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14.12.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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München: Münchener Biennale 2010 vom Stadtrat beschlossen +++ Berlin: Opern-Intendantin Harms würde «Idomeneo» wieder absetzen +++ Stuttgart: Calixto Bieito übernimmt die Inszenierung von „Jenůfa“ +++ Weimar: Thüringer Bachwochen bieten fast 30 Veranstaltungen +++ Bremen: Deutsche Kammerphilharmonie probt künftig in Gesamtschule +++ Schwerin: Vernetzung im Musikland Mecklenburg-Vorpommern beispielhaft


München: Münchener Biennale 2010 vom Stadtrat beschlossen
München (ddp-bay). Die Münchener Biennale wird einem Beschluss des Stadtrates zufolge auch im Jahr 2010 stattfinden. Damit ist die zwölfte Auflage des Internationalen Festivals für neues Musiktheater mit einem Etat von 2,5 Millionen Euro gesichert, wie das Münchner Kulturreferat am Mittwoch mitteilte. Für die 13. Münchener Biennale im Jahr 2012 erteilte der Stadtrat eine Option.
Kulturreferentin Lydia Hartl nannte das Festival «eine der renommiertesten Veranstaltungen im Bereich der zeitgenössischen Musik». Aus der ganzen Welt reisten interessierte Fachleute und Laien an, um die vielfältigen Uraufführungen mitzuerleben. Aber auch in München erfreue sich die Biennale eines stetig wachsenden Publikums, sagte Hartl.
Das internationale Festival für neues Musiktheater wurde 1988 von dem Komponisten Hans Werner Henze ins Leben gerufen und findet seither alle zwei Jahre statt. Seit 1996 ist der Komponist, Dirigent und Musikmanager Peter Ruzicka künstlerischer Leiter der Biennale. Im Rahmen des Festivals wurden bislang 70 Aufträge zur Komposition von Kammeropern vergeben und zur Uraufführung gebracht.

Berlin: Opern-Intendantin Harms würde «Idomeneo» wieder absetzen
Hamburg (ddp-bln). Die Intendantin der Deutschen Oper Berlin, Kirsten Harms, würde auch nach dem Eklat um die von ihr nach einer Polizeiwarnung abgesetzte Oper «Idomeneo» wieder so handeln. «Es war eine tragische Entscheidung, die weder in die eine noch in die andere Richtung als richtig oder falsch bewertet werden konnte«, sagte die Intendantin der Hamburger Wochenzeitung »Die Zeit«. »Aber wenn es wieder solche Hinweise gäbe, dann ja«, fügte sie hinzu. Die Alternative wäre gewesen, »ich riskiere 2000 Menschenleben".
Die Inszenierung von Hans Neuenfels war von Harms im September nach einem Anruf von Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wegen möglicher islamistischer Bedrohungen vom November-Spielplan abgesetzt worden. Eine konkrete Bedrohung gab es aber nicht. Die Absetzung der Inszenierung, in deren Schlussbild die abgeschlagenen Köpfe von Jesus, Buddha, Poseidon und des Propheten Mohammed auf die Bühne gebracht werden, war bei Künstlern und Politikern auf heftige Kritik gestoßen.
Nach einer Relativierung der Sicherheitseinschätzung kommt das Stück wieder auf den Spielplan und soll nun am 18. und 29. Dezember gezeigt werden.

Stuttgart: Calixto Bieito übernimmt die Inszenierung von „Jenůfa“
Der Regisseur David Alden wird die Produktion „Jenůfa“ von Leoš Janáček an der Staatsoper Stuttgart nicht zu Ende führen. Aus dispositionellen Gründen haben sich der amerikanische Regisseur und die Staatsoper Stuttgart einvernehmlich getrennt.
Für Alden springt ab Freitag kurzfristig der katalanische Regisseur Calixto Bieito ein, der die Inszenierung gemeinsam mit dem Dramaturgen Xavier Zuber herausbringen wird. Als Premierentermin ist weiterhin der 14. Januar geplant. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Marc Piollet.
Calixto Bieito und Xavier Zuber, seit dieser Spielzeit leitender Dramaturg an der Staatsoper Stuttgart, arbeiten seit mehreren Jahren zusammen; es entstanden zahlreiche Opern- und Schauspielproduktionen, zuletzt Alban Bergs „Wozzeck“ in Hannover und „Peer Gynt“ beim Bergen Festival. An der Staatsoper Stuttgart wird Bieito außerdem diese Saison die Neuproduktion von Puccinis „La Fanciulla del West“ übernehmen.

