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Dresden: Sparplan für Semperoper beschlossen +++ Düsseldorf: Landgericht entscheidet in Streit um Vivaldi-Oper +++ München: Die neue Saison des Münchner Rundfunkorchesters +++ Dresden: Jason Beechey will Profil der Palucca-Schule schärfen
Dresden: Sparplan für Semperoper beschlossen
Dresden (ddp-lsc). Die stark verschuldete Dresdner Semperoper soll bis 2010 wieder ohne zusätzliche staatliche Gelder auskommen. Das sächsische Kabinett beschloss am Dienstag einen Konsolidierungsplan zur langfristigen finanziellen Sicherung der Staatsoper, wie das Kunstministerium mitteilte. Neben einer Erhöhung der Preise für Eintrittskarten ab kommendem August seien verkaufsfördernde Maßnahmen sowie eine zusätzliche Einwerbung von Spenden und mehr Sponsoring vorgesehen.
Ferner soll das hauseigene Ensemble langfristig ausgebaut werden. Hieraus erwartet sich die Regierung Einsparungen für Gasthonorare. Darüber hinaus soll bei Technik sowie bei den Werkstätten und im Besucherdienst der Rotstift angesetzt werden. 2007 sollen zudem Haustarifverträge mit den Beschäftigten abgeschlossen werden.
Die Zahlungsfähigkeit des verschuldeten Opernhauses konnte 2005 nur durch eine überplanmäßige Zuwendung des Freistaates in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro sichergestellt werden. Abgesehen vom jährlichen Budget von 35,6 Millionen Euro soll die Bühne in diesem und in den kommenden Jahren je 6,8 Millionen Euro zusätzlich erhalten.
http://www.semperoper.de
Düsseldorf: Landgericht entscheidet in Streit um Vivaldi-Oper
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Düsseldorfer Landgericht entscheidet am Mittwoch (9.30 Uhr) in dem Streit um die Urheberrechte für die lange Zeit verschollene Vivaldi-Oper «Motezuma». Die Oper sollte im vergangenen Jahr im Rahmen des Düsseldorfer Kulturfestivals «Altstadtherbst» gezeigt werden. Dagegen hatte die Berliner Singakademie jedoch eine einstweilige Verfügung erwirkt.
Das Berliner Institut hatte die Urheberrechte an der Oper für sich beansprucht. Durch das Oberlandesgericht Düsseldorf wurde die einstweilige Verfügung jedoch korrigiert, laut Entscheidung des OLG verfügen die Berliner nur über eine Kopie. Die Oper konnte daraufhin im Rahmen des Altstadtherbstes gezeigt werden.
Jetzt fordert die Singakademie vor Gericht aber Schadensersatz. Die Höhe der Zuschauereinnahmen wurde bislang nicht beziffert.
München: Die neue Saison des Münchner Rundfunkorchesters
München (ddp-bay). Mit einem breit gefächerten Programm von der Operette bis zur modernen geistlichen Musik präsentiert sich das Münchner Rundfunkorchester in der kommenden Saison. Nach den Querelen um eine mögliche Auflösung des Orchesters sei der Klangkörper nun programmatisch wieder auf einem guten Weg, sagte Orchestermanagerin Gitta Jäger am Dienstag bei der Vorstellung der Saison 2006/2007. Die bisherigen Konzertreihen wie die Sonntagskonzerte, die Mittwochsreihe und die Reihe «Paradisi Gloria» würden beibehalten.
In der Reihe der Sonntagskonzerte beginnt der neue künstlerische Leiter des Rundfunkorchesters, Ulf Schirmer, einen Zyklus mit Operetten von Franz Lehár. Zur Eröffnung der Saison steht im Oktober «Das Land des Lächelns» in einer konzertanten Aufführung auf dem Programm. Die deutsche Spieloper ist im Rahmen der Sonntagskonzerte mit Otto Nicolais «Die lustigen Weiber von Windsor», das Melodram mit Max von Schillings Werken «Das eleusische Fest» und «Kassandra» vertreten. Ein weiteres Sonntagskonzert bestreitet die Mezzosopranistin Magdalena Kozená mit einer Operngala.
In der neuen Saison werden auch zwei szenische Opernaufführungen geboten: drei Einakter von Hans Werner Henze in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Theaterakademie sowie, als großes Bühnenspektakel in der Olympiahalle, Giuseppe Verdis Oper «Nabucco». Die Reihe «Paradisi Gloria» mit Werken neuer geistlicher Musik in der Münchner Herz-Jesu-Kirche widmet sich in der neuen Saison dem Thema «Ewiges Licht» und bietet Werke von Arvo Pärt bis Francis Poulenc. In den Mittwochskonzerten präsentiert unter anderem die Sängerin und Innsbrucker Opernintendantin Brigitte Fassbaender «Meine Musik».
Neu im Programm des Rundfunkorchesters des Bayerischen Rundfunks (BR) ist der Marcello-Viotti-Gesangswettbewerb im Mai 2007, benannt nach dem im Februar 2005 unerwartet verstorbenen Chefdirigenten des Rundfunkorchesters, Marcello Viotti. Wegen der großen Nachfrage von 10 auf 26 Termine ausgeweitet wird das Kinder- und Jugendprogramm unter dem Motto «Klassik zum Staunen».
Dresden: Jason Beechey will Profil der Palucca-Schule schärfen
Dresden (ddp). Der designierte Rektor der Dresdner Palucca-Schule, Jason Beechey, will das Profil der einzigen Hochschule für Tanz in Deutschland schärfen. Nach ihrer Gründung im Jahre 1925 habe die Schule für Avantgarde gestanden. Diese «Tradition der Innovation» solle nun wieder belebt werden, sagte Beechey am Dienstag in Dresden.
Nach seiner Einschätzung gibt es eine große Kluft zwischen der Ausbildung und der professionellen Tanz-Welt. An der Palucca-Schule solle sowohl klassischer als auch zeitgenössischer Tanz gelehrt werden. Das Wichtigste sei jedoch, dass die Schüler lernten, für sich selbst zu denken und kreativ zu arbeiten, betonte Beechey. Die Schule wolle sich vermehrt um ausländische Studenten bemühen, um sich auch international zu profilieren. Beechey kündigte zudem an, verstärkt interdisziplinär zu arbeiten. Auch der Zusammenarbeit mit dem Semperoper-Ballett und der William-Forsythe-Company werde große Bedeutung zukommen.
Der 35-Jährige Kanadier Beechey tanzte zuvor in der belgischen Charleroi/Danses Company und als Solist am London City Ballet. Er tritt im August die Nachfolge von Enno Markwart an, der in den Ruhestand geht. Die Stelle war international ausgeschrieben worden.
Die Schule war 1925 von der Tänzerin und Choreografin Gret Palucca (1902-1993) gegründet worden. Derzeit werden dort etwa 200 Schülern aus aller Welt ausgebildet. Gret Palucca lehrte an der Schule fast sieben Jahrzehnte lang.
http://www.palucca-schule-dresden.de