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Komische Oper startet mit großem Fest in die neue Saison +++ Pet Shop Boys spielten mit Dresdner Sinfonikern +++ Erster vollständiger Ring in Australien +++ Ausblick auf Saison 2004 / 2005 der Opernhäuser in NRW
Komische Oper startet mit großem Fest in die neue SaisonBerlin (ddp-bln). Mit einem großen Fest ist die Komische Oper in Berlin in die neue Saison gestartet. Hunderte Besucher wurden am Sonntag mit Kostproben der neuen Spielzeit und Live-Musik unter freiem Himmel unterhalten. Im Hauptprogramm wurde für Kinder «Ali Baba und die vierzig Räuber-Sänger» aufgeführt. Am Abend sollte die Mozart-Oper «Don Giovanni» in der Inszenierung von Peter Konwitschny gezeigt werden.
Der Intendant der Komischen Oper, Andreas Homoki, freut sich besonders auf die Zusammenarbeit mit den Regisseuren Hans Neuenfels, der im November «Lady Macbeth von Mzensk» von Dmitri Schostakowitsch inzenieren wird, und Willy Decker, der im April 2005 die Oper «Jenufa» von Leos Janácek aufführt. Operndirektor Per Boye Hansen bezeichnete «Die Hochzeit des Figaro» in der Inszenierung von Barrie Kosky als einen Höhepunkt der neuen Spielzeit (Januar 2005).
Hansen wird die Komische Oper im Juli 2005 verlassen. Der Norweger ist dort seit 2001 tätig. Hansen übernimmt nächstes Jahr die Leitung des größten norwegischen Kulturfestivals «Bergen International Festival». Berlin verlasse er vor allem aus privaten Gründen, sagte Hansen.
Neu aufgenommen in sein Programm hat das Muisktheater in der Behrenstraße die Veranstaltungsreihe «Komische Oper Kino». Klassiker der Stummfilmära werden im Zuschauerraum zu Live-Musik gezeigt. Zum Auftakt am 24. September wird «The Circus» (1927) von Charles Chaplin vorgeführt. Es spielt dazu das Deutsche Filmorchester Babelsberg.
Die Komische Oper hat ihre Preise übersichtlicher und verständlicher gestaltet. So erhalten beispielsweise Ermäßigungsberechtigte verbilligte Karten für die gesamte Spielzeit im Voraus. (Karten gibt es an der Opernkasse und im Internet unter http://www.komische-oper-berlin.de )
Pet Shop Boys spielten mit Dresdner Sinfonikern
Die britische Popband Pet Shop Boys hat zusammen mit den Dresdner Sinfonikern gestern Abend erstmals ihre Musik zu Sergej Eisensteins Stummfilm "Panzerkreuzer Potemkin" vorgestellt.
Während des Open-Air-Konzerts auf dem Trafalgar Square mitten in der Londoner Innenstadt lief der Film im Hintergrund auf einer großen Leinwand. Trotz anfänglicher Regenschauer und mäßiger Temperaturen war der zentrale Londoner Platz mit Fans und Touristen voll besetzt.
Neil Tennant und Chris Lowe hatten vom Londoner Institute for Contemporary Arts (ICA) den Auftrag erhalten, den Kinoklassiker von 1925 neu zu vertonen. Für das Projekt holten sich die beiden Musiker die Unterstützung der Dresdner Sinfoniker.
Die nun präsentierte Vertonung ist nach denen von Edmund Meisel (1895-1930) und Dimitri Schostakowitsch (1906-1975) laut ICA die dritte offizielle. Eisenstein (1898-1948) hatte einmal gesagt, es wäre sein größter Wunsch, dass jede Generation ihre eigene Musik zum "Panzerkreuzer" komponiere. Der Stummfilm handelt von einem Matrosenaufstand, der zum Signal für die Revolution von 1905 in Russland wurde.
Quelle: orf.at
Erster vollständiger Ring in Australien
Zum ersten Mal erklingt in Australien der vollständige «Ring des Nibelungen» in eigener Produktion. Als musikalischer Leiter amtet mit Asher Fisch dabei ausgerechnet ein Israeli, in dessen eigenem Land Wagners Musik nach wie vor Tabu ist.
Der Barenboim-Schüler Fisch studiert die Wagner-Oper mit dem Adelaide Symphony Orchestra für die State Opera South Australia ein. Die Regie hat der Deutsche Elke Neidhardt. Die Brünhilde wird von der Australierin Lisa Gasteen gegeben.
