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12.8.: pop- und rockmusik aktuell +++ pop und rock

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Deep Purple stellen neue Platte in Berlin vor +++ Helge Schneider startet Sommertour +++ Ulla Meinecke wird 50 Jahre alt +++ Elton Johns «Aida»-Version als Musical in Essen


Deep Purple stellen neue Platte in Berlin vor
Berlin (ddp-bln). Deep Purple präsentieren am 20. August ihr neues Album in Berlin. Während eines «exklusiven Club-Konzerts» stellen die Hardrock-Altmeister wenige Tage vor Erscheinen von «Bananas» die aktuellen Songs in der Columbia-Halle vor, teilte ihre Agentur am Montag mit.
Im Herbst gastiert die Band («Smoke on the Water») im Rahmen ihrer Welttournee erneut in Deutschland. Zwischen dem 31. Oktober und 15. November stehen Konzerte unter anderem in München, Stuttgart, Frankfurt und Hamburg auf dem Programm. Karten sind ab sofort erhältlich.

Helge Schneider startet Sommertour
München (ddp). Entertainer und Musiker Helge Schneider startet am Donnerstag im nordrhein-westfälischen Moers seine Open-Air-Tournee 2003. Geplant seien insgesamt acht Konzerte, teilte die Agentur Cine-Promotion am Montag in München mit. Schneider steht gemeinsam mit dem amerikanischen Bassisten Jimmy Woode und dem englischen Schlagzeuger Pete York auf der Bühne.
Auf dem Programm steht eine Mischung aus Schneider-Hits, Jazz-Musik und Solos. Woode und York spielen auch Hauptrollen im neuen Film des Komikers «Teddy Schu - Der Tag wird kommen», der am 25. März 2004 in den Kinos starten wird.
(Die Tourdaten: 14. August, Moers, Arena Kastell, 16. August Hamburg Stadtpark Freilichtbühne, 17. August Schwerin Freilichtbühne, 18. August Berlin Freilichtbühne Weißensee, 21. August Leipzig Parkbühne, 22. August Dresden Filmnächte am Elbufer, 23. August Steinbach-Langenbach Naturtheater, 24. August Hanau Amphitheater)

Ulla Meinecke wird 50 Jahre alt
Berlin (ddp). Sie ist die Poetin unter den Liedermachern und Rockmusikern. Mit zehn Jahren bekommt sie die erste eigene Gitarre in die Hand. Sie ist 15 Jahre alt, als sie beginnt, sich ernsthaft mit Sprache zu beschäftigen. Jahre später singt sie diese eigenen Zeilen: «Wir fliegen beide durch die Nächte, segeln durch den Tag. Am Anfang war ich sicher, dass ich sie nicht mag. Sie hat so breit gegrinst, doch ihr Blick war wie durch Glas. Ihre Sätze wie Torpedos, und jedes Lachen saß. Du bist die Tänzerin im Sturm ...». Der Song «Die Tänzerin» wird ein Klassiker der Ulla Meinecke. Am Donnerstag wird sie 50 Jahre alt.
Am Beginn ihrer Karriere steht 1977 Udo Lindenberg. Ein Jahr zuvor ist die gebürtige Hessin, die die ersten 13 Lebensjahre in einem kleinen Taunusdorf verbringt, nach Hamburg gezogen. Die deutsche Rockgröße Lindenberg hatte per Annonce Musikerinnen für eine Frauenband gesucht. Ihn faszinieren sowohl die Texte als auch die markante Stimme der 23-jährigen Meinecke. Im Jahr darauf produziert Lindenberg ihre erste LP «Von toten Tigern und nassen Katzen».
Das Publikum horcht auf - da ist noch eine, die deutsche Texte singt. Die Rezensionen sind positiv, auch auf das zweite Album «Meinecke Fuchs» 1978. Doch die junge Musikerin will mehr, sich frei machen vom Schatten eines großen Lindenberg. Sie sucht ihren eigenen Stil.
Der Umzug nach Berlin 1979 bringt ihr die Stadt nahe, in der sie noch heute lebt und die sie beeinflusst. Es beginnt eine langjährige Zusammenarbeit mit Herwig Mitteregger, später Udo Arndt, Edo Zanki und Rio Reiser. Das fünfte Album «Wenn schon nicht für immer, dann wenigstens für ewig» mit dem Erfolgstitel «Die Tänzerin» bringt den Durchbruch für die 30-Jährige. Im Jahr darauf wird sie mit dem Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Chanson ausgezeichnet.
2003 ist das Album 500 000 Mal verkauft und eine Platinplatte der Lohn. Dazwischen liegen vier weitere Veröffentlichungen, zuletzt 2000 das Live-Album «Kurz nach Acht» und im vergangenen Jahr «Die Luft ist rein» mit dem Pianisten Reinmar Henschke, dem Bassisten Ingo York und dem Gitarristen/Vocalisten Leeman.
Ulla Meinecke ist eine begnadete Live-Musikerin, die das Publikum mit ihren eindringlichen poetischen Geschichten und ihrer klaren Stimme in den Bann zieht. Sie singt mit großer Bildsprache von den emotionalen Facetten des Lebens und vor allem der Liebe. Nie belehrt sie dabei, sondern ist selbst die Fragende, aber auch die Trösterin und die Erlöserin. So kann nur eine sich ausdrücken, die von Licht und Dunkel selbst zu erzählen weiß.
Die Texte der Meinecke sind ein Labsal für mitgenommene Seelen auf dem Weg zurück zur eigenen Stärke. Und gerade deswegen sprechen sie Frauen wie Männer an, wenngleich die Sängerin ob ihrer Heftigkeit und Intellektualität vor allem in den 80er Jahren als eine starke Vertreterin der Emanzen galt. Sie ist noch heute eine, von der man sich gern Lektionen erteilen lässt.
Andrea Marczinski

