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11.6.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Bonn: Biennale präsentiert Oper von Philip Glass +++ Potsdam: Midori und Nina Hagen - Über 70 Konzerte im Potsdamer Nikolaisaal +++ Auerbach: Festival Mitte Europa mit Künstlern aus 22 Ländern +++ Schwerin: «Rocky Horror Show» ab heute im Staatstheater


Bonn: Biennale präsentiert Oper von Philip Glass
Bonn (ddp-nrw). Die am Samstag beginnenden Biennale Bonn präsentiert in diesem Jahr die Oper «Satyagraha» des amerikanischen Komponisten Philip Glass. Premiere ist am Sonntag. Die Regie übernahm Silviu Purcarete, Dirigent ist Ulrich Windfuhr, wie die Biennale am Freitag mitteilte. Das Werk, das dem indischen Bürgerrechtler Mahatma Ghandi gewidmet ist, wurde 1980 in Rotterdam uraufgeführt und erlebt in Bonn seine dritte Neuinszenierung. Der Begriff «Satyagraha» stammt aus dem klassischen Sanskrit und bedeutet das Festhalten an Wahrheit.
In den drei Akten seiner Oper zeichnet Philip Glass ein Bild der einzelnen Entwicklungsstadien des gewaltlosen Widerstands Gandhis. Mit «Satyagraha» komplettierte Glass eine Opern-Trilogie, die sich mit den Themen Politik, Wissenschaft und Religion auseinandersetzt. Philip Glass gilt als einer der wichtigsten, zeitgenössischen Komponisten in den USA. Der 1937 in Baltimore geborene Glass prägte mit Steve Reich und La Monte Young entscheidend den musikalischen Minimalismus. Neben seinen Opern wie «Einstein on the Beach» und «Echnaton» wurde Glass einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine Soundtracks berühmt. Für seine Filmmusik zu «The Truman Show» bekam Glass den renommierten Golden Globe.

Potsdam: Midori und Nina Hagen - Über 70 Konzerte im Potsdamer Nikolaisaal
Potsdam (ddp-lbg). Mehr als 70 Konzerte stehen auf dem Programm des Potsdamer Nikolaisaals in der Spielzeit 2004/05. Renommierte Künstler aus dem In- und Ausland werden in der brandenburgischen Landeshauptstadt Gastspiele geben, wie die Leiterin der Musikfestspiele Potsdam Sanssouci GmbH, Andrea Palent, am Donnerstag sagte.
Darunter sind bekannte Solisten wie die japanische Geigerin Midori, der Schlagzeuger Peter Sadlo und die junge Pianistin Anna Gourari, die seit ihrem Debüt in Werner Herzogs Spielfilm «Invincible» einem breiten Publikum bekannt ist. Auch Nina Hagen, die Söhne Mannheims, Paul Kuhn und Hannelore Elsner werden im Nikolaisaal auftreten. Zum Auftakt der Saison am 27. August ist Jane Birkin mit ihrem Programm «Arabesque» zu erleben.
Das Programm gliedert sich in neun Konzertreihen. In der vergangenen Saison erstmals ausverkauft waren die Sinfoniekonzerte, die von der Kammerakademie Potsdam und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt (Oder) bestritten werden. Zu den Höhepunkten der neuen Saison zählt das 8. Sinfoniekonzert am 16. April 2005. Dann werden zu den Klängen von Gustav Holsts Planeten-Suite Weltraumfilme der NASA gezeigt.
Die Reihe «Klassik am Sonntag» will in der kommenden Saison auch andere Künste mit einbeziehen. So wird ein Sprechtheater die Aufführung von Kompositionen zu Shakespeares «Romeo und Julia» ergänzen, und Tänzer der Deutschen Tanzkompanie werden Webers «Aufforderung zum Tanz» folgen. Neu ist die Rubrik «Klassik plus Gespräch», zu der Autor Bernhard Schlink und PDS-Politiker Gregor Gysi erwartet werden.
Besonderer Magnet für jüngere Besucher seien die Crossover-Konzerte, sagte Palent. In diesem Jahr gibt es sieben Konzerte in der Reihe. Eine nordische Fusion aus Ambient, Jazz und Trip Hop bringt die Nils Petter Molvaer Band am 1. Oktober auf die Bühne. Am 3. Dezember kombiniert das Deutsche Filmorchester Babelsberg Musik aus der «Star Wars»-Trilogie mit Werken von Gustav Mahler.
Für die Jüngsten gibt es am ersten Weihnachtsfeiertag ein Konzert mit einem Zauberer und passender Musik. So spielt das Brandenburgische Staatsorchester die «Harry Potter»-Suite von John Williams und den Hexenritt aus Engelbert Humperdincks Oper «Hänsel und Gretel».
http://www.nikolaisaal.de