Der australischen Zeitung «The Age» erzählte Fisch, er sei in Israel direkt neben einem emigrierten deutschen Wagnerinterpreten aufgewachsen, der wegen des Bannes seiner Musik in seiner Wahlheimat keine Beschäftigung fand. Die Wagner-Ächtung werde in Israel heute aber vor allem von Jugendlichen der extremen Rechten aufrechterhalten und nicht von den Überlebenden des Holocausts selber, gibt sich Fisch überzeugt, der sich zum Ziel gesetzt hat, der Musik des Operngenies auch in Israel zur Anerkennung zu verhelfen.
Quelle: codexflores.ch
Ausblick auf Saison 2004 / 2005 der Opernhäuser in NRW
Düsseldorf (ddp-nrw). Vielfältig präsentiert sich die nordrhein-westfälische Opernlandschaft zur Saison 2004/2005. Das Musiktheater Gelsenkirchen trumpft beispielsweise ab Oktober mit dem Künstlerdrama «Benvenuto Cellini» des Franzosen Hector Berlioz auf, das erstmals in der Dialogfassung von 1856 gespielt wird - eine von zahlreichen Aufführungen, die den Wagemut bestätigen, mit dem Intendanten in NRW Jahr für Jahr ihre Spielpläne aufstellen.
Das umfangreichste Werk der Operngeschichte steht am Theater Dortmund mit Richard Wagners «Der Ring des Nibelungen» auf dem Spielplan. Anlässlich der Eröffnung des Theaters vor 100 Jahren mit Wagners «Tannhäuser» übernimmt Opern-Direktorin Christine Mielitz die Regie. Mielitz bringt auch Eckehard Mayers Oper «Das Treffen in Telgte» nach der gleichnamigen Erzählung von Günter Grass zur Uraufführung. Auch an den Zuschauernachwuchs ist in Dortmund gedacht. Granville Walker hat seine Oper «Herr Ritter und Herr Mönch» eigens für Kinder komponiert.
http://www.theaterdo.de
100 Jahre alt wird auch das Theater in Bielefeld. Nur leider muss ausgerechnet jetzt das Haus renoviert werden, weshalb die Opernpremieren wie Beethovens «Fidelio» und Verdis «Don Carlos» in der Rudolf Oetker-Halle gezeigt werden.
http://www.theater-bielefeld.de
Auch die Wuppertaler Bühnen sind in dieser Saison zusammenrückt, da das Opernhaus einen Neuanstrich benötigt. So ist man nun ins Schauspielhaus gezogen, wo neben den Repertoire-Klassikern von Mozarts «Entführung aus dem Serail» bis zu Verdis «Rigoletto» eines der wichtigsten Musiktheaterwerke des ausgehenden 20. Jahrhunderts zu hören und zu sehen sein wird: «The Death of Klinghoffer» von John Adams ist ein Politdrama um den Nahostkonflikt, das nichts an Aktualität verloren hat.
http://www.wuppertaler-buehnen.de
Eine epochemachende Oper des beginnenden 20. Jahrhunderts ist am Kölner Operhaus geplant: Ernst Kreneks 1927 uraufgeführte «Jonny spielt auf», deren Titelfigur von den Nationalsozialisten für die Ausstellung «Entartete Musik» missbraucht wurde. Ein weiteres Highlight das Richard Strauss Musikdrama «Salome» unter der Regie der Schauspielerin Katharina Thalbach.
http://www.buehnenkoeln.de
Auch in Düsseldorf steht Richard Strauss auf dem Spielplan. Seine «Elektra» ist neben «Salome» Strauss zweite Auseinandersetzung mit einem Mythos der Antike. Die Oper ist damit ein weiteres Motiv in dem vom Generalintendanten Tobias Richter aufgestellten Saison-Leitthema: «Die Verletzlichkeit des Mannes in Projektionen auf starke Frauen».
Weitere musikalische Beispiele hierfür sind Offenbachs «Hoffmanns Erzählungen», Tschaikowskys «Eugen Onegin» und Catalanis «La Wally». Bildete die Deutsche Oper am Rhein mit der Kölner Oper lange Jahre die auch international beachtete Speerspitze der Opernbühnen in NRW, ist ihnen inzwischen der Rang vom Essener Aalto-Musiktheater abgelaufen worden.
http://www.deutsche-oper-am-rhein.de
Deren Intendant und Generalmusikdirektor Stefan Soltesz macht seit nunmehr sieben Jahren das Haus zum Zentrum für Stimmen-Freaks und zeitgenössische Opern-Regie. Und da Soltesz gerade für die klassische Moderne ein Händchen besitzt, gibt es auch in der kommenden Saison wieder viele Höhepunkte, darunter Strauss\' «Der Rosenkavalier» und Brittens «Ein Sommernachtstraum».
http://www.theater-essen.de