Weimar: Thüringer Bachwochen bieten fast 30 Veranstaltungen
Weimar (ddp-lth). Die Thüringer Bachwochen finden im kommenden Jahr vom 30. März bis 22. April statt. Insgesamt seien 28 Veranstaltungen in sieben Städten und Gemeinden geplant, teilte der Trägerverein in Weimar mit. Unter den Konzerten seien auch drei Kantatengottesdienste sowie eine «Lange Nacht der Hausmusik». Dabei sollen Thüringer ihre Wohnungen für Gäste öffnen und in kurzen öffentlichen Konzerten Werke von Bach spielen.
Anlässlich des 300. Jubiläums von Johann Sebastian Bachs Zeit als Kantor in Mühlhausen soll die Konzertreihe den Angaben zufolge an Bachs historischer Wirkungsstätte, der Mühlhäuser Kirche Divi Blasii, mit einer Aufführung der «Johannespassion» eröffnet werden. Der Kartenvorverkauf für die Bachwochen begann am Donnerstag.

Bremen: Deutsche Kammerphilharmonie probt künftig in Gesamtschule
Bremen (ddp). Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wird im Frühjahr 2007 neue Probenräume in der Bremer Gesamtschule Ost beziehen. Der Umzug sei spätestens zum 30. März geplant, sagte der Geschäftsführer des Orchesters, Albert Schmitt, am Mittwoch. Es sei einmalig, dass ein in der internationalen Spitzenliga spielendes Orchester dauerhaft in eine Schule integriert werde. In Bremen komme hinzu, dass der Stadtteil Osterholz, in dem sich die Schule befindet, «nicht zu den bevorzugtesten gehört», sagte Schmitt.
Der Umzug in das Schulzentrum - ein Betongebäude aus den 70er Jahren - sei dennoch schlüssig. Das Orchester unter der künstlerischen Leitung von Paavo Järvi gebe Konzerte auf bedeutenden Konzertpodien wie der Carnegie Hall in New York oder der Londoner Royal Albert Hall. «Je steiler die Karriere ist, desto wichtiger sind starke Wurzeln, damit einen die Stürme nicht rausreißen», betonte Schmitt.
Geplant seien auch zahlreiche Projekte mit den rund 1000 Schülern. Zudem sollen Konzerte in dem 500 Zuschauer fassenden Probenraum gegeben werden.
Bislang hatte die Kammerphilharmonie im Waldau-Theater in Bremen-Walle ihre Probenräume. Dies sei aber nur eine Übergangslösung gewesen, betonte Schmitt. Auf der Suche nach neuen Räumen sei man auf die Gesamtschule Ost gestoßen, die zurzeit wegen PCB-Schadstoffen saniert wird. Die Akustik in einem 600 Quadratmeter großen Raum sei so fantastisch, dass dort künftig auch CDs eingespielt werden
könnten.

Schwerin: Vernetzung im Musikland Mecklenburg-Vorpommern beispielhaft
Schwerin (ddp-nrd). Die Vernetzung im Musikland Mecklenburg-Vorpommern ist nach Ansicht von Kultusminister Henry Tesch (CDU) beispielhaft in Deutschland. Die Abstimmung unter den Veranstaltern in Vorbereitung der jeweiligen Festivalsaison fördere die Breite der Musikkultur und nicht zuletzt den Kulturtourismus im Land, sagte Tesch anlässlich der Herbstsitzung des Beirates «Musikland MV» am Mittwoch in Schwerin. In der diesjährigen Saison habe es mehr als 200 Veranstaltungen gegeben.
Dem Beirat gehören unter anderen Vertreter der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, der Greifswalder Bachwoche, des Usedomer Musikfestivals sowie des OstseeJazz in Rostock an.

Berlin: Edvard-Grieg-Konzert mit Kirill Petrenko und Sebastian Koch
Berlin (ddp-bln). Die Komische Oper Berlin läutet die Festlichkeiten zum 100. Todestag des Komponisten Edvard Grieg (1843-1907) im kommenden Jahr schon vor Weihnachten mit einem besonderen Konzert ein. Am 23. Dezember werden neben Griegs Klavierkonzert a-Moll op. 16 Auszüge aus «Peer Gynt» erklingen. Gemeinsam mit dem Schauspieler Sebastian Koch («Das Leben der Anderen») als Sprecher wird Generalmusikdirektor Kirill Petrenko Auszüge aus Ibsens und Griegs «Peer Gynt» aufführen.
Griegs erstes und einziges Klavierkonzert in a-Moll entstand 1868 in Norwegen und wurde bald eines der beliebtesten Orchesterkonzerte seiner Gattung. Der Autor Henrik Ibsen (1828-1906) wollte seinen «Peer Gynt» sofort vertonen lassen und bat deshalb den damals schon bekannten Edvard Grieg. Doch erst nach längerem Zögern schuf dieser zwischen 1874 und 1876 mehr als 20 Musiknummern wie Zwischenaktmusiken, Stimmungsbilder und Lieder für Ibsens Schauspiel.
http://www.komische-oper-berlin.de


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