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Düsseldorf: Pavarotti gab vorletztes Deutschland-Konzert +++ Rostock: Start mit Zauberflöte in 111. Spielzeit +++ Wittenberge: Die Konzertreihe «Grundton D»+++ Leipzig: Ballett tanzt im Sowjetischen Pavillon +++ Leipzig: Sächsische Theater und Opern melden steigendes Besucherinteresse
Düsseldorf: Pavarotti gab vorletztes Deutschland-Konzert
Düsseldorf (ddp). Mit stehenden Ovationen hat sich das Düsseldorfer Publikum am Sonntagabend von Startenor Luciano Pavarotti verabschiedet. Bei seiner «Farewell Tour» beschritt der 69-Jährige vor knapp 8 000 Zuschauern sein vorletztes Deutschland-Konzert als Solokünstler. Gemeinsam mit der Sopranistin Simona Todaro präsentierte der Italiener 22 Lieder und Opernarien.
Höhepunkte des zweistündigen Programms bildeten die Stücke «O sole mio» und «Ave Maria». Das «Ave Maria» widmete Pavarotti den Opfern der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Das letzte Deutschland-Konzert des Künstlers ist für den 14. Oktober in Stuttgart geplant.
Rostock: Start mit Zauberflöte in 111. Spielzeit
Rostock (ddp-nrd). Das Rostocker Volkstheater ist mit der Oper «Die Zauberflöte» in die 111. Spielzeit gestartet. Im fast ausverkauften Haus gab es am Samstag lang anhaltenden Beifall für die Aufführung von Rainer Iwersen. Es ist die 26. Inszenierung des Opern-Klassikers von Wolfgang Amadeus Mozart in der Hansestadt. Die erste Premiere der «Zauberflöte» in Rostock gab es bereits 1795 im Palais am Hopfenmarkt. Im Stadttheater am Steintor stand die Oper allein von 1900 bis 1910 sechs Mal auf der Premierenliste.
Die musikalische Leitung der Norddeutschen Philharmonie lag in den Händen des US-Amerikaners Peter Leonhard. Die Ausstattung stammte von Barbara Krott. Zu hören waren die Opernsänger Christoph Kayser (Tamino), Gulnara Davletshina (Königin der Nacht), Ester Lee (Pamina) sowie Olaf Plassa als Papageno und Nora Kaminiczny als Papagena.
Wittenberge: Die Konzertreihe «Grundton D»
Wittenberge (ddp-lbg). Seit 1990 besteht die Konzertreihe «Grundton D». Sie wird gemeinsam von Deutschlandfunk (DFL) und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zugunsten bedrohter Denkmäler veranstaltet. Die Reihe umfasst jährlich zehn Konzerte, in jedem ostdeutschen Bundesland finden zwei statt. Zu einem Extra-Konzert wird am Tag des offenen Denkmals geladen. Der Erlös kommt jeweils direkt den Bauwerken zugute, in denen die vom DFL übertragenen Konzerte stattfinden. Die Reihe folgt damit dem Gedanken, oftmals seit Jahren nicht zugängliche und bedrohte Bauwerke durch hochkarätige Konzerte wieder zu öffnen.
In diesem Sommer gab es bislang Veranstaltungen in der Herderkirche von Weimar (Thüringen); in St. Stephan von Tangermünde (Sachsen-Anhalt); der Dorfkirche Briskow (Mecklenburg-Vorpommern), in der Alten Papierfabrik Trebsen (Sachsen), im Schloss Dieskau (Sachsen-Anhalt) und im Schloss Wachau (Sachsen-Anhalt). Insgesamt wurden laut DFL bislang 50 000 Euro eingenommen.
Folgende Termine sind noch geplant: am 17. September (17.00 Uhr), St. Petri Wandersleben (Thüringen), Musica Antiqua Köln sowie am 18. September (19.30 Uhr), Evangelische Pfarrkirche Wittenberge (Brandenburg), Dresdner Kreuzchor. Das ursprünglich für den 29. September geplante Konzert in Groß Fredenwalde (Brandenburg) wird wegen Bauarbeiten auf das kommende Jahr verschoben.