Elton Johns «Aida»-Version als Musical in Essen
Essen (ddp). Rund acht Wochen vor der Deutschland-Premiere von «Aida» haben am Montag in Essen die Proben für das Hit-Musical von Elton John und Tim Rice begonnen. 41 Darsteller aus acht Ländern werden das nach der gleichnamigen Verdi-Oper konzipierte Stück am 5. Oktober im Colosseum Theater in einer zeitgemäßen Version erstmals auf die Bühne bringen. Das Besondere an dem mehrfach ausgezeichneten Stück, das vor drei Jahren am New Yorker Broadway uraufgeführt wurde, sei der Mix an musikalischen Stilen, den der britische Hitproduzent Elton John darin verarbeitet habe, sagte «Aida»-Regisseur Robert Falls. Rock-, Pop- und Soul-Klänge würden dort ebenso angestimmt wie Gospel- oder Reggae-Elemente.
Das von der Hamburger Stage Holding produzierte Musical entstand im Auftrag des Disney-Konzerns und soll den Erfolg der Produktion «Der König der Löwen» fortsetzen. Mehr als 1,8 Millionen Besucher haben «Aida» nach Veranstalterangaben seit März 2000 bereits im New Yorker Palace Theater gesehen - die Aufführung nach der Musik von Elton John und den Texten von Tim Rice überzeugte Publikum und Experten gleichermaßen. Die Geschichte einer scheinbar unmöglichen Liebe zwischen der nubischen Prinzessin Aida und dem ägyptischen Feldherrn Radames bekam vier der begehrten «Theater-Oscars», die Tony-Awards. Der Soundtrack wurde zudem mit dem Musikpreis «Grammy» gewürdigt.
Für die Premiere in Essen wurde eine deutschsprachige Version von Michael Kunze entwickelt. «Es war eine große Herausforderung, das Stück auf Deutsch zu machen», betonte Kunze. Der Liedertexter hat bereits Musical-Erfolge wie «Cats», «Evita» und «Phantom of the Opera» übersetzt. Und auch das Lokalkolorit kommt bei der deutschen «Aida» nicht zu kurz. Die in Uganda geborene und in Essen aufgewachsene Florence Kasumba wird den Titelpart spielen. «Mit der Hauptrolle ist ein Traum für mich in Erfüllung gegangen», sagte die 26-Jährige. Mit drei anderen Sängerinnen teilt sie sich nun wechselweise die Rolle.
Viel besucht war am Montag die erste Probe des Ensembles. Medienvertreter konnten eine akustische Kostprobe des Musicals genießen, Fotografen nahmen die Darsteller, die zum Teil gerade erst eingeflogen waren, ins Visier. Der musikalische Leiter Paul Bogaev stimmte mehrere Songs am Flügel an, in Soli und im Ensemble durften die Sängerinnen und Sänger Stücke vortragen.
Regisseur Falls, der unter anderem künstlerischer Leiter des Chicagoer Goodman Theaters ist, schätzt nach eigenen Angaben vor allem den Sprung vom klassischen in das etwas zeitgemäßere Musical-Fach. «Diese Art des Musicals zieht ein jüngeres, vielschichtigeres Publikum ins Theater», lobte er. Und dieses «multikulturelle Element» spiegele sich auch in dem Ensemble wider. Dies sei auch deshalb wichtig, weil «Aida» eine Geschichte über «Barrieren» sei. Deshalb sei das Stück auch heute noch hochaktuell.
Michael Bosse
http://www.stageholding.de
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