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Semperoper: Kooperation Salzburg - Dresden 2002 +++ Ausstellung zum Verhältnis Liszts zu Beethoven in Weimar +++ Händel-Festspiele gehen in Halle zu Ende
Die zentrale Premiere der diesjährigen Salzburger Festspiele erfolgt in einer Kooperation des international renommierten Musikfestivals mit der Sächsischen Staatsoper: Staatskapelle und Staatsopernchor bilden das künstlerische Fundament für die Neuinszenierung der Oper ?Die Liebe der Danae? von Richard Strauss, die unter der musikalischen Leitung von Fabio Luisi und in der Regie von Günter Krämer sowie mit Deborah Voigt (Danae), Franz Grundheber (Jupiter) und Albert Bonnema (Midas) in den Hauptpartien ? Annette Jahns aus Dresden singt die Leda ? am 19. August 2002 im Kleinen Festspielhaus Premiere haben wird. Der Chor (70 Personen) beginnt am 10. August in Salzburg mit den Bühnenproben, die Staatskapelle (84 Personen) greift am 12. August in das Geschehen ein, nachdem die Einstudierung schon im Juni in Dresden ihren Anfang genommen hatte. Weitere Vorstellungen folgen am 22., 25., 28. und 31. August. Eine spätere Übernahme der Aufführung ins Repertoire der Semperoper ist denkbar.
Die letzte Oper von Richard Strauss war in Salzburg für den 14. August 1944 zur Uraufführung vorgesehen worden. Acht Tage vor der Premiere wurde sie mitsamt dem generellen Festspielprogramm im Zuge des ?totalen Krieges? abgesagt. Das Ensemble setzte jedoch die Arbeit unbeirrt bis zum Stadium der Generalprobe fort, damit der greise Komponist sein Werk wenigstens einmal aufführungsreif erleben konnte. Drei Jahre nach seinem Tode, am 14. August 1952, hob man dann die Oper in Salzburg aus der Taufe. Fast auf den Tag genau fünfzig Jahre später kehrt sie nun auf die Bühne ihres Uraufführungserfolgs zurück ? für die beiden Klangkörper unseres Hauses eine ebenso wunderbare wie verpflichtende Aufgabe, für die Sächsische Staatsoper ein Ereignis von internationaler Bedeutung und Ausstrahlung.
Geboren haben die Idee eines Salzburger Strauss-Zyklus und damit im Zusammenhang einer längerfristigen Kooperation zwischen den Festspielen und der Semperoper Prof. Peter Ruzicka und Giuseppe Sinopoli, den sich der Festival-Intendant als Künstlerischen Berater erwählt hatte. Sinopolis Absicht war es zugleich, damit eine gewichtige Präsenz der Sächsischen Staatsoper auf bedeutenden Bühnen der Musikwelt einzuleiten. Durch seinen Tod im vorigen Jahr lassen sich etliche der Vorhaben nicht wie geplant realisieren. Die laufenden Gespräche werden zeigen, was zukünftig noch von den ursprünglichen
Konzepten zu verwirklichen sein wird. Fest steht bereits ein Sinfoniekonzert mit Bernard Haitink als Dirigent während der Festspiele 2004.
Die Sächsische Staatskapelle kehrt 2002 auch mit einem Sinfoniekonzert am 29. August als Konzertorchester ins Festspielprogramm zurück. (Dazu reisen zusätzlich 37 Kapellmitglieder nach Salzburg.) Chefdirigent Bernard Haitink leitet einen Strauss-Abend, der noch von Giuseppe Sinopoli disponiert worden ist. Das Orchester knüpft damit an frühere, repräsentative Gastspiele in den Jahren 1961, 1965, 1972, 1976, 1987 und 1991 an, bei denen Dirigenten wie die ?Chefs? Konwitschny, Sanderling, Blomstedt, Vonk und Sinopoli, des weiteren u.a. Szell, Keilberth, Böhm, Sawallisch, Karajan, Ozawa, Roshdestwenski und Davis am Pult standen. Zum illustren Reigen der in diesem Jahr ebenfalls auftretenden Klangkörper gehören ? neben den Wiener Philharmonikern als ?Haus-Orchester? ? das Deutsche Sinfonieorchester (Nagano), das MET Orchestra New York (Levine), das Mariinski-Kirov-Orchester St. Petersburg (Gergijev), das Gustav-Mahler-Jugend-Orchester (Abbado) und das Concertgebouw Orchester Amsterdam (Chailly).
(Pressemeldung Semperoper)
Ausstellung zum Verhältnis Liszts zu Beethoven in Weimar
Weimar (ddp). Dem Verhältnis von Franz Liszt (1811-1886) zu Ludwig van Beethoven (1770-1827) spürt seit Donnerstag eine Ausstellung im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar nach. Im Schaffen des Komponisten, Pianisten, Dirigenten und Lehrers Liszt nehme die Beziehung zu Beethoven eine Sonderstellung ein, erklärte Archivdirektor Jochen Golz. Diese schöpferische Auseinandersetzung wolle die Schau «Beethovens\'s Wort den Jüngern recht zu deuten» anhand von 119 Exponaten dokumentieren.
Händel-Festspiele gehen in Halle zu Ende
Halle (ddp-lsa). Mit dem traditionellen Abschlusskonzert und dem Feuerwerk in der Galgenbergschlucht gehen am Sonntag die Händel-Festspiele in Halle zu Ende. Die Veranstaltung ist seit langem ausverkauft. Zuvor heißt es in der Geburtsstadt des barocken Tondichters jedoch noch einmal Händel ist für alle da. Neben klassischen Veranstaltungen in den Konzertsälen und Theatern wie die Aufführung von «Esther» im der Konzerthalle Ulrichskirche, und «Deidamia» im Opernhaus, «Die Feuersbrunst» in Bad Lauchstädt oder Barock-Musik im Händel-Haus gibt es eine Fülle von Angeboten für Jedermann, wie die Veranstalter mitteilten. Dazu zählen auf dem Marktplatz die Soiree by Händel mit namhaften Sängern, Schauspielern und Tänzern und eine Gala der Klatz Brothers und des Philharmonischen Jazzorchesters Dresden. Brücken zwischen Klassik und Rockmusik werden auch am Samstag in der Galgenbergschlucht geschlagen. Die vor allem für jüngeres Publikum konzipierte Veranstaltung hat sich einen festen Platz im Terminkalender der Händel-Festspiele erobert und wird angenommen.
Am Samstag besteht auch Gelegenheit, die neu entstandene Musikinsel im Stadtzentrum von Halle zu besichtigen. Das Instrumentenmuseum im Händel-Haus, die Institute für Musikpädagogik und Musikwissenschaft der Martin-Luther-Universität sowie die Hochschule für Kirchenmusik öffnen ihre Pforten für Besucher.