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Nikolaus Harnoncourt wechselt Plattenfirma +++ New York: Harrington-Stiftung verlangt Sponsorengelder von MET zurück
olaus Harnoncourt wechselt Plattenfirma
orf - Dirigent Nikolaus Harnoncourt ist einer der wenigen Superstars seiner Zunft. Dennoch hatte die viel beschworene Klassik-Krise auch vor ihm nicht Halt gemacht. Nachdem Warner Bros. im Vorjahr in letzter Minute die geplante Aufnahme eines Gesprächskonzertes bei den Salzburger Festspielen abgesagt hatte, kündigte Harnoncourt von sich aus den bestehenden Vertrag auf Lebenszeit. Nun hat er mit BMG Classics eine bis 2007 laufende Vereinbarung unterzeichnet.
14 Veröffentlichungen (davon je sieben auf den Labels RCA Red Seal und DHM) soll es in diesem Zeitraum geben, die erste wird der Mitschnitt eben jenes Gesprächskonzerts der 9. Sinfonie von Anton Bruckner bei den Salzburger Festspielen 2002 sein, der im August auf den Markt kommen soll.
Weitere Produktionen mit den Wiener Philharmonikern, dem Concentus Musicus Wien und dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks sind laut der zu Bertelsmann gehörenden Plattenfirma in Vorbereitung.
"Wir sind sehr glücklich über eine so umfangreiche Partnerschaft mit Nikolaus Harnoncourt, und wir sind auch ein wenig stolz auf das Vertrauen, das Maestro Harnoncourt, die Wiener Philharmoniker sowie der Concentus Musicus Wien uns damit entgegenbringen", freut sich Stefan Piendl von BMG Classics. Mit den Wiener Philharmonikern soll es in den nächsten drei Jahren fünf Neuaufnahmen mit verschiedenen Künstlern geben.
York: Harrington-Stiftung verlangt Sponsorengelder von MET zurück
Die texanische Millionärin Sybil Harrington liebte klassische Opern in traditionellem Gewand. Dafür spendete sie der Met rund 30 Millionen Dollar und weitere fünf Millionen aus ihrem Nachlass, zweckbestimmt für Fernseh-Übertragungen von Opern. Jetzt verlangt die Harrington-Stiftung diese fünf Millionen zurück, da sie in Dieter Dorns Wagner-Inszenierung einen Verstoß gegen das traditionelle ?Reinheitsgebot? sieht.
Seit 1999 feiert Wagners "Tristan und Isolde" immer neue Triumphe an der Metropolitan Opera - in der strengen Inszenierung von Dieter Dorn. Musik und Handlung sind Wagner pur - die Bühne steht allerdings in krassem Gegensatz zur plüschigen Tradition.
In der kommenden Spielzeit steht "Tristan und Isolde" weiterhin auf dem Programm - in einer Inszenierung, die nicht im Geiste von Sybil Harrington ist. Sie hatte klare Auflagen gemacht: "Erstens: Die vielen von ihr gestifteten Millionen sollten genutzt werden, um eine klassische Oper pro Jahr zu inszenieren, genau im Stil der Zeit des Komponisten", so Carpinello. "Zweitens: Der nach ihrem Tode ausgezahlte Betrag von fünf Millionen Dollar sollte für die Fernseh-Übertragung ebensolcher Opern-Inszenierungen verwendet werden." Eine weitere Auflage war, dass sie oder ihre Nachlassverwalter vor der Benutzung des Geldes konsultiert werden müssten. Gegen alle drei Bestimmungen hat die Met verstoßen.
Quelle: 3sat, kulturzeit