuchen und zu diskutieren. Referenten sind u. a. Claudia Maurer Zenk (Hamburg/Wien), Peter Tregear (Cambridge), Christopher Hailey (Wien), Matthias Henke (Kassel), Claire Taylor-Jay (London), Nils Grosch (Freiburg), Petra Ernst (Graz), Richard Wilson (Poughkeepsie), Filippo Juvarra (Padua), Gösta Neuwirth (Freiburg) und Barbara Zuber (München).