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Berlin: Wowereit stellt Eignung Schindhelms als Opernstiftung-Chef in Frage +++ Hamburg: Oper in Hamburg startet Spielzeit mit Henze-Erstaufführung +++ Köln: Premiere von Brandauers Inszenierung von Wagners "Lohengrin" +++ Köln: Festwoche mit vier Konzerten zum Jubiläum der Kölner Philharmonie +++ München: «Die Fledermaus» beliebteste Operette in deutschsprachigen Theatern
Berlin: Wowereit stellt Eignung Schindhelms als Opernstiftung-Chef in Frage
Berlin (ddp). Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat die Eignung von Michael Schindhelm als Generaldirektor der Berliner Opernstiftung in Frage gestellt. «Wir müssen mit ihm diskutieren, ob die Vorgaben falsch sind oder er falsch ist, dann brauchen wir ihn nicht mehr», sagte Wowereit am Montag in einem Streitgespräch mit seinem CDU-Herausforderer Friedbert Pflüger bei der «Berliner Morgenpost».
Hintergrund sind wiederholte Äußerungen Schindhelms, wonach die Sparvorgabe des rot-roten Senats nicht umzusetzen sei. Die Opernstiftung, unter deren Dach die drei Berliner Opernhäuser zusammengefasst sind, soll bis 2009 insgesamt 16,8 Millionen Euro sparen.
Pflüger nahm Schindhelm dagegen in Schutz. Er halte sowohl Schindhelm als auch das Stiftungsmodell für «vernünftig». Allerdings könne Schindhelm mit den Vorgaben «nicht leben und nicht sterben».
Hamburg: Oper in Hamburg startet Spielzeit mit Henze-Erstaufführung
Hamburg (ddp). Mit der deutschen Erstaufführung von Hans Werner Henzes Oper «L\'Upupa und der Triumph der Sohnesliebe» startet die Staatsoper Hamburg in ihre neue Spielzeit. Opernchefin Simone Young dirigiert die Aufführung am 24. September, wie die Staatsoper mitteilte. Regisseur ist der Österreicher Josef E. Köpplinger. «L\'Upupa» war 2003 mit großem Erfolg bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt worden. Es ist die erste Oper des Komponisten, für die er auch das Libretto schrieb.
Für sein «deutsches Lustspiel» hat sich Henze als Vorlage ein arabisches Märchen gewählt. In elf Tableaux erzählt er die Parabel auf das Schöne, das sich nicht festhalten lässt. Die Hauptrollen singen Ha Young Lee, Roberto Sacca, Artur Korn und Jan Buchwald.
http://www.staatsoper-hamburg.de
Köln: Premiere von Brandauers Inszenierung von Wagners "Lohengrin"
Köln (ddp). Der österreichische Schauspieler und Regisseur Klaus Maria Brandauer ist für sein Opern-Debüt vom Publikum mit viel Applaus aber auch mit Buhrufen bedacht worden. In Köln stand am Samstagabend seine Inszenierung von Richard Wagners «Lohengrin» auf dem Premierenspielplan des Opernhauses. Den Lohengrin sang Klaus Florian Vogt, der diese Rolle bereits an mehreren großen europäischen Opernhäusern verkörpert hat. Als Elsa von Brabant war Camilla Nylund zu erleben. Das Gürzenich Orchester Köln wurde geleitet von Markus Stenz.
Im August hatte der 62-jährige Brandauer im Berliner Admiralspalast Bertolt Brechts «Dreigroschenoper» mit einer Starbesetzung inszeniert, war aber von der Kritik heftig gescholten worden. Beim Publikum jedoch fanden die Aufführungen eine positive Resonanz.
Aus verschiedenen mittelalterlichen Epen und Sagen hatte Wagner seine Geschichte von Lohengrin geformt. Im August 1850 fand in Weimar die Uraufführung statt.
Brandauer war als Schauspieler mit Filmen wie «Mephisto», «Jenseits von Afrika» und «Oberst Redl» international bekannt geworden. Mit «Georg Elser» und «Mario und der Zauberer» trat der Künstler gleichermaßen als Darsteller und Regisseur in Erscheinung. An der Wiener Volksoper inszenierte er Franz Lehárs Operette «Das Land des Lächelns». Seit 1972 ist Brandauer Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Über 100 Mal stand er dort als Hamlet auf der Bühne und übernahm für die Neuinszenierung 2002 selbst die Regie.
Köln: Festwoche mit vier Konzerten zum Jubiläum der Kölner Philharmonie
Köln (ddp-nrw). Die Kölner Philharmonie feiert ab heute mit einer Festwoche ihren 20. Geburtstag. Auf dem Programm stehen bis 17. September vier Konzerte. Auftakt ist am Montagabend ein Festkonzert mit Werken von Peter Eötvös und Richard Strauss.
Der Komponist und Dirigent Eötvös werde die Aufführung seiner «Chinese Opera» leiten, teilte die Philharmonie weiter mit. Im zweiten Teil des Abends sei «Der Bürger als Edelmann» von Richard Strauss in einer neu zusammengestellten Fassung zu sehen. Es spiele das Chamber Orchestra of Europe. Der Entertainer Harald Schmidt habe den Text auf der Grundlage des Schauspiels bearbeitet und werde ihn sprechen.
Seit der Gründung vor 20 Jahren fanden in der Philharmonie mehr als 7000 Konzerte statt, zu denen über elf Millionen Besucher kamen.
http://www.koelner-philharmonie.de
München: «Die Fledermaus» beliebteste Operette in deutschsprachigen Theatern
München (ddp). In einer Untersuchung der zwanzig populärsten Operetten in deutschsprachigen Theatern führt «Die Fledermaus» von Johann Strauß in der Publikumsgunst mit 3,9 Millionen Besuchern seit 1990. Gefolgt wird die «Fledermaus» von Franz Lehárs «Lustiger Witwe» mit 2,2 Millionen und Ralph Benatzkys «Im weißen Rößl» mit 1,6 Millionen Zuschauern, berichtet das Nachrichtenmagazin «Focus» am Sonntag vorab. Das Magazin hat für die Erhebung die Besucherstatistiken des Deutschen Bühnenvereins zwischen 1990 und 2005 der Wiedervereinigung ausgewertet und so die beliebtesten komischen Opern im Deutschland, Österreich und der Schweiz errechnet.
Das Genre der leichten Muse erlebt nach Meinung von Theaterexperten derzeit eine Wiedergeburt. «Operette wird wieder als kulturgeschichtlich bedeutende Gattung wahrgenommen», sagte der Intendant der Staatsoperette Dresden, Wolfgang Schaller, zu «Focus». Insgesamt haben rund 23 Millionen Zuschauer die zwanzig meistbesuchten Werke gesehen.