Auerbach: Festival Mitte Europa mit Künstlern aus 22 Ländern
Auerbach (ddp-lsc). «Neue Nachbarschaften» hat das diesjährige Festival Mitte Europa ab Sonntag im Visier. Sieben Wochen lang will die 13. Auflage der deutsch-tschechischen Veranstaltung den Dialog der Kulturen führen und legt dabei den Schwerpunkt auf Kunst und Kultur aus den zehn neuen EU-Staaten. Jedes Mitglied dieser Gemeinschaft sei wie ein neues Instrument, das diese mit Farbe und Klang bereichere und einen neuen Dialog freisetze, sagte der Intendant des Festivals, Thomas Thomaschke.
Auch die Region selbst sei interessanter und spannender geworden. Durch die Übernahme des Sächsisch-Böhmischen Musik Festivals, das im Frühjahr 2003 vor dem Aus stand, verbinde das Festival Mitte Europa nun erstmalig drei deutsch-tschechische Grenzregionen zwischen Dresden und Waldsassen, Decin, Prag und Cheb miteinander. Auf rund 300 Kilometern Länge können die Besucher in 55 Städten und Gemeinden bis zum 1. August unter rund 60 Veranstaltungen wählen. Deren Spektrum reicht von Orchester- und Kammerkonzerten, Jazz und Folklore, über Lesungen und Ausstellungen bis hin zu Workshops und Gesprächen.
Die Prager Philharmonie sowie Kühns gemischter Chor Prag geben am Sonntagnachmittag in der Auerbacher Laurentiuskirche den Auftakt für das Festival. Unter dem Dirigat des Franzosen Michel Swierczewski erklingt Mozarts Messe in c-Moll. Den Schlusspunkt in Karlovy Vary setzen unter anderem das dortige Staatstheater und die Singakademie Dresden mit Orffs «Carmina Burana». Dazwischen können sich die jährlich nach Zehntausenden zählenden Gäste unter anderem auf künstlerische Begegnungen mit dem Violinvirtuosen Gidon Kremer und seiner Kremerata Baltica, dem Slovenian Clarinet Sextet, den zyprischen Terpandros und ihrer antiken Musik freuen, aber auch auf Veranstaltungen mit Flamenco-Star Nina Corti, Startrompeter Ludwig Güttler, Schauspieler Winfried Glatzeder und Sopranistin Emma Kirkby.
Das vom Verein «Mißlareuth 1990. Mitte Europa» getragene Festival fand erstmals 1991 als ein Pilotprojekt statt. Schon im Folgejahr ging es als deutsch-tschechischer Kultursommer mit Konzerten, Ausstellungen und Lesungen an den Start und gilt mit durchschnittlich 60 Veranstaltungen in jährlich wechselnden Orten inzwischen als feste kulturelle Größe im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Sachsen, Bayern und Tschechien.
http://www.festival-mitte-europa.com

Schwerin: «Rocky Horror Show» ab heute im Staatstheater
Schwerin (ddp-nrd). Das Kultmusical «The Rocky Horror Show» lässt ab heute die ehrwürdigen Gemäuer des Mecklenburgischen Staatstheaters in Schwerin erbeben. Es erzählt die abenteuerliche Geschichte von Janet und Brad, die als frisch vermähltes Hochzeitspaar im Horrorschloss des außerirdischen Transvestiten Frank\'n\'Furter stranden und dort ihrer Unschuld beraubt werden. Typische Fan-Utensilien wie Reis, Toilettenpapier und selbst kleine Wasserpistolen dürfen mitgebracht werden, wie das Staatstheater mitteilte. Das Publikum sollte zudem nicht an Schminke, Kostümierung und schwarzen Strapsen sparen.
Das 1973 in London uraufgeführte Stück wird laut Theater besonders «diabolisch» ausfallen. Das Plüschige der Siebziger werde durch viel Lack und Leder ersetzt. Insgesamt falle die Inszenierung «äußerst aufwendig aus». Nach der Premiere in einem schäbigen Londoner Hinterhoftheater mit gerade mal 63 Plätzen hatte das von deftigem Rock \'n\' Roll angetriebene Grusical einst einen beispiellosen Siegeszug mit wachsenden Fangemeinden in aller Welt angetreten.
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