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12.12.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Künftige Beethovenfest-Intendantin unterschrieb in Bonn +++ Streit um Triennale-Absage - Mortier weist Vorwürfe zurück +++ 21. Frankfurter Opernball im Februar unter dem Motto «Memories» +++ Holiday - Premiere bei Freien Komödianten +++ Nibelungen mit Augenzwinkern - Premiere am Opernhaus Chemnitz

Künftige Beethovenfest-Intendantin unterschrieb in Bonn
Bonn (ddp). Die 35-jährige Ilona Schmiel übernimmt ab dem Jahr 2004 die Leitung der Internationalen Beethovenfeste in Bonn. Die in Hannover geborene Altphilologin unterschrieb in der Beethovenstadt ihren Intendantenvertrag, wie die Stadt Bonn am Donnerstag mitteilte. Schmiel löst den bisherigen Intendanten Franz Willnauer ab, der 2003 das letzte seiner fünf Bonner Festivals veranstaltet.
Nach Assistentenzeiten für die Geschäftsleitung der Donaueschinger Musiktage und der Ny Musikk Oslo war Schmiel als Projektleiterin verantwortlich für Operntourneen der «Arena di Verona» und für die «Hallen-Zauberflöte». Anschließend übernahm sie die künstlerische und administrative Leitung des Bremer Konzerthauses «Die Glocke» mit jährlich 300 Veranstaltungen sowie die administrative Verantwortung für das Bremer Musikfest. «Es ist eine Ehre, mit dem Namen Beethoven an den Markt zu gehen», sagte Schmiel nach ihrer Berufung.

Streit um Triennale-Absage - Mortier weist Vorwürfe zurück
Gelsenkirchen/Mülheim (ddp). Im Streit um die Absage des «King Arthur»-Projekts hat die Leitung des Kulturfestivals RuhrTriennale den Vorwurf des Missmanagements und Vertragsbruchs zurückgewiesen. Die im Mülheimer Theater für den Mai 2003 geplante Barock-Oper sei abgesagt worden, weil Regisseur und Theaterchef Roberto Ciulli «keine Inszenierungsidee» für das Stück gefunden habe, sagte der Leiter der RuhrTriennale, Gerard Mortier, am Mittwoch in Gelsenkirchen.
Ciulli habe ihm und dem Dirigenten Thomas Hengelbrock dies vor etwa vier Wochen in einem Gespräch mitgeteilt, betonte Mortier. In einer ersten Reaktion habe man sich auf Paolo Magelli als Ersatz-Regisseur geeinigt. Später habe man jedoch erkannt, dass eine solche Änderung «nicht akzeptabel» sei, weil der Name Ciulli als Regisseur beim Start der RuhrTriennale wichtig gewesen sei, hieß es. Zudem hätten die Kosten den zwischen Festival und Theater vereinbarten Rahmen überschritten. Diese Gründe hätten zur Absage der Oper geführt, erläuterte Mortier. Nun werde nach möglichen alternativen Aufführungsformen gesucht.
Theaterchef Ciulli will die RuhrTriennale wegen der Absage verklagen. Da wegen der Probezeiten keine Gastspielverträge abgeschlossen werden konnten, sei das Mülheimer Haus durch den Ausfall der Triennale-Veranstaltung in seinem Bestehen bedroht.
Die CDU kritisierte die Entscheidung Mortiers. «Damit findet die RuhrTriennale demnächst ohne Beiträge aus der Kultur des Ruhrgebiets selbst statt. Das Kooperationsmodell King-Arthur muss im Programm der RuhrTriennale bleiben», sagte der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Richard Blömer.