Bis Ende 2004 kamen insgesamt mehr als 2,1 Millionen Euro durch Eintrittsgelder und Spenden für dringend notwendige Baumaßnahmen an bedrohten Schlössern, Kirchen und Konzertsälen zusammen. Seit 1991 wurden aus Mitteln der DSD bundesweit fast 3000 Denkmale mit mehr als 340 Millionen Euro gefördert.
http://www.denkmalschutz.de
Leipzig: Ballett tanzt im Sowjetischen Pavillon
Leipzig (ddp). Das Ballett der Leipziger Oper hat sich für sein Stück «Messe» einen besonderen Aufführungsort gesucht. Am 13. Oktober wird die Company die Premiere im Sowjetischen Pavillon des Alten Messegeländes feiern, wie die Oper am Montag in Leipzig mitteilte.
Die Licht-Sound-Performance des britischen Künstlers Robin Rimbaud kreist um die dreifache Bedeutung des Begriffs: Messe als Handelsplatz, Ausstellungsort und Gottesdienst. Die Choreografie hat Montserrat Leon übernommen. Das Stück ist eine Koproduktion zwischen Oper und dem Verein KunstRäume Leipzig.
Leipzig: Sächsische Theater und Opern melden steigendes Besucherinteresse
Leipzig (ddp-lsc). Die sächsischen Theater, Opern und Operettenhäuser blicken auf eine erfolgreiche Saison zurück und rechnen auch für die Zukunft mit stabilen oder steigenden Besucherzahlen. Die Sprecherin des Schauspiels Leipzig, Gudula Kienemund, sagte der Nachrichtenagentur ddp, «wir rechnen auch nach dieser sehr erfolgreichen Spielzeit mit einer weiteren Erhöhung der Besucherzahlen. Unser Publikum ist jung, den größten Anteil haben wir bei den unter 35-Jährigen. Die werden auch weiter zu uns kommen». Zwar können nicht alle Spielstätten in Sachsen auf ein ähnlich junges Publikum verweisen, das Gros der Landesbühnen rechnet aber ebenfalls mit einer positiven Besucherentwicklung.
Trotz der Schließung des «Horch&Guck» steigerte das Leipziger Schauspiel nach eigenen Angaben die Zahl seiner Gäste in der Spielzeit 2004/2005 um knapp drei Prozent auf 117 000. Die Auslastung habe sich damit auf knapp 74 Prozent deutlich erhöht. Eine ähnlich gute Bilanz der Spielzeit zogen die Theater Plauen und Zwickau, in deren Vorstellungen mit rund 180 000 Zuschauern ähnlich viele Theatergänger kamen wie im Jahr zuvor.
Auch die Staatsoperette Dresden rechnet für die neue Spielzeit mit zumindest gleichbleibenden Gästezahlen auf «unserem hohen Auslastungsniveau von über 80 Prozent». «Wir sehen uns mit dem Erfolg des weltweit über Jahrzehnte nicht gespielten Johann-Strauß-Stückes \'Der Karneval in Rom\' in unserem Bestreben bestätigt, Schätze der Operette wiederzuentdecken», sagte Wolfgang Schaller, Intendant des Hauses. Mit ein anhaltend guten Resonanz bei seinen Gästen rechnet auch das Staatsschauspiel in Dresden.
Das Zittauer Theater verweist mit 74 000 verkauften Karten in der vergangenen Spielzeit gar auf einen Zuschauerrekord seit seiner Grünung 1993 und begründet dies - ähnlich wie das Schauspiel Leipzig - mit seinem Focus auf das junge Publikum.
Die Semperoper Dresden sieht für sich den Zwang, den Spielplan stark an der Besucherentwicklung auszurichten, da sie aufgrund der seit 1996 gedeckelten Zuschüsse der Landeshauptstadt verstärkt haushaltspolitischen Zwängen unterliege. Eine Einschränkung der Möglichkeiten durch haushaltspolitische Zwänge befürchtet die Sprecherin der Oper Leipzig, Anne-Kathrin Peitz, für ihr Haus dagegen nicht: «Wir konnten mit 176 600 Gästen sowohl die Besucherzahl als auch die Auslastung in der Spielzeit steigern und sehen uns damit natürlich auch in der Gestaltung unseres Spielplans bestätigt.»
Am Theater Görlitz führt Intendant Michael Wieler den Erfolg - die Zahl der Theatergäste stieg um fünf Prozent auf 92 000 - auf die Erweiterung des Spielplans für Besucher der Stadt Zgorzelec zurück. «Wir haben in Zgorzelec eine neue Spielstätte eröffnet und begleiten damit auch den Prozess der gegenseitigen Annäherung der Bevölkerung der beiden Städte.» Sehr gut besucht seien auch Veranstaltungen des Theaters, die diesen Prozess des langsamen Zusammenwachsens thematisierten.