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Wuppertal: NRW-Premiere von «Death of Klinghoffer» +++
Berlin: Eichingers "Parsifal" an der Staatsoper +++
Füssen: Stehender Beifall für neues Ludwig-Musical +++
Hannover: Uraufführung von Hespos\' «iOPAL» +++
Dresden: Uraufführung an der Dresdner Philharmonie +++
Köln: Benefizkonzert zugunsten der Weimarer Anna Amalia Bibliothek +++
Brandenburg: Ovationen für Premiere von «Die verkaufte Braut» +++
Wuppertal (ddp-nrw). Die in den USA höchst umstrittene Oper «The Death of Klinghoffer» feiert am Freitag in Wuppertal ihre nordrhein-westfälische Premiere. In dem Werk geht es um die Erschießung des amerikanischen Juden Leon Klinghoffer auf dem italienischen Kreuzfahrtschiff «Achille Lauro» durch palästinensische Terroristen. Sie hatten den Luxusliner im Oktober 1985 im Mittelmeer gekapert, um in Israel inhaftierte Palästinenser freizupressen.
In den USA steht die Oper inoffiziell auf dem Index, weil sie auch die Beweggründe der Terroristen zu beleuchten versucht. Die US-Kritik wirft Adams Antisemitismus und Antiamerikanismus vor. Die Uraufführung 1991 in Brüssel und weitere Vorstellungen in anderen europäischen Ländern sorgten auf dem alten Kontinent dagegen nicht für Skandale. Der Regisseur der Wuppertaler Inszenierung, Johannes Weigand, lobt das Stück, weil es «in Form einer großen Tragödie einen brisanten Konflikt menschlich nahe bringt».
Berlin: Eichingers "Parsifal" an der Staatsoper
Berlin (ddp). Filmregisseur und Produzent Bernd Eichinger hat sich eineinhalb Jahre auf seine erste Opern-Regiearbeit vorbereitet. «Es geht bis an die Grenzen meiner Schaffenskraft, dieses eine Stück in den Griff zu bekommen», sagte Eichinger der Tageszeitung «Die Welt» (Montagausgabe). Am Samstag stellt der Erfolgsproduzent («Der Untergang», «Das Geisterhaus») in der Berliner Staatsoper Unter den Linden seine Inszenierung von Richard Wagners «Parsifal» dem Publikum vor.
Eichinger betonte, er sein kein Wagnerinaer. «Mein Vater war Wagnerianer, der sich völlig auflöste», sagte er. Er habe ihn als Zehn- oder Zwölfjähriger mitgenommen in die Aufführungen. «Da konnte ich in der Länge nur schwer mitmachen, aber ich bin gerne hingegangen», sagte er. Dagegen habe sein Vater Mozart nie gemocht und er habe ihn dann später erzogen, Mozart zu hören.
Füssen: Stehender Beifall für neues Ludwig-Musical
Füssen (ddp). Das neue Ludwig-Musical in Füssen hat am Freitagabend eine gelungene Premiere gefeiert. Im Festspielhaus Neuschwanstein gab es nach der Uraufführung stehende Ovationen und langen Beifall für «Ludwig²». «Ich liebe dieses Stück», schwärmte Geraldine Chaplin, die ursprünglich selbst auf der Bühne stehen sollte. Schauspieler Wolfgang Fierek lobte: «Ein wirklich sehenswertes gigantisches Musical.» Sein Kollege Ottfried Fischer sagte nach der Vorstellung: «Sehr, sehr ordentlich.»
Ein internationales Team aus Theater- und Musicalexperten hatte das Bühnenstück über den bayerischen Märchenkönig Ludwig II. (1845-1886) in nur sieben Monaten auf die Beine gestellt. Die Musik wurde von Konstantin Wecker und Christopher Franke komponiert. «Das war eine Art von Jubel, wie ich ihn selten erlebt habe», freute sich Wecker.
In der opulenten Inszenierung sollen riesige Skelette das Schicksal Ludwigs symbolisieren. 15 000 Rosen verwandeln die Bühne in einer Szene in ein Blumenmeer.
André Eisermann spielt bis Ende April als Gaststar Ludwigs psychisch kranken Bruder Otto. Christine Kaufmann schwebt in den ersten Wochen als helfender Engel über die Bühne. Sie war für Geraldine Chaplin eingesprungen, die ihren Einsatz wegen eines anderen Engagements fürs Erste abgesagt hat.
