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Hamburg: Bundesprüfstelle setzt HipHop-Titel auf den Index +++ Düsseldorf: Niedecken zum ersten Mal auf einem Jazz-Festival +++ Köln: Backstreet Boys begeisterten in Köln
Hamburg: Bundesprüfstelle setzt HipHop-Titel auf den Index
Hamburg (ddp). Deutsche HipHop-Titel landen wegen der Verherrlichung von Gewalt gegen Frauen immer häufiger auf dem Index. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien untersagte den Verkauf von Tonträgern von Berliner Rappern wie King Orgasmus One oder Bass Sultan Hengzt an Minderjährige, wie das Hamburger Magazin «Stern» am Mittwoch vorab mitteilte. Auch die CD «Ansage Nr. 3» des Berliner Labels Aggro, das auch Rapper Sido unter Vertrag hat, wurde indiziert, wie Recherchen des «Stern» und des ZDF-Magazins «Mona Lisa» ergaben. Gegen weitere sieben HipHop-Titel läuft das Indizierungsverfahren.
Die Leiterin der Bundesbehörde, Elke Monssen-Engberding, sagte dem Bericht zufolge, seit rund einem Jahr habe ihr Haus es vermehrt mit deutschen Rap-Texten zu tun, «in denen dazu aufgefordert wird, Frauen zu diskriminieren, zu vergewaltigen oder Gewalt in anderer Form anzuwenden». Für den Frankfurter Oberstaatsanwalt Peter Köhler gehen Sidos Texte «weit über die Jugendgefährdung hinaus». Er sieht eine «Verherrlichung von sexueller Gewalt gegenüber Kindern».
Im «Stern» bezeichnete Sido seinen umstrittenen «Arschficksong» als «Punkertum». Heute würde er einen solchen Text nicht mehr schreiben. «Ich habe jetzt meine Klientel gefunden. Viele Leute, die mich hören, lesen ´Bravo´.» Für die sei der Song nicht gedacht, sagte der Rapper. Er habe einen fünfjährigen Sohn. «Der soll meine Musik auch nicht hören. Der ist Juli-Fan. Das finde ich gut.»
Düsseldorf: Niedecken zum ersten Mal auf einem Jazz-Festival
Düsseldorf (ddp-nrw). BAP-Chef Wolfgang Niedecken wird zum ersten Mal in seiner Karriere auf einem Jazz-Festival auftreten. Der Kölsch-Rocker gehört ebenso wie Till Brönner und die deutsch-irische Band Reamonn zu den Stars der 13. Düsseldorfer Jazz Rally, die vom 24. bis zum 26. Juni in der Landeshauptstadt stattfindet. Zu dem «größten Jazz-Festival Deutschlands» werden rund 300 000 Besucher erwartet, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten.
Das Programm der 76 Konzerte auf 33 Bühnen decke wie in den Vorjahren die gesamte musikalische Bandbreite «von New Orleans bis Acid Jazz ab», hieß es. Rund 500 Musiker aus 25 Ländern werden auftreten. Zahlreiche Konzerte kosten keinen Eintritt. Die Schirmherrschaft haben Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) und der Jazzmusiker Klaus Doldinger übernommen.
Köln: Backstreet Boys begeisterten in Köln
Köln (ddp-nrw). Vor etwa 2000 begeisterten Zuschauern haben die Backstreet Boys am Dienstag in Köln ihr neues Album «Never Gone» präsentiert. Das exklusive Konzert im ausverkauften «E-Werk» war die einzige Show der US-Boygroup in Europa, bevor die fünf Jungs im Herbst zu ihrer Tournee aufbrechen werden. Die Termine und Spielorte stehen noch nicht fest.
Mit neuen Songs wie «Incomplete» und «Climbing the walls» wollen die Backstreet Boys dieses Jahr ihr Comeback schaffen. Die Erstaufführung vor großem Publikum in der ehemaligen Kölner Fabrikhalle war nach fünfjähriger Bühnenabstinenz vor allem Fans sowie Vertretern von Medien, Plattenfirmen und Konzertveranstaltern vorbehalten. Bei der Show gaben die Musiker auch einige ihrer Klassiker zum Besten. Die Band trat in unveränderter Besetzung an: mit Nick Carter, Howie Dorough, Kevin Richardson, A.J. McLean und Brian Littrell.
Seit Sonntagabend hatten mehrere Dutzend Fans das Hotel in der Kölner Innenstadt belagert, in dem die erfolgreichste männliche Popgruppe der Welt abgestiegen war. Weltweit haben die Backstreet Boys bislang 73 Millionen Alben verkauft. Am Montag ist mit «Incomplete» die erste Single aus «Never Gone» im Handel erschienen, das Album wird europaweit am 13. Juni veröffentlicht.