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Dortmund: Mutter und Previn eröffnen Klavier-Festival Ruhr +++ Frankfurt/O.: Penderecki kommt zu Musikfesttagen +++ Karlsruhe: Uraufführung der Oper «Man and Boy: Dada» von Michael Nyman +++ Bonn: Biennale 2004 widmet sich der Kulturszene New Yorks
Dortmund: Mutter und Previn eröffnen Klavier-Festival Ruhr
Dortmund (ddp). Das diesjährige Klavier-Festival Ruhr wartet wieder mit vielen prominenten Musikern auf. Stars des Eröffnungskonzerts am 11. Juni sind die Violinistin Anne-Sophie Mutter und ihr Mann, der Komponist und Pianist André Previn. Zusammen mit dem Cellisten Daniel Müller-Schott spielen sie Stücke von Beethoven, Brahms und Ravel, wie die Veranstalter am Donnerstag in Dortmund mitteilten.
Bis zum Abschlusskonzert am 14. August bietet das 16. Klavier-Festival Ruhr in zwei Monaten insgesamt 57 Konzerte an 22 Veranstaltungsorten in 14 Städten des Ruhrgebiets. Mutter und Previn treten in der neuen Essener Philharmonie auf. Ein weiterer prominenter Gaststar ist der Jazzpianist Chick Corea, der am 13. Juli im Essener Aalto-Theater mit seiner Electric Band zu hören sein wird. Im Vorjahr zog das Klavier-Festival mehr als 40 000 Besucher an. Der Kartenvorverkauf beginnt am 20. März.
An dem laut Veranstaltern weltweit größten Pianistentreffen nehmen in diesem Jahr 54 Klaviervirtuosen aus 18 Ländern teil. Thematischer Schwerpunkt ist diesmal das Musikland Österreich, nachdem in den beiden Vorjahren Amerika und Russland im Mittelpunkt standen. «Österreich ist seit der Frühklassik eines der ganz großen Musikländer», betonte der künstlerische Leiter des Festivals, Franz Xaver Ohnesorg.
Mit Blick auf den 2006 anstehenden 150. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart startet das Klavier-Festival einen auf drei Jahre angelegten Zyklus von dessen pianistischen Hauptwerken, darunter sämtliche Klavier- und Violinkonzerte. Neben Mozart wird an zahlreichen Konzertabenden des diesjährigen Festivals unter anderem auch an die österreichischen Künstler Joseph Haydn und Erich Wolfgang Korngold erinnert.
Drei Uraufführungen zeitgenössischer österreichischer Komponisten schlagen den Bogen in die Gegenwart. Beat Furrer, Olga Neuwirth und Johannes Maria Staud wurden vom Festival eigens für die Veranstaltung mit Neukompositionen beauftragt, die im Dortmunder Harenberg Center zur Aufführung kommen. Gespielt werden die Stücke von drei Pianisten, die als profilierteste Interpreten neuer Musik gelten: Markus Hinterhäuser), Thomas Larcher und Till Fellner.
Rund ein Drittel der Pianisten treten erstmals auf dem Festival auf. «Zu verdanken ist diese Tatsache dem aufgeschlossenen Publikum im Ruhrgebiet, das die niveauvollen Debüts der letzten Jahre zunehmend schätzt», betonte Ohnesorg. Ihren Festival-Einstand geben neben Larcher auch Jewgenij Kissin, Anika Vavic und Markus Schirmer.
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Frankfurt/O.: Penderecki kommt zu Musikfesttagen
Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Der polnische Komponist und Dirigent Krzysztof Penderecki kommt am Sonntag nach Frankfurt (Oder). Im Zuge der Musikfesttage an der Oder wird er sich um 16.00 Uhr in der Konzerthalle einem Gespräch mit Michael Gabel stellen, wie die Stadtverwaltung am Donnerstag ankündigte. Auch bei der Aufführung seines Violinkonzerts «Metamorphosen» (19.30 Uhr) durch das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt sei er dabei. Bereits um 15.30 Uhr werde sich der Künstler in das Goldene Buch der Stadt eintragen.
