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Hamburg: «Spiegel»: Keine Übernahme der Staatsoper durch den Bund +++ Bremen: Kammerphilharmonie Bremen erhält Kritikerpreis +++ Heringsdorf: Rund 11 500 Besucher bei Usedomer Musikfestival +++ Dresden: Stiftung verleiht Preise an herausragende Künstler der Semperoper
Hamburg: «Spiegel»: Keine Übernahme der Staatsoper durch den Bund
Hamburg (ddp-bln). Der Bund hat sich einem Medienbericht zufolge entschieden, die sanierungsbedürftige Staatsoper Unter den Linden nicht in seinen Besitz zu übernehmen. Wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtete, ist die von Berlin geforderte Übernahme der Oper endgültig verworfen worden.
Geeinigt habe man sich in monatelangen Verhandlungen darauf, dass der Hauptstadt die Übernahme der Sanierungkosten für das Haus angeboten werde. 150 Millionen Euro wolle der Bund dafür geben, schreibt das Magazin. Das sei die Zahl, «die im Kanzleramt fällt». Möglicherweise könnten es auch 200 Millionen Euro werden. Im Gegenzug solle das Land Berlin jährlich zehn Millionen Euro mehr für die Staatsoper bereitstellen.
Dem «Spiegel» zufolge wird derzeit ein Termin gesucht, an dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) diese Einigung verkünden werden. Wowereit, der auch für Kultur zuständig ist, hatte nach dem Scheitern der Klage Berlins auf Finanzhilfen des Bundes im Herbst 2006 die komplette Übernahme der Staatsoper durch den Bund verlangt, weil sich die Stadt unter diesen Bedingungen drei Opernhäuser nicht mehr leisten könne.
Bremen: Kammerphilharmonie Bremen erhält Kritikerpreis
Bremen (ddp-nrd). Für ihre Einspielung der 3. und 8. Sinfonie Beethovens unter der Leitung von Paavo Järvi hat die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik gewonnen. Järvi habe bereits zahlreiche jubelnde Kritiken bekommen, sagte Geschäftsführer der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Albert Schmitt, am Sonntag. Diese würden durch den Gewinn des Preises eindrucksvoll bestätigt. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass die Produktion aus der Fülle an Aufnahmen von Beethoven-Sinfonien deutlich herausrage. Die Stringenz und die Entschlossenheit, mit der die Musiker Beethovens Kontrastwelten herausarbeiteten, "zwingen den Hörer zu ständiger Wachsamkeit», hieß es weiter.
Schmitt betonte, der Wert der Auszeichnung ergebe sich vor allem aus der Unabhängigkeit der Jury, die sich aus führenden deutschen Musikkritikern zusammensetze. Diese ließen bewusst kommerzielle Aspekte unberücksichtigt und entschieden ausschließlich mit ihrem Sachverstand. Der Jahrespreis gelte als die renommierteste Auszeichnung für Tonträger im deutschsprachigen Raum.
Heringsdorf: Rund 11 500 Besucher bei Usedomer Musikfestival
Heringsdorf (ddp-nrd). Mit einem neuen Besucherrekord ist am Wochenende in Peenemünde das 14. Usedomer Musikfestival zu Ende gegangen. Insgesamt 11 500 Gäste seien in den vergangenen drei Wochen zu den 33 Veranstaltungen und vier Sonderkonzerten gekommen, teilte die Festivalleitung am Sonntag mit. Die Auslastung habe damit bei 95 Prozent gelegen.
Die Veranstaltungsreihe widmete sich in diesem Jahr vorrangig der norwegischen Musikszene. Mehr als 400 Künstler stellten in Kirchen, Schlössern und Hotels auf der Insel Usedom sowie im früheren Kraftwerk des Museums in Peenemünde zeitgenössische und klassische Musik, Jazz und Folkmusik aus dem nordeuropäischen Land vor.
Ergänzt wurde das Programm durch Lesungen, Vorträge, Ausstellungen sowie erstmals durch Film- und Ballettvorführungen. Am Rande des Festivals präsentierte Ulrich Eller an der Ahlbecker Seebrücke eine Klanginstallation, die nach Veranstalterangaben mehr als 40 000 Menschen an den Strand lockte. Im kommenden Jahr sollen vorrangig dänische Künstler den Konzertreigen auf Usedom prägen.
http://www.usedomer-musikfestival.de
Dresden: Stiftung verleiht Preise an herausragende Künstler der Semperoper
Dresden (ddp-lsc). Die Stiftung zur Förderung der Semperoper verleiht am Sonntag (21. Oktober) in Dresden zum 15. Mal Preise an Künstler. Ausgezeichnet werden zwei Musiker, die die Qualität des Theaters entscheidend prägen, wie die Sächsische Staatsoper Dresden mitteilte. Die Mezzosopranistin Anke Vondung erhält den Christel-Goltz-Preis, der Tenor Stephen Gould den Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper.
Die beiden Künstler treten bei einem Preisträgerkonzert gemeinsam mit der Sächsischen Staatskapelle, Solisten der Semperoper und dem Semperoperbalett auf. Die Stiftung wurde 1992 gegründet, um die Staatsoper in ihren Bemühungen zu unterstützen, eine Spitzenposition innerhalb der europäischen Opernhäuser einzunehmen.