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Stuttgart: Konwitschny sagt letzte Opernpremiere in Stuttgart ab +++ Berlin: Kent Nagano nimmt Abschied mit Beethovens «Missa solemnis» +++ Hamburg: Gospel-Award wird zum dritten Mal vergeben +++ Donaueschingen: Musiktage 2006 - Programm jetzt online! +++ Rostock: «Prinzen» setzen rockiges Zeichen beim Klassik-Festival
Stuttgart: Konwitschny sagt letzte Opernpremiere in Stuttgart ab
Stuttgart (ddp). Opernregisseur Peter Konwitschny hat seine für den 2. Juli an der Staatsoper Stuttgart geplante Premiere von «Aeneas in Karthago» abgesagt. Konwitschny sei erkrankt und habe die Inszenierung an den scheidenden Intendanten des Hauses, Klaus Zehelein, abgegeben, teilte das Opernhaus am Dienstag in Stuttgart mit. Über Art und Schwere der Erkrankung machte das Haus keine Angaben. Konwitschnys Regiekonzept solle übernommen werden. Der 61-Jährige hatte die Uraufführung bereits drei Wochen lang geprobt.
Der vielfach als «Regisseur des Jahres» ausgezeichnete Konwnitschny gehört zu den gefragtesten Opernregisseuren Europas. Zuletzt hatte er in Moskau, Kopenhagen, Berlin, München und anderen großen Städten gearbeitet.
Berlin: Kent Nagano nimmt Abschied mit Beethovens «Missa solemnis»
Berlin (ddp-bln). Der kalifornische Dirigent Kent Nagano verabschiedet sich als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Am Freitag und Samstag ist er gemeinsam mit dem Orchester, dem Rundfunkchor Berlin und vier Solisten mit Beethovens «Missa solemnis» in der Berliner Philharmonie zu erleben. Im September wird Nagano als Bayerischer Generalmusikdirektor die Nachfolge von Zubin Mehta an der Bayerischen Staatsoper antreten. Für 2006 wurde der 54-Jährige außerdem zum nächsten Music Director des Montréal Symphony Orchesta bestellt. Seine Position als Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra in Kalifornien wird er als Ehrendirigent fortführen.
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten für das Opern- wie auch für das Orchesterrepertoire. Mit Beginn der Saison 2000/01 übernahm er als Chefdirigent und künstlerischer Leiter die musikalische Verantwortung für das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, bei dem er ab der Saison 2006/07 Erster Gastdirigent wird.
Nagano ist regelmäßig Gastdirigent bei renommierten Orchestern wie den Wiener Symphonikern, den Wiener, Berliner und New Yorker Philharmonikern, dem Chicago Symphony Orchestra, dem National Symphony Orchestra Washington, der Dresdener Staatskapelle und dem Russischen Nationalorchester. Über mehrere Jahre dirigierte er viele Opernproduktionen, darunter Schostakowitschs «Die Nase» und Puccinis «Turandot» an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, Rimski-Korsakows «Der Goldene Hahn» im Châtelet in Paris, «Salomé» an der Dresdener Staatsoper und «Hoffmanns Erzählungen» bei den Salzburger Festspielen.
Hamburg: Gospel-Award wird zum dritten Mal vergeben
Hamburg (ddp). Der bundesweite Gospel-Award geht in die dritte Runde: Ab sofort können sich Chöre, Ensembles und Solisten bewerben, wie die Initiative Gospel am Dienstag in Hamburg mitteilte. Die sechs Besten, die bei der Musikmesse Popkomm im September in Berlin bekannt gegeben werden, fahren zum Finale am dritten Adventswochenende in München. Dort werden sie im Internationalen Congress Center live vor 3000 Gästen um den Gospel-Award antreten. Dem Sieger winken 5000 Euro.
Der Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bernd Merz, sagte: «Die deutsche Gospel-Szene ist quicklebendig – und das wollen wir weiter fördern.».
Den ersten Gospel-Award hatte 2004 die Sängerin Felicia Taylor gewonnen. 2005 holte der Münchner Chor «Gospelsterne» den Preis.
Interessierte können sich mit einem Video bis 8. September bei der Initiative Gospel (gospelaward2006.de) bewerben. Initiatoren sind die evangelische und die katholische Kirche sowie die christliche Hilfsorganisation World Vision.
Donaueschingen: Musiktage 2006 - Programm jetzt online!
Neue Werke für Orchester, Kammerensemble, Streichquartett und für die Kombination Barockorchester/Ensemble für Neue Musik sind dieses Jahr bei den Donaueschinger Musiktage vom 20. bis 22. Oktober 2006 zur Aufführung geplant. Das Programm ist jetzt auf folgender Internetseite abrufbar:
http://www.swr.de/swr2/donaueschingen/archiv/2006/index.html
Rostock: «Prinzen» setzen rockiges Zeichen beim Klassik-Festival
Rostock (ddp-nrd). Die am Samstag beginnenden Festspiele Mecklenburg-Vorpommern haben erstmals einen Pop-Musik-Höhepunkt. Neben Klassikkonzerten internationaler Spitzenmusiker stehen auch drei Konzerte der Leipziger A-capella-Band «Die Prinzen» auf dem Programm. Die Band wird von der Norddeutschen Philharmonie Rostock begleitet, wie Festspielintendant Sebastian Nordmann am Dienstag ankündigte.
Mit dem Konzert solle vor allem ein junges Publikum angesprochen und für große Orchestermusik begeistert werden, sagte Nordmann. «Die Prinzen orchestral» sind zum ersten Mal während der Hanse Sail am 11. August im Rostocker IGA-Park zu erleben. Es folgen weitere Open-Air-Auftritte in Gützkow und Schwerin.
Auch andere Musiker gehen während der 16. Festspielsaison neue künstlerische Wege. So wird der Klassik-Violinist Nigel Kennedy erstmals einen eigenen Jazzabend gestalten. Der Abend wird auch wegen des Spielorts ein Höhepunkt sein, wie Nordmann sagte. Kennedy tritt in einer alten Schiffbauhalle in Rostock auf, die bereits 2005 wegen der guten Akustik für Furore gesorgt hatte.
In der Werfthalle wird ebenfalls Armin Mueller-Stahl zu Gast sein, der in diesem Jahr vier Tage lang durch Mecklenburg-Vorpommern reist. An mehreren Orten wird er seine Bilder ausstellen, seine Musik präsentieren und aus seinen Büchern lesen. Mit Spannung erwartet wird die Vorstellung des Romans über einen Jazzmusiker, die begleitet wird von Jazztrompeter Till Brönner.
Insgesamt sind 110 Veranstaltungen innerhalb der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern geplant. Die Konzerte und Lesungen finden an 65 Spielstätten statt, neben der Werfthalle auch in historischen Konzertsälen, auf Rittergütern, in Reitställen und Kirchen. Im vergangenen Jahr zählte das Klassik-Festival 45 000 Besucher, die Veranstaltungen waren im Schnitt zu 83 Prozent ausgelastet.
http://www.festspiele-mv.de