21. Frankfurter Opernball im Februar unter dem Motto «Memories»
Frankfurt/Main (ddp). Der 21. Frankfurter Opernball am 22. Februar steht unter dem Motto «Memories». Zu dem rauschenden Fest werden 2300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und dem Showgeschäft erwartet, wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten. Der Frankfurter Opernball beschließt traditionell die Ballsaison in Deutschland.
Die Gala-Nacht soll vor allem an Zurückliegendes erinnern. Passend sorgen Max Greger mit der BigBand des SWR, die Solisten von «Stars in Concert», die Gruppe ABBA Again sowie Hot Chocolate für das musikalische Rahmenprogramm. Über 150 Künstler werden die Gäste unterhalten.
Schirmherr der Veranstaltung ist Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, der gleichzeitig Ehrenvorsitzender des World Wildlife Found of Nature (WWF) ist. Der Erlös aus Spenden und der traditionellen Tombola soll entsprechend dem WWF Deutschland zu Gute kommen. Die Eintrittspreise liegen zwischen 130 Euro und 160 Euro.

Holiday - Premiere bei Freien Komödianten
Halle (ddp-lsa). Nach längerer Pause melden sich die Freien Komödianten in Halle in der Öffentlichkeit zurück. Für Donnerstag lädt die Truppe um Gründer und Geschäftsführer Tom Wolter zur Premiere von «Holiday» in ihre Spielstätte Theatrale. Erzählt wird die Geschichte der amerikanischen Jazz- und Blueslegende Billie Holiday (1915-1959). Ihre Musik überlebte, doch ihr Leben ist weitgehend aus der Erinnerung verschwunden. Deshalb schrieb der Berliner Leonid Tumasov ihre Geschichte auf.
Billie Holiday feierte auf der Bühne grandiose Erfolge, kam aber im Leben nur noch mit Alkohol und Drogen zurecht, weil sie sich ausgebrannt fühlte. Gerade diese Seite des «ausgebrannten Künstlers, das Zerbrechen an den eigenen Idealen» habe ihn gereizt, sagte Komödiantenchef Wolter, der das Einpersonenstück in Szene setzte. Es gebe viele solcher Fälle. Billie Holiday wird von Pascal von Wroblewsky gespielt, ebenfalls Jazz-Sängerin.

Nibelungen mit Augenzwinkern - Premiere am Opernhaus Chemnitz
Chemnitz (ddp-lsc). Am Chemnitzer Opernhaus hat am Samstag die burleske Operette «Die lustigen Nibelungen» von Rideamus mit der Musik von Oscar Straus Premiere. Das Werk nimmt den hehren deutschen Nibelungen-Stoff, der dem Chemnitzer Opernpublikum aus der Komplettinszenierung von Wagners «Ring des Nibelungen» wohlbekannt ist, mit einem Augenzwinkern aufs Korn. «Gerade deshalb ist das Stück ein Muss für jeden Wagnerianer und den, der es werden will», sagte Theatersprecher Thomas Friedrich.
Obwohl «Die lustigen Nibelungen» kein «wirklicher Wagner» sind, knüpft das Theater mit dieser Aufführung an seine gewachsenen Wagner-Traditionen an. Seit der Wiedereröffnung der Oper nach umfangreicher Restauration vor zehn Jahren gingen neben dem kompletten «Ring des Nibelungen» Wagner-Werke wie «Parsifal», «Tannhäuser», «Die Meistersinger von Nürnberg» und «Der fliegende Holländer» über die Bühne.
Nach so viel schwerer Musik und tiefgreifender Handlung ist nach Theaterauffassung auch ein schelmischer Blick auf das Wagner-Werk erlaubt. Und so buhlt diesmal Gunther «der Große», König von Burgund, um die Gunst von Brunhild, Königin von Isenland, deren Spezialität es ist, ihre Freier totzuschlagen. Er bedient sich dabei der Hilfe von Siegfried, von Beruf Drachentöter und erfolgreicher Börsianer. Eifersucht ist im Spiel ebenso wie Intrigen und Geldverlust durch fallende Aktienkurse.
Die Inszenierung übernahm Operndirektor Michael Heinicke, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Eckehard Stier.
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