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Internationale Tanzszene trifft sich ab Donnerstag in Berlin +++ Luzern-Festival: Henze-Sinfonie uraufgeführt

Internationale Tanzszene trifft sich ab Donnerstag in Berlin
Berlin (ddp-bln). Theater im TV für nur einen Zuschauer oder eine Jubiläumsinszenierung in der Staatsoper: Das am Donnerstag beginnende 14. Internationale Tanzfest Berlin verspricht ein facettenreiches Programm. Insgesamt 18 Produktionen sind bis zum 1. September in acht Spielstätten zu sehen. Die Bedeutung der Berliner Künstlerszene für das Festival habe weiter zugenommen, sagte der Künstlerische Leiter André Thériault am Dienstag in Berlin. Mit der Inszenierung «Mir #3 durchhalten» und «Schreibstück» kommen zwei der vier gezeigten Uraufführungen aus der Hauptstadt. In den diesjährigen Produktionen ist nach Auskunft der Veranstalter eine Entwicklung weg vom Minimalismus sowie mehr Mut zum Einsatz auch theatralischer Mittel festzustellen.
Eröffnet wird das Tanzfest am Donnerstagabend mit der Uraufführung des Stücks «Fading Fast» von Davis Freeman und Lilian Mestre. Auf der Bühne des Theaters am Halleschen Ufer sind zwei Solo-Aufführungen zu sehen, die in einem dritten Stück zusammengebracht werden. Während Freemans Solo einer individuellen Lebensgeschichte nachspürt, ist Mestres Thema die Evolution einer gesamten Gesellschaft. In der Zusammenführung entsteht ein Diskurs über die Grundlagen des Lebens.
Der Amerikaner Freeman ist noch mit einer weiteren Produktion beim Tanzfest vertreten. In «Too shy to stare» wird der Zuschauer mit den Themen Voyeurismus und Eitelkeit konfrontiert. In dem Stück für nur zehn Zuschauer wird in sechs Räumen ein Wechselspiel der Identität inszeniert. Der Besucher sehe sich selbst in einem anderen Körper, beschreibt Freeman das Theatererlebnis. Besondere Eindrücke verspricht auch die Produktion «Héâtre - Élévision» des Franzosen Boris Charmatz. Theater wird hier reduziert auf einen Film, der für nur einen Zuschauer auf einem Fernsehbildschirm zu sehen ist. Das Stück soll den Albtraum der Reduktion von Tanz auf Pixel zeigen und gleichzeitig die Vorstellungen des aus dem Publikum gelösten Zuschauers anregen.
In starkem Kontrast zu Charmatz\' Individual-Inszenierung steht eine Veranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum der Merce Cunnigham Dance Company. An zwei Abenden wird in der Staatsoper Unter den Linden ein Querschnitt der mehr als 200 Choreografien des New Yorker Künstlers Cunningham zu sehen sein. Aber wie in jedem Jahr findet neben bekannten Namen auch die nächste Generation der internationalen Tanzszene ihren Platz beim Berliner Tanzfest. Unter dem Titel «Young and restless» zeigen Nachwuchs-Choreografen aus Oslo, Belgrad, Moskau und Tallinn ihre Arbeiten. Eine Bestandsaufnahme der künstlerischen Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa wird mit der Produktion «Sol.East» versucht.
Ergänzt werden die Aufführungen des Festivals durch die theoretische Auseinandersetzung mit Tanz. Bei zwei «Zwischenrufen» soll die Aussagefähigkeit von Worten geprüft sowie Authentizität und Geschichtlichkeit diskutiert werden. Workshops und eine Party am 23. August im Podewil runden das Festival-Programm ab. Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen oder telefonisch unter 030/25900427 und 030/24749777.

Luzern-Festival: Henze-Sinfonie uraufgeführt
orf - Unter dem Motto "Verführung" startet das diesjährige Luzern Festival am Mittwoch eine Thementrilogie rund um das Phänomen Mensch. Als einer der Höhepunkte des Programms mit mehr als 80 Konzerten gilt die Uraufführung der 10. Sinfonie von Hans Werner Henze am 17. August.
Es spielt das City of Birmingham Symphony Orchestra unter der Leitung von Simon Rattle. Auch die an diesem Sonntag geplante konzertante Aufführung von Mozarts "Entführung aus dem Serail" mit Bruno Ganz als Bassa Selim zählt zu den besonderen Ereignissen des bis zum 15. September dauernden Festivals. Zum Start der neuen Reihe "moderne.lucerne" stehen am Freitag unter anderem Werke von Olga Neuwirth und Iannis Xenakis auf dem Programm.
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