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Gera: Premiere von Samuel Barbers „Vanessa“ +++ Bremen: Kammerphilharmonie Bremen und SkySails erhalten Innovationspreis +++ Halle: Händels Open Air werden in Halle eröffnet +++ Stuttgart: Neuer GMD Manfred Honeck eröffnet Saison mit Berlioz’ „Les Troyens“
Gera: Premiere von Samuel Barbers „Vanessa“
In Gera steht wieder ein selten gespieltes Werk des Musiktheaters auf dem Spielplan. Regie führt der Hausherr Prof. Matthias Oldag persönlich. Und genau wie schon bei Korngolds „Tote Stadt“ oder Janáčeks „Die Ausflüge des Herrn Brouček“ darf sich das Publikum auch diesmal auf einen spannenden Opernabend freuen. Gemeinsam mit seinem Team - Ausstattung Thomas Gruber, Kostüme Andrea Kannapee – hat sich Oldag die Oper „Vanessa“ des Amerikaners Samuel Barber vorgenommen. Die Premiere in Altenburg wurde von Publikum und Presse gleichermaßen gefeiert. So wurde Oldags Produktion von „Vanessa“ unter anderem in der Bestenliste der Fachzeitschrift „Opernwelt“ nominiert.
Samuel Barbers albtraumhaftes Szenario über den ewigen Kreislauf des Lebens und der Liebe, über Ideale, Enttäuschungen und Lebenslügen entstand 1957 nach einem Libretto seines Lebensgefährten Gian Carlo Menotti und war ein Auftragswerk der New Yorker Metropolitan Opera. Zur Uraufführung, am 15. Januar 1958, noch als „die beste und im wahrsten Sinne ,opernhafteste’ Oper, die je ein Amerikaner geschrieben hat“, gefeiert und bereits 1961 auch in Europa zum ersten Mal aufgeführt – im Rahmen des von Menotti mitbegründeten Festivals in Spoleto – blieb das Stück dennoch eine Rarität auf den Spielplänen.
Die Geraer Premiere ist am 22. Juni um 19.30 Uhr im Großen Haus der Bühnen der Stadt. Die nächste Vorstellung folgt gleich am Samstag, 23. Juni, um 19.30 Uhr.
Quelle: Theater&Philharmonie Thüringen
Bremen: Kammerphilharmonie Bremen und SkySails erhalten Innovationspreis
Bremen (ddp-nrd). Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und die Hamburger Firma SkySails haben den Zukunftsaward 2007 gewonnen. Das Kelkheimer Zukunftsinstitut des Forschers Matthias Horx würdigte damit deren Lösungen, aktuelle Trends strategisch in zukunftsfähige Angebote umzusetzen, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. SkySails erhielt den Ehrenpreis in der Kategorie «Beste Produktinnovation», die Kammerphilharmonie in der neu geschaffenen Kategorie «Beste Soziale Innovation». Neben den beiden Preisträgern aus dem Norden erhielten auch die Internetplattform «Erfahrung Deutschland» und das Unternehmen Rodenstock Auszeichnungen.
Das Bremer Orchester erhielt den Ehrenpreis für die Verlegung seiner Probenräume in die Gesamtschule Bremen-Ost. Die Musiker hatten vor kurzem die neuen Räume in dem Problemstadtteil Osterholz bezogen. Sie planen zahlreiche gemeinsame Projekte mit den Schülern. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen mache «ernst mit einem neuen Kulturbegriff». «Ein Weltklasse-Ensemble und eine Schule unter einem Dach - das ist einmalig», befand die Jury. Kultur werde auch als Motor für die Entwicklung von Schule, Orchester und Stadtteil verstanden.
SkySails überzeugte die Jury mit einem Zugdrachensystem für die Handelsschifffahrt, das als Zusatzantrieb auf hoher See eingesetzt werden kann. Somit könnten Schadstoffausstoß und Treibstoffkosten reduziert werden. «SkySails stellt damit weltweit erstmalig ein gewerblich einsetzbares effizientes und vollautomatisch gesteuertes Windantriebssystem für die Handelsschifffahrt zur Verfügung», heißt es in der Begründung.
Der Award wird seit 2006 einmal jährlich vom Zukunftsinstitut vergeben. Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren über 100 Bewerbungen in vier Kategorien eingegangen. 29 hatten es in die Endrunde geschafft.
http://www.zukunftsaward.com
Halle: Händels Open Air werden in Halle eröffnet
Halle (ddp-lsa). Der Hallmarkt in Halle verwandelt sich in eine große Bühne. Am Mittwoch (13. Juni) werden dort die Händels Open Air eröffnet, wie die Organisatoren ankündigten. Das Stadt-Festival, das wenige Tage nach dem Ende der Händel-Festspiele beginnt, verbinde verschiedene Genres, hieß es. Sie alle hätten eines mit Händel gemeinsam: Es gehe um Melodien, die über lange Zeit hinweg Millionen begeisterten.
Bis zum 21. Juni treten unter anderem Heinz Rudolf Kunze und Chris Norman auf. Bei einem Orchesterkonzert erklingt Beethovens 9. Sinfonie, die von 200 Sängern der Robert-Franz-Sing-Akademie Halle und des Bach-Chores Leipzig gemeinsam aufgeführt wird. Neu im Programm von Händels Open Air sei ein Angebot für Kinder mit Reinhard Lakomy.
Stuttgart: Neuer GMD Manfred Honeck eröffnet Saison mit Berlioz’ „Les Troyens“
Die französische Oper sowie Werke von Mozart stehen im Mittelpunkt des Spielplans 2007/2008 der Staatsoper Stuttgart. In der zweiten Saison unter der Intendanz von Albrecht Puhlmann sind zehn Neuproduktionen geplant, außerdem 14 Werke des Repertoires sowie 14 Sinfonie- und sieben Kammerkonzerte mit dem Staatsorchester Stuttgart.
Der neue Generalmusikdirektor Manfred Honeck gibt bereits am 30. September seinen Einstand im Konzert mit Mahlers 1. Sinfonie. Der 48-jährige Österreicher wird sich insbesondere den Sinfonien von Mahler und Bruckner widmen. Pro Saison leitet Honeck künftig vier Konzerte sowie zwei Opernproduktionen, als Erster ständiger Gastdirigent steht ihm ab 2008/09 Michael Schønwandt zur Seite.
Mit Berlioz’ „Les Troyens“ eröffnet Manfred Honeck am 26. Oktober 2007, gemeinsam mit Regisseur Joachim Schlömer, die Opernsaison.
Sowohl die Inszenierung als auch Bühnenbild und Kostüme zu Mozarts Jugendwerk „Lucio Silla“ am 11. November 2007 übernimmt Olga Motta. Dirigent ist der Leiter des Ensembles Cantus Cölln, Konrad Junghänel.
Der katalanische Regisseur Calixto Bieito erarbeitet gemeinsam mit dem italienischen Dirigenten Enrique Mazzola am 25. Januar 2008 seine erste Wagner-Oper mit "Der Fliegende Holländer“.
Mit Fromental Halévys „La Juive“ steht eine weitere französische Oper des 19. Jahrhunderts auf dem Spielplan: Die Stuttgarter Revision des seit dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit geratenen Werkes übernimmt am 16. März 2008 das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito, unterstützt durch den Dirigenten Shao-Chia Lü.
Gioachino Rossinis Komödie „Le Comte Ory“ am 17. Mai 2008 ist die erste Arbeit von Autor, Filmemacher und Schauspielregisseur Igor Bauersima. Die musikalische Leitung liegt erneut in den Händen von Enrique Mazzola.
Seine zweite Opernpremiere leitet Manfred Honeck am 3. April 2008 mit Mozarts „Idomeneo“. Regisseurin Waltraud Lehner zeigt mit dieser Produktion erstmals eine eigene Arbeit an der Staatsoper Stuttgart.
Die Junge Oper der Staatsoper Stuttgart widmet sich am 12. Juni 2008 mit einer Adaption von „Zaïde“ für Jugendliche, in der Regie von Florentine Klepper, ebenfalls einem Mozartwerk. Dirigieren wird Kristina Šibenik.
Die neue musikalische Leiterin der Jungen Oper dirigiert ebenfalls das erste Saisonprojekt: Nach dem preisgekrönten Kinderbuch des niederländischen Autors Ton Tellegen „Die Grille“ hat der junge britische Komponist Richard Ayres eine Oper für Kinder und Erwachsene geschrieben, die in der Regie von Antonia Brix am 3. November 2007 Premiere hat.
Die Reihe zeitoper der Staatsoper Stuttgart, eine neue Form aktuellen Musiktheaters, die Orte im öffentlichen Raum bespielt, wird fortgesetzt: Wie der Titel „Paulinenbrücke“ impliziert, setzt sich der Komponist und Regisseur Daniel Ott in dieser Uraufführung am 26. April 2008 architektonisch-akustisch mit der Geschichte dieser Brücke in Stuttgart Süd auseinander.
Auf die Spuren des um 1500 in Stuttgart wirkenden Gelehrten Johannes Reuchlin begeben sich der französische Komponist Mark Andre, Dramaturg Sergio Morabito und Dirigent Stefan Schreiber in der zeitoper „Pilotprojekt Wunderzeichen“ am 14. November 2007.
Das zeitkonzert „Deutscher Herbst“ am 3. Oktober 2007 ist ein Beitrag zu dem Projekt „Endstation Stammheim“ des Schauspiels Stuttgart. Im Zentrum steht die Uraufführung von Matthias Hermanns Werk für Streichquartett und Stimme, eine kompositorische Auseinandersetzung mit Haydns „Kaiserquartett“.
Im Bereich Konzert werden drei deutsche Erstaufführungen der Komponisten Iván Eröd, Herbert Willi und Rolf Martinsson zu hören sein. Gastdirigenten sind Bruno Weil, Andrés Orozco-Estrada und Michael Schønwandt, Solisten Lars Vogt, Andrei Gavrilov, Till Fellner, Frank Peter Zimmermann und Reinhold Friedrich.
Quelle: Oper Stuttgart