Der 1933 in Debica östlich von Krakau geborene Penderecki hatte 1954 bis 1958 Komposition studiert. In den 60er Jahren begründete er seinen internationalen Rang als Komponist. Seither erhielt er in der ganzen Welt unzählige Preise und Auszeichnungen. Er ist Ehrendoktor mehrerer Universitäten und Musikakademien. 1990 wurde ihm auch das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
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Karlsruhe: Uraufführung der Oper «Man and Boy: Dada» von Michael Nyman
Karlsruhe (ddp-bwb). Der britische Komponist Michael Nyman wartet selbst mit großer Spannung auf die Uraufführung seiner neuen Oper «Man and Boy: Dada» am Samstag im Badischen Staatstheater Karlsruhe. «Ich kann noch nichts darüber sagen, wie es sich anfühlt, weil ich die Oper selbst noch nicht gehört habe», sagte Nyman am Donnerstag in Karlsruhe. Das Drei-Personen-Stück erzählt die Geschichte einer Begegnung in London zwischen dem dadaistischen Künstler Kurt Schwitters und einem zwölfjährigen Jungen. Beide konkurrieren im Sammeln von Busfahrkarten.
Nyman hat nach eigenen Worten als Junge selbst Bustickets gesammelt. Die Idee zu der Kammeroper sei ihm bei einer Schwitters-Retrospektive in Düsseldorf gekommen, wo er einige Collagen des Künstlers mit Fahrkarten gesehen habe. Librettist Michael Hastings habe zur selben Zeit ein Hörspiel über einen Sammler geplant.
Nyman betonte, dass alle Noten der Oper «frisch» seien. Er zitiere lediglich einen eigenen Tango. Der Komponist bezeichnete seine Musik als «bewegend, lustig und parodistisch». Die Produktion steht unter dem Motto «Collage». Nyman hat seit der Spielzeit 2002/2003 einen festen Vertrag mit dem Badischen Staatstheater. Seine erste Oper «Facing Goya» hatte im Oktober 2002 in Karlsruhe Premiere.
Bonn: Biennale 2004 widmet sich der Kulturszene New Yorks
Bonn (ddp-nrw). Die Biennale Bonn 2004 präsentiert als erstes Kulturfestival das künstlerische Leben in New York. Vom 12. Juni bis 20. Juni sind rund 100 Gastspiele mit zahlreichen Europapremieren und zwei Uraufführungen zu sehen. Damit soll die wichtigste Stadt der USA in ihrer ganzen Vielfalt gewürdigt werden, sagte ein Pressesprecher am Donnerstag. Die Eröffnungspremiere der Biennale ist die Oper «Satyagraha. M. K. Gandhi in Südafrika» des bedeutenden amerikanischen Komponisten Philip Glass. Unter der neuen Biennale-Leitung des Bonner Intendanten Klaus Weise bietet die «Biennale Bonn: New York» damit erstmals ein künstlerisch interdisziplinäres Programm. Tanz, Musik, bildende Kunst, Literatur und Filmreihen sind in ungefähr 20 Spielorten zu sehen.
Als neuer Festivalleiter knüpft Klaus Weise mit der diesjährigen Biennale an seine bisherige Theaterarbeit an. Mit dem Theater in Oberhausen, wo Weise bis 2003 Intendant war, gastierte er in der Zeche Zollverein Essen und im Oberhausener Gasometer, verfilmte er seine Theaterinszenierung «Portia Coughlan» und integrierte ein Popkonzert in seine Inszenierung «Orte der Sehnsucht». Die Biennale Bonn versteht er als konsequente Fortführung dieser Theaterarbeit, die eine wechselseitige Befruchtung von Festival und Theater Bonn ermöglichen soll. Zu den diesjährigen Spielorten gehören neben dem Theater Bonn auch Museen, Hotel und Plätze in der ganzen Stadt.
http://www.biennale-bonn.de