Weitere Premierengäste waren die Schauspieler Herbert Knaup und Christine Neubauer, Prinz Luitpold von Bayern sowie Bayerns Innenminister Günther Beckstein und Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (beide CSU).
Das erste Musical «Ludwig II. - Sehnsucht nach dem Paradies» hatte sich Silvester 2003 nach dreieinhalbjähriger Spielzeit in die Insolvenz verabschiedet.
s.auch:
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=9306
Hannover: Uraufführung von Hespos\' «iOPAL»
Ende April kommen in Hannover die Opern «iOPAL» von Hans-Joachim Hespos, eine Auftragskomposition der Staatsoper, und «Zeitoper09 - eines schönen Tages», eine Kurzoper von Michael Hirsch, zur Uraufführung.
Hans-Joachim Hespos\' grosses Opernprojekt bedient konstitutive Elemente der Gattung Oper und bricht sie: Im Zentrum steht - unabdingbar für die Gattung - der Gesang, die menschliche Stimme. Verweigert wird aber Sprache als Medium der Weitergabe bedeutungstragender Information. Der Komponist unterlegt seiner Oper kein Libretto, sondern kreiert zunächst einen erzählungs- und handlungsfreien Raum, der sich primär akustisch definiert. Ereignisse entstehen als Klangphänomene aus dem Nichts, bevor sie wieder in die Stille übergehen.
Die Uraufführung von «iOPAL» ist am 30. April. Bereits am 27. April kommt in der Staatoper Hannover mit «Zeitoper09 - eines schönen Tages» eine Kurzoper von Michael Hirsch zur erstmaligen Aufführung. Der Komponist vertont einen Text von Alexander Weil, der die schillernde Figurenwelt in einem Hotel beschreibt.
http://www.staatstheater-hannover.de
Quelle: codexflores.ch
Dresden: Uraufführung an der Dresdner Philharmonie
Dresden (ddp-lsc). In ihrem 6. Philharmonischen Konzert widmete
sich die Dresdner Philharmonie am Sonntag drei musikalischen Erzählungen. Im Mittelpunkt stand die Uraufführung von «Animal maris cantans» des Komponisten Günther Neubert. Dies ist die «Geschichte vom singenden Fisch» nach einer Erzählung von Werner Heiduczek. Der Dresdner Schauspieler Hanns-Jörn Weber erzählte die Geschichte von der Bühnenmitte aus. Darüber hinaus erklangen «Der Bürger als Edelmann» von Richard Strauss und «Das Märchen von der schönen Melusine».
Köln: Benefizkonzert zugunsten der Weimarer Anna Amalia Bibliothek
Köln (ddp-nrw). Am Montag findet in der Kölner Philharmonie ein großes Benefizkonzert zugunsten der Weimarer Herzogin Anna-Amalia-Bibliothek statt. Es spielt das Thüringische Kammerorchester unter der Leitung von Gabriel Feltz, die Solisten sind Ursula Dehler, Violine, und Rolf-Dieter Arens, Klavier. Parallel zum Konzert beginnt eine bis zum Sonntag dauernde Benefizaktion mit dem Verkauf von Tombola-Losen in der Kölner Philharmonie.
Die Erlöse aus dem Verkauf der Eintrittskarten und der Tombola-Lose kommen der durch einen Großbrand schwer beschädigten Herzogin Anna Amalia Bibliothek zugute, wie die Philharmonie mitteilte.
Brandenburg: Ovationen für Premiere von «Die verkaufte Braut»
Brandenburg/Havel (ddp-lbg). Mit starkem Beifall ist am Brandenburger Theater die Premiere von Bedrich Smetanas komischer Oper «Die verkaufte Braut» gefeiert worden. Der Berliner Kay Kuntze gab mit der Aufführung am Freitagabend sein erfolgreiches Regiedebüt an diesem Hause. Es handelte sich um die achte von zehn Premieren der Saison 2004/2005. Bis Ende April folgen vier Vorstellungen der komödiantischen, aber auch tragische Akzente setzenden Inszenierung.
Im Oktober wird Kuntze am Brandenburger Theater auch Humperdincks «Hänsel und Gretel» herausbringen. Kuntze hatte von 1996 bis 2002 an der Deutschen Oper Berlin gearbeitet. Seit 2002 ist er künstlerischer Leiter der Berliner Kammeroper.