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14.7.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Classic Open Air in Berlin - Protest gegen Symphoniker-Gefährdung +++ Bregenzer Festspiele starten am Mittwoch +++ Erfolgreiches 3. Internationales Johannes-Brahms-Chorfestival


Classic Open Air in Berlin - Protest gegen Symphoniker-Gefährdung
Berlin (ddp-bln). Rund 25 000 Berliner und Hauptstadt-Gäste haben die ersten fünf von sieben diesjährigen Konzerten von Classic Open Air Gendarmenmarkt vor der malerischen Kulisse des Schinkelschen Schauspielhauses besucht. Jubel gab es am Sonntag beim glanzvollen Belcanto-Abend von Marcelo Álvarez (Tenor) aus Argentinien mit Cristina Gallardo-Domâs (Sopran) aus Chile. Es begleiteten die Berliner Symphoniker unter dem italienischen Gast Angelo Cavallaro.
Mit orchestralen Darbietungen nach Noten von Bizet, Rossini und Verdi zeigten sie überdies ihr interpetatorisches Format. Wütende Pfiffe des Publikums löste die Mitteilung von Festivaldirektor Gerhard Kämpfe aus, dass der Senat ab Sommer 2004 die Subventionierung für das seit über 35 Jahren erfolgreiche, um das Berliner Musikleben verdiente Orchester einstellen will, was das Aus bedeuten würde. Kämpfe würdigte den hohen Stellenwert des Klangkörpers und mahnte, für dessen weitere Förderung zum Beispiel durch den Verzicht auf die unsinnige Bürgersteig-Erweiterung des Straße Unter den Linden Geld frei zu machen.
Álvarez gehört zu den vor kurzem von der Fachkritik gekürten «Five Tenors» der Welt ebenso wie seine Kollegen Rámon Vargás und José Cura, die in den letzten Jahren ihren Abend beim Classic Open Air Gendarmenmarkt hatten. Vor zwölf Jahren war das erste Festival vor dem Französischen Dom durch José Carreras eröffnet worden.

Bregenzer Festspiele starten am Mittwoch
Bregenz (ddp-bwb). Die diesjährigen Bregenzer Festspiele starten am Mittwoch im Festspielhaus mit einer Neuinszenierung von Leos Janaceks Märchenoper «Das schlaue Füchslein» in die 58. Saison. Tags darauf erzählt Regisseurin Francesca Zambello auf der Seebühne Leonard Bernsteins «West Side Story». Bis zum 19. August will das Sommerfestival am Bodensee mit Opern, Konzerten, Schauspiel und Film das bislang dichteste Programm seit seiner Gründung im Jahr 1946 bieten.
Für das berühmte Bernstein-Musical hat die US-Amerikanerin Zambello zusammen mit ihrem Bühnenbildner George Tsypin auf einer
Seite der Bühne eine futuristische Skyline aus Glas und Metall konstruiert, die sich 34 Meter hoch aus dem Wasser erhebt. Die musikalische Leitung des Erfolgsmusicals liegt in den Händen von Wayne Marshall. Er dirigiert die Wiener Symphoniker. Zur Eröffnungspremiere von Janaceks «Das schlaue Füchslein» werden die Symphoniker von Vladimir Fedossejew geleitet. Daniel Slater inszeniert das eher selten gespielte Werk des mährischen Komponisten.
Am 14. August steht eine Opern-Uraufführung auf dem Programm. Sylvain Cambreling präsentiert die Oper «die schöne wunde» des österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas. Es handelt sich um ein Auftragswerk der Bregenzer Festspiele nach Texten von Franz Kafka und Edgar Allan Poe.
Vielfältig ist auch das Schauspielprogramm, in dessen Zentrum ein Gastspiel des Hamburger Thalia-Theaters steht. Im Rahmen dieses Gastspiels wird am 26. Juli «Strand» von Albert Ostermaier zu sehen sein, Martin Kusej inszeniert. Am 23. Juli bringt Regisseur Dimiter Gotscheff Szenen von Samuel Beckett mit dem Titel «Nacht und Träume» heraus. Auf dem Bregenzer Martinsplatz hat am 6. August William Shakespeares Komödie «Maß für Maß» Premiere, eine Inszenierung von Christian Himmelbauer.
Die Orchesterkonzerte werden von hochkarätigen Dirigenten geleitet, unter ihnen Jukka-Pekka Saraste, Marcello Viotti und Ulf Schirmer. Den Eröffnungsvortrag hält die Autorin Jamie Bernstein. Die Tochter des berühmten US-Dirigenten und Komponisten spricht über die Aktualität der West Side Story. Fast 50 Jahre nach deren Uraufführung hätten zentrale Themen des Musicals wie Intoleranz und Vorurteile nichts an Bedeutung verloren.

Erfolgreiches 3. Internationales Johannes-Brahms-Chorfestival
Wernigerode (ddp-lsa). Der Lipetsker Kammerchor aus Russland unter der Leitung von Igor Tsilin ist am Sonntag mit dem Johannes-Brahms-Chorpreis der Stadt Wernigerode ausgezeichnet worden. Insgesamt gab es am Wochenende anlässlich des 3. Internationales Johannes-Brahms-Chorfestivals 21 goldene, 16 silberne und 2 bronzene Diplome, wie die Stadtverwaltung am Montag in Wernigerode mitteilte. Die Preise erhielten Chöre aus Deutschland, Ungarn, den USA, Russland und Österreich.
34 Chöre aus 12 Ländern Amerikas, Asiens und Europas mit mehr als 1400 Sängern verwöhnten die Wernigeröder und ihre Gäste auf dem Markt, in Konzertsälen, Kirchen und anderen Einrichtungen. Dabei sei die Freude am Singen und am Treffen mit anderen Chören ebenso wichtig wie künstlerische Spitzenleistungen, teilte die Stadt weiter mit. Der Chorwettbewerb in Wernigerode habe damit bewiesen, dass er der ganzen Leistungsbreite und Ausdrucksweise des Chorgesangs Raum biete. Großen Anklang habe ebenso das im Vorfeld des Festivals durchgeführte internationale Chorleiterseminar gefunden.
http://www.kik-wernigerode.de
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