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15.5.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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Wien: Staatskapelle Dresden und Fabio Luisi im Wiener Musikverein gefeiert +++ Dessau: Musiktheater zeigt vier große Opern +++ Münster: Internationales Gitarrenfestival ab Mittwoch +++ Weimar: Drei Tage dreht sich alles um Richard Wagner


Wien: Staatskapelle Dresden und Fabio Luisi im Wiener Musikverein gefeiert
Unter großem Jubel des Wiener Publikums haben die Sächsische Staatskapelle und ihr zukünftiger Chef Fabio Luisi im Rahmen ihrer derzeitigen Europa-Tournee mit zwei Konzerten im Wiener Musikverein gastiert. Im ausverkauften Saal musizierte das Orchester am Sonntag Werke von Ludwig van Beethoven und Anton Bruckner (Solist: Radu Lupu); am Montagabend standen Werke von Richard Strauss und Frank Martin mit dem Dresdner Bassisten René Pape auf dem Programm. Bejubelt wurde nicht zuletzt auch Konzertmeister Kai Vogler, der das Publikum mit seinem Violinsolo in Richard Strauss’ „Ein Heldenleben“ in den Bann zog.
Die Staatskapelle ist in dieser Saison „Orchestra in Residence“ des Wiener Musikvereins. In den kommenden Jahren wird das Orchester regelmäßig im Musikverein zu erleben sein. Orchesterdirektor Jan Nast: „Die Staatskapelle ist in Wien so beliebt wie kaum ein anderes Orchester. Wir freuen uns, dass wir in den nächsten Jahren die großen Orchesterwerke von Richard Strauss im Musikverein präsentieren werden.“ Im Rahmen der Antrittstournee von Fabio Luisi ist die Staatskapelle bereits im September 2007 mit Strauss’ „Alpensinfonie“ wieder in dem traditionsreichen Saal zu Gast.
Die Staatskapelle befindet sich zurzeit auf ihrer ersten gemeinsamen Europa-Tournee mit Fabio Luisi. Die letzten Stationen der einwöchigen Reise sind Düsseldorf (Tonhalle, 15. Mai) und Basel (Stadtcasino, 16. Mai).

Dessau: Musiktheater zeigt vier große Opern
Dessau (ddp-lsa). Die Liebe ist in diesem Jahr das zentrale Thema des Musiktheaters an der Mulde in Dessau. Im Rahmen des viertägigen Zyklus zeigt das Anhaltische Theater ab Donnerstag (17. Mai) vier große Opern in der Inszenierung von Intendant Johannes Felsenstein und der Ausstattung von Stefan Rieckhoff. Nach Angaben der Bühne vom Dienstag werden an den vier Abenden alle Facetten der Liebe gezeigt, von der «Himmelsmacht» bis zu den tiefsten Abgründen.
Zum Auftakt erklingt am Donnerstag (17. Mai) die französische Oper «Mignon», in der ein junges Mädchen seine erste Liebe erlebt. Am Freitag (18. Mai) hebt sich der Vorhang für die Mozart Oper «Don Giovanni», am Samstag (19. Mai) wird die «Die Zauberflöte» gezeigt. Den musikalischen Liebesreigen beschließt am Sonntag (20. Mai) Wagners Oper «Tristan und Isolde». Zu dem viertägigen Zyklus gehört auch ein kleines Rahmenprogramm. Nach den Aufführungen von « Mignon» und «Die Zauberflöte» hat das Publikum Gelegenheit mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.

Münster: Internationales Gitarrenfestival ab Mittwoch
Münster (ddp-nrw). Das 2. Internationale Gitarrenfestival beginnt am Mittwoch in und um Münster. Auf dem Programm stehen nach Veranstalterangaben bis 20. Mai insgesamt 13 Konzerte in Münster, Ahlen, Lüdinghausen, Bad Bentheim und Tecklenburg. Geboten werde Musik sowohl mit der modernen Konzertgitarre als auch mit der historischen Laute, hieß es. Jazz und Flamenco prägten das Festival ebenso wie elektrische und ethnische Instrumente. Auch werde es eine Instrumentenausstellung geben.
Ein besonderes Spannungsfeld entsteht den Angaben zufolge in diesem Jahr durch das Zusammentreffen ethnischer Musik und zeitgenössischer Konzertwerke. Folk aus den USA, Gitarrenmusik aus Malawi und der Ukraine, klassische Künstler aus Griechenland und Italien, ein Ausnahme-Lautenspieler aus Norwegen und ein Flamenco-Abend seien einige der Höhepunkte des Festivals.

Weimar: Drei Tage dreht sich alles um Richard Wagner
Weimar (ddp-lth). Ob Hongkong, Kaliningrad, Abu Dhabi oder Rio de Janeiro - all diese Städte haben einen Richard Wagner Verband. Weltweit gibt es mehr als 100 solcher Verbände mit 30 000 Mitgliedern. In Deutschland sind es 50 Verbände mit 10 000 Mitgliedern. Einmal im Jahr treffen sich die Wagner-Verbände zu einem Kongress. Dieses Jahr ist Weimar der Gastgeber. Vom 17. bis 20. Mai hat der Internationale Verband ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt, zu dem 700 Teilnehmer aus aller Welt erwartet werden.
Als besonderes Erlebnis für die Wagnerianer kündigt der Vorsitzende des Weimarer Wagner Verbandes, Eberhard Lüdde, die Aufführungen von «Rheingold» und der «Walküre» am Deutschen Nationaltheater an. «Zwei Teile des ´Rings´ an einem Ort, das ist ein bisher noch nicht dagewesener Glücksfall», sagt er und schwärmt von den «wunderbaren Inszenierungen» des Weimarer Operndirektors Michael Schulz. «Sie werden sehen, es werden einige Mitglieder ihre Karten für Bayreuth gegen Weimar-Karten tauschen, wenn ´Siegfried´ und die ´Götterdämmerung´ den ´Ring´ komplettieren», ist sich Lüdde sicher. Und auch ansonsten erhofft er sich einen nachhaltigen touristischen Effekt für die Stadt.
Denn Weimar zählt zu dem Reigen der Städte, die für Richard Wagner (1813-1883) eine große Bedeutung hatten. Zwar weilte der Komponist nur für kurze Zeit in der thüringischen Stadt, aber sie bot ihm 1849 Unterschlupf, als er nach dem Dresdner Maiaufstand steckbrieflich gesucht wurde und auf der Flucht war. Geholfen hat ihm sein späterer Schwiegervater Franz Liszt (1811-1886). Der ungarische Pianist und Komponist war es auch, der Wagner zum Erfolg verhalf. Denn als Weimarer Opernkapellmeister sorgte Liszt für die weithin beachteten Aufführungen der Wagner-Opern «Tannhäuser» (1849), «Lohengrin» (1850) und «Der fliegende Holländer» (1853).
Und noch einmal spielte die kleine Stadt in Thüringen eine Rolle in Wagners Leben. Für die Aufführungen des «Rings des Nibelungen» war Weimar noch vor Bayreuth die erste Wahl für den Bau eines Festspielhauses. Doch die Bemühungen Liszts scheiterten ebenso wie eine Verpflichtung Wagners am Widerstand des Hofes, auch wenn sich der Herzog Carl Alexander für ihn einsetzte. Erst 1861 beim Tonkünstlerfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins wurden Liszt und der inzwischen amnestierte Wagner in Weimar als Komponisten gefeiert.
Auf diese Geschichte greift auch der Wagner-Kongress zurück. Insbesondere die Beziehung Richard Wagners zu Franz Liszt steht im Mittelpunkt eines Symposiums. Und im heutigen Nationaltheater, dem Ort der Uraufführung des «Lohengrin» werden sowohl die originale Uraufführungspartitur als auch das originale Glockenspiel des Weimarer-«Parsifal» gezeigt. «Die originalen Handschriften sind für uns Kostbarkeiten», sagt Lüdde und wünscht sich von den Gästen, dass sie für die stark restaurierungsbedürftigen Noten ihre Geldbeutel öffnen. Denn der kleine Weimarer Verband mit seinen «drei Dutzend Mitgliedern» verfügt nicht über die nötigen finanziellen Mittel.

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