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7. Internationales Jugendkapellentreffen 2005 in Bruchsal +++ Jenaer Philharmoniker musizieren in Schulen +++ 3500 Besucher bei «transvocale» - Zweitauflage vorgesehen +++ Begeisterung für Janaceks «Die Ausflüge des Herrn Broucek» +++ Loebejün gestaltet Loewe-Festtage
7. Internationales Jugendkapellentreffen 2005 in BruchsalAnlässlich des 20jährigen Bestehens der BDB-Bläserjugend findet vom 5. bis 8. Mai 2005 in der Barockstadt Bruchsal das 7. Internationale Jugendkapellentreffen statt. Die Organisatoren erwarten über 100 teilnehmende Ensembles und Jugendorchester aus mindestens 10 verschiedenen Nationen. Das schöne Ambiente der Barockstadt Bruchsal und die hervorragenden Räumlichkeiten - z. B. das Bürgerzentrum mit seinen tollen Konzertsälen im Herzen der Stadt und die nahe gelegene Musikschule - werden die über 3000 erwarteten Akteure beim Wettbewerb für Vereins-, Auswahl- und Musikschulorchester und beim Kammermusikwettbewerb zu Höchstleistungen animieren. Attraktive Preisgelder sorgen für einen zusätzlichen Anreiz. Es finden außerdem noch verschiedene Workshops und Platzkonzerte statt.
Damit der Begegnungscharakter nicht zu kurz kommt, finden in der Sporthalle zum Abschluss eines jeden Tages Unterhaltungskonzerte unter dem Motto "Blasmusik grooved", "Blasmusik swingt" und "Blasmusik popt" speziell für die Teilnehmer aus aller Welt statt. Anmeldungen sind noch bis zum 15. Dezember 2004 möglich. Anmeldeschluss: 15. Dezember 2004
Die entsprechenden Ausschreibungen, Anmelde- und Bewerbungsformulare finden Sie unter: http://www.jugendkapellentreffen.de
Jenaer Philharmoniker musizieren in Schulen
Jena (ddp-lth). Hautnah in gewohnter Umgebung können Jenaer Schüler klassische Musik erleben. «Musiker in der Schule» heißt das Projekt, das von der Jenaer Philharmonie, der Philharmonischen Gesellschaft und dem Staatlichen Schulamt ins Leben gerufen wurde. Ziel sei es, Kinder und Jugendliche an die so genannte ernste Musik heranzuführen und die Defizite, die auf diesem Gebiet zu verzeichnen seien, ein wenig auszugleichen, sagte der Vorsitzende der Philharmonischen Gesellschaft, Peter Große, am Montag in Jena. Der Verein unterstützt das Projekt ideell wie materiell.
Das Interesse sei «unerwartet hoch», betonte er. Nach einem Rundbrief des Schulamtes zu Beginn des Schuljahres hätten bislang 13 der rund 50 Staatlichen Schulen Interesse angemeldet. Inzwischen seien für das laufende Schuljahr 24 Veranstaltungen mit 39 Musikstunden mit den Profis der Philharmonie vereinbart worden. Dabei richte sich das Angebot zunächst vor allem an die Klassenstufen 3 bis 6.
Die Schulstunden mit den Philharmonikern können nach Worten des Trompeters und Orchestervorstands Alexander Suchlich kein Ersatz für den Musikunterricht sein, sondern lediglich eines sehr lebendige Ergänzung. Er ist mit seinem Blechbläserquartett bereits geraume Zeit in Jenaer Schulen zu Gast, wie auch ein Holzbläserquintett und ein Streichquartett - allesamt in ihrer dienstfreien Zeit. Den Schlagzeuger der Philharmonie indes müssen die Kinder im Stammhaus des Orchesters besuchen, weil der Transport der Instrumente für eine Schulstunde zu aufwändig wäre.
http://www.jenaer-philharmonie.de
3500 Besucher bei «transvocale» - Zweitauflage vorgesehen
Frankfurt (Oder)/Slubice (ddp-lbg). Rund 3500 Menschen sind zum ersten europäischen Liederfestival «transvocale» nach Frankfurt (Oder) und Slubice gekommen. Auf dem Programm des viertägigen Events hatte 25 Konzerte gestanden. «Wir sind sehr zufrieden», sagte eine Sprecherin des Kleist-Forums am Montag. Vom 25. bis 27. November 2005 solle es die zweite Auflage dieses Festivals für Lied und Weltmusik geben.
Von Donnerstag bis Sonntag waren 25 Gruppen und Solisten aus 20 Ländern - insgesamt 100 Musiker - in den beiden Nachbarstädten aufgetreten. Die Konzerte von Katja Ebstein, Gisela May und Ulla Meinecke seien so gut wie ausverkauft gewesen. Auch die Auftritte von Gruppen wie der hierzulande kaum bekannten polnischen Kultband «Raz, dwa, trzy» (Eins, zwei, drei) seien sehr gut angenommen worden. Viele deutsche Besucher hätten die Konzerte in der polnischen Nachbarstadt besucht.
Die «transvocale» knüpft an die Tradition der Frankfurter Chansontage an, die hier seit 1973 bis zur Wende stattgefunden hatten und für viele Künstler Startrampe ihrer Karriere waren. Anders als damals wird das neue europäische Festival aber grenzübergreifend gefeiert. In diesem Jahr erklangen afrikanische Rhythmen und französische Chansons ebenso wie nordische Balladen, internationaler Folk oder orientalischer Underground. Initiator war das Brandenburgische Haus der Kulturen «al globe» in Potsdam.
Begeisterung für Janaceks «Die Ausflüge des Herrn Broucek»
Gera (ddp-lth). Um eine exquisite Facette reicher ist der Spielplan des Theaters Altenburg-Gera. Leos Janaceks Oper «Die Ausflüge des Herrn Broucek» hatte am Freitag im Großen Haus Gera Premiere. Die Inszenierung von Matthias Oldag, die unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz über die Bühne ging, wurde vom Publikum mit langanhaltendem, begeistertem Beifall und vereinzelten Bravo-Rufen aufgenommen. Letztere galten insbesondere Andreas Conrad von der Komischen Oper Berlin in der Titelpartie, Gerlinde Illich als Malinka, Etherea und Kunka sowie Teruhiko Komori als Gastwirt Würfl, Theaterdirektor und Schöffe.
Mit dieser Oper von Leos Janacek (1854-1928), die 1920 in Prag uraufgeführt wurde, setzt das Theater seine Tradition fort, selten gespielte Musiktheaterwerke aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf die Bühne zu bringen. Die Inszenierung von Matthias Oldag ist zudem im Jahr des 150. Geburtstages des tschechischen Komponisten weltweit die einzige dieser Oper, die mit ihrer tiefsinnigen Komik und den ausgeprägten satirischen Zügen eine Ausnahme im Werk des Komponisten bildet. Dafür schuf das Inszenierungsteam sogar eine eigene Textversion, die auf der 1995 entstandenen Fassung des Kabarettisten Werner Schneyder basiert. Thomas Gruber schuf für das phantastische Stücke eine ebensolche und dabei zugleich verblüffend einfache Szenerie, während Andrea Kannapees Kostüme mühelos den Spagat zwischen den verschiedenen zeitlichen Ebenen gerecht wurden.
Denn der Herr Broucek, seines Zeichens Hausbesitzer im Prag im Jahre 1920, ist ein Spießbürger wie er im Buche steht. Nach einem seiner allabendlichen Besuche im Wirtshaus findet er sich zunächst auf dem Mond, dann in einem Mondtheater, später im hussitischen Prag des 15. Jahrhunderts wieder. Da wie dort ist er von ihm vertrauten Menschen umgeben - seinem säumigen Mieter samt dessen Geliebter, deren Vater, dem Wirt der Kneipe an der Ecke. Doch niemand erkennt ihn, alles scheint fremd und absurd. Niemandem kann er es recht machen, wird zudem von allen Seiten bedrängt. Während er vom Mond flieht, um der aufflammenden Leidenschaft der Emanze Etherea zu entgehen, muss er in der fernen Vergangenheit sogar seinen eigenen Tod in der Tonne hinnehmen, mit dem die Hussiten seine Feigheit vor dem Feind bestrafen. Bei all dem entpuppen sich «Die Ausflüge des Herrn Broucek» vor allem als Reisen ins Ich.
Diese Opernproduktion, bei der erneut auch Studenten der Musikhochschulen Leipzig und Weimar mitwirken, ist zugleich die letzte, die Gabriel Feltz an der Ostthüringer Bühne betreute. Der Generalmusikdirektor wird sich künftig ganz seinen neuen Aufgaben als Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker widmen.
http://www.theater.altenburg.gera.de
Loebejün gestaltet Loewe-Festtage
Löbejün (ddp-lsa). Zum Mekka für Musikfreunde wird die kleine Saalkreisstadt Löbejün am letzten Novemberwochenende. Die 2500 Einwohner zählende Kommune nahe Halle lädt vom 26. bis zum 28. November zu den 2. Carl-Loewe-Festtagen. Musikfreunde aus mehreren europäischen Ländern und aus Übersee werden erwartet. Anlass ist der Geburtstag von Loewe, der am 30. November 1796 als 12. Kind einer Löbejüner Kantorfamilie das Licht der Welt erblickte.
Loewe (1796 - 1869) studierte in den Franckeschen Stiftungen in Halle und wirkte dann viele Jahre in Stettin als Kantor, Organist, Gymnasiallehrer und städtischer Musikdirektor. Aus seiner Feder stammen etwa 400 Balladen wie der «Erlkönig» oder der «Zauberlehrling», aber auch Oratorien, Opern, Sinfonien und Kammermusiken. Die von der 1992 gegründeten Internationalen Loewe-Gesellschaft und der Kommune veranstalteten Festtage widmen sich vor allem dem sinfonischen Schaffen Loewes.
Als Höhepunkt gilt das Eröffnungskonzert am 26. November im historischen Stadtgut. Dort erklingen, dargeboten von der Anhaltischen Philharmonie Dessau, mit der e-Moll-Sinfonie und dem Oratorium «Die Zerstörung von Jerusalem» zwei Werke, die als verschollen galten.
http://www.carl-loewe-gesellschaft.de