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Verband der Liebhaberorchester unterstützt Laienmusiker - Dresdner führt Bundesverband +++ Musical «Titanic» vor dem Aus +++ Händel-Festspiele setzen zum Endspurt an +++ Hohenloher Kultursommer bietet 60 Konzerte +++ Potsdamer Musikfestspiele beginnen


Verband der Liebhaberorchester unterstützt Laienmusiker - Dresdner führt Bundesverband
Leipzig (ddp-lsc). Der Name ist ein wenig verwirrend, das gibt Helge Lorenz unumwunden zu. Denn hinter der Bezeichnung Landesverband Sächsischer Liebhaberorchester stellen sich viele Leute seltsame Dinge vor. «Dabei meint Liebhaberorchester eigentlich nichts anderes als Laienorchester», erklärt der 39-Jährige. Der Dresdner ist Vorsitzender des sächsischen Landesverbandes und seit Mai führt er auch als erster Ostdeutscher den Bundesverband Deutscher Liebhaberorchester an.
Für die Mitglieder - ausschließlich Sinfonie- und Kammerorchester - bietet der Verband vor allem rechtliche Hilfe: «Wir informieren beispielsweise über Vereins- und Urheberrecht, über Steuerbelange und Aufführungsanmeldungen. Zu solchen Themen bieten wir auch Seminare an», erklärt Lorenz die Aufgaben des Verbandes. Als Orchester könne man sich nämlich ziemlich leicht Ärger mit der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte - besser als GEMA bekannt - einhandeln. Gerade Laienorchester haben aber oft nicht genügend Geld, um sich viele Notenkopien zu leisten. Für solche Fälle steht beim Bundesverband eine Notenbibliothek zur Verfügung, aus der die Orchester die Materialien günstig ausleihen können.
Seit 1924 gibt es den Bundesverband, die Sachsen haben sich 1991 als erstes ostdeutsches Land angeschlossen. «Sachsen ist der stärkste Verband in den neuen Ländern», sagt Helge Lorenz. Das sei wegen der Musiktradition auch wenig verwunderlich. Etwa 22 Orchester mit rund 700 Musikern haben sich unter die Liebhaberorchester gereiht - darunter das Universitätsorchester in Dresden, das Sächsische Sinfonieorchester Chemnitz und das Niederschlesische Kammerorchester in Görlitz. «Die meisten Mitglieder haben wir in den großen Städten Leipzig, Dresden und Chemnitz», sagt Lorenz.
Außer rein praktischen Hilfen im Musikalltag versucht der Verband schon seit Jahren, Kontakte zwischen Orchestern zu vermitteln. «Zwischen einem Chemnitzer und einem Wuppertaler Orchester und zwischen Dresdner und Mannheimer Musikern haben sich mittlerweile gute Kontakte entwickelt», berichtet der Präsident des Bundesverbandes. Auch mit einigen ausländischen Orchestern gebe es schon Verbindungen. Aber nicht nur intern - auch nach außen sollen die Orchester mehr Gehör finden: «Wir haben seit 1997 eine spezielle Konzertreihe», sag Lorenz. Sachsenweit beteiligen sich daran 15 Orchester.
Bisher fand die Reihe guten Anklang, freut sich Lorenz. Den Musikern mache das Spielen Spaß, schließlich ist es ihr Hobby. Auch er selbst setzt sich immer wieder mit seiner Violine zum Üben. Helge Lorenz streicht im Universitätsorchester Dresden seinen Violinenbogen. Allerdings spielt er dort nicht die erste, sondern die zweite Geige.
Anja Heinze
Musical «Titanic» vor dem Aus
Die Musicalcompany Stage Holding GmbH hat angekündigt, das in der Hamburger Flora laufende Musical "Titanic" ein Jahr früher als geplant abzusetzen. Der Grund: Mangelnde Auslastung. Bislang erlebten rund 300.000 Zuschauer das Spektakel, um die Kosten der aufwändigen Produktion wieder einzuspielen, hätte das Musical aber ein weiteres Jahr laufen müssen. Jetzt hebt sich der letzte Vorhang für "Titanic" bereits am 5. Oktober. Ab Dezember will Maik Klokow , Geschäftsführer der Stage Holding, ein anderes Musical auf die Bühne der Neuen Flora bringen: Entweder "Die Schöne und das Biest", "Die drei Musketiere", "Elisabeth" oder den "Tanz der Vampire" - vier Produktionen, die bereits in Deutschland zu sehen waren. "Wir müssen uns daran gewöhnen, dass drei bis vier Produktionen im Jahr schließen und drei bis vier Stücke neu auf die Bühnen kommen", meint Klokow und sieht voraus, dass sich die Spielzyklen weiter beschleunigen. Positiv: Die 47 Darsteller der "Titanic"-Produktion müssen nicht aufs Arbeitsamt, sondern kommen nach Aussagen von Stage in anderen Produktionen unter.

Händel-Festspiele setzen zum Endspurt an
Halle (ddp-lsa). Mit dem traditionellen Abschlusskonzert und Feuerwerk in der Galgenbergschlucht gehen am Sonntag die Händel-Festspiele in Halle zu Ende. Die Veranstaltung ist seit langem ausverkauft, wie die Veranstalter mitteilten. Zuvor heißt es in der Geburtsstadt des barocken Tondichters jedoch noch einmal «Händel ist für alle da». Neben neun klassischen Veranstaltungen in den Konzertsälen und Theatern wie der Aufführung von «Teseo» in Bad Lauchstädt, «Imeneo» im Opernhaus, Barockmusik aus Deutschland, Italien, Frankreich und England in den Franckeschen Stiftungen und «Musique Francoise» in der Händel-Halle gibt es eine Fülle von Angeboten für Jedermann.
Dazu zählen auf dem Marktplatz das «Academic Messiah Project» vom Vokalensemble und dem Kammerorchester der halleschen Universität, der Auftritt des Jugendjazzorchesters Sachsen-Anhalts und eine Gala der Klazz Brothers und des Philharmonischen Jazzorchesters Dresden mit Pascal von Wroblewsky unter dem Motto Klassik trifft Pop und Latin. Brücken zwischen Klassik und Rockmusik werden auch am Samstag in der Galgenbergschlucht geschlagen. Die vor allem für jüngeres Publikum konzipierte Veranstaltung hat sich einen festen Platz im Terminkalender der Händel-Festspiele erobert.
Am Samstag gibt es darüber hinaus ein Kinderfest im Händel-Haus und ein Händel-Wein-Blütenfest. Außerdem besteht am Wochenende die Möglichkeit zur Teilnahme an Rundgängen und Führungen durch Halle und das historische Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen sowie durch die historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt.
Das am 5. Juni eröffnete Festival bietet bis Sonntag insgesamt 42 Veranstaltungen an 17 Orten an. Rund 1500 Künstler aus dem In- und Ausland sorgen für musikalische Erlebnisse.

Hohenloher Kultursommer bietet 60 Konzerte
Künzelsau (ddp-bwb). Mit einem Konzert im Rittersaal von Schloss Neuenstein wird am Samstag der Hohenloher Kultursommer eröffnet. Das Klassikfestival besteht seit 1987 und wird von der Kulturstiftung Hohenlohe organisiert. Die 60 Konzerte an historischen Schauplätzen werden durch einen Violinwettbewerb ergänzt. Spielorte des Kultursommers sind unter anderem Schwäbisch Hall, Craiglingen, Künzelsau und das Kloster Schöntal.
Zur Eröffnung spielt die Bayerische Kammerphilharmonie Werke von Rosetti, Weber, Janacek und Schoeck. Höhepunkte sind das Musikfest auf Schloss Weikersheim am 5. Juli mit mehreren Konzerten und einem Feuerwerk sowie die «Tango Sensations» in Schwäbisch Hall am 6. Juli. Zu Ende geht das Festival am 28. September mit einem Konzert im Kloster Schöntal, bei dem das Orchester Ensemble Momento Musicale alle sechs Brandenburgischen Konzerte von Bach spielt.

Potsdamer Musikfestspiele beginnen
Potsdam (ddp-lbg). Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci beginnen heute. Unter dem Titel «Europäische Brücken: Utrecht-Potsdam-Sankt Petersburg» wird das Festival um 19.00 Uhr mit Musik der russischen Zarenzeit und Werken holländischer Künstler um 1800 in der Friedenskirche eröffnet. Bis zum 29. Juni werden rund 530 Künstler aus acht Ländern erwartet. Bisher sind nach Angaben des Management rund dreiviertel aller Vorverkaufskarten vergeben.
Das Programm sei von Klassik über Jazz bis hin zu länderspezifischen Tönen sehr vielfältig. Zwar lasse das Budget keine «Stars und Sternchen» zu, das Event sei aber dennoch «ein wesentlicher Punkt im Kulturkalender Potsdams und zeigt immer wieder neue Anreize für Besucher». Highlights sind das Sommerfest am dem Korngut Bornstedt und das russische Cellokonzert am 21. Juni, sowie das große Abschlusskonzert mit Werken russischer Meister am 29. Juni.
Im Mittelpunkt steht die Kooperation mit dem Holland Festival Oude Muziek Utrecht und dem St. Petersburg International Early Music Festival des diesjährigen